Neue SARS-CoV-2-Varianten

Mehr Flexibilität mit Auffrischimpfungen

Remagen - 03.03.2021, 07:00 Uhr

Moderna forscht an neuen mRNA-Impfstoffvarianten, die mutierte SARS-CoV-2 adressieren. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)

Moderna forscht an neuen mRNA-Impfstoffvarianten, die mutierte SARS-CoV-2 adressieren. (Foto: IMAGO / Beautiful Sports)


Auffrischungsimpfungen mit niedrigeren Dosen angestrebt

„Wenn wir versuchen wollen, COVID-19 zu besiegen, müssen wir wachsam und proaktiv sein“, erklärt der Vorstandsvorsitzende von Moderna Stéphane Bancel. „Wir nutzen die Flexibilität unserer mRNA-Plattform und testen schnell Aktualisierungen der Impfstoffe, die sich mit neu auftretenden Varianten des Virus befassen. Wir hoffen zeigen zu können, dass Auffrischungsimpfungen, falls erforderlich, mit niedrigeren Dosen durchgeführt werden können. Dadurch könnten wir der globalen Gemeinschaft Ende 2021 und 2022 bei Bedarf viel mehr Dosen zur Verfügung stellen können.“

Erhebliche Aufstockung der Produktion spätestens in 2022

Neben den neuen Forschungsaktivitäten kündigt Moderna auch zusätzliche Kapitalinvestitionen an, um die weltweite Produktionskapazität für COVID-19-Impfstoffe zu erhöhen. So soll der Basisplan für die Herstellung im Jahr 2021 von 600 auf 700 Millionen Dosen weltweit aufgestockt werden. Durch Ansätze zur Verbesserung des Durchsatzes und eine weitere Optimierung der Abläufe könnten möglicherweise auch bis zu 1 Milliarde Dosen erreicht werden. Für 2022 erhofft sich Moderna eine globale Produktionskapazität von etwa 1,4 Milliarden Dosen seines COVID-19-Impfstoffs. Diese Prognose beruht auf der derzeit zugelassenen Einzeldosis von 100 μg. Wenn die klinische Strategie für die verschiedenen Auffrischungsimpfstoffe mit der niedrigeren Dosis (50 μg oder darunter) aufgeht, könnte die Produktion im nächsten Jahr laut Unternehmensprognosen auch auf mehr als zwei Milliarden Dosen anwachsen und für den Fall, dass die Gesamtproduktion für 2022 auf den 50-μg-Boost entfällt, könnten sogar bis zu 2,8 Milliarden Dosen geliefert werden.

Demnächst bis zu 15 Dosen pro Durchstechflasche?

Als ein Nadelöhr im Produktionsprozess hat Moderna die Kapazität des Füll- und Endprozesses identifiziert. Um diese Einschränkung zu verringern, soll untersucht werden, ob eine Impfstofflasche nicht mit mehr Dosen befüllt werden kann. Dies würde den Bedarf an stark nachgefragte Verbrauchsmaterialien reduzieren und die gesamte Fertigung könnte schneller ablaufen. Die FDA habe bereits ein positives Feedback zu diesem Vorschlag gegeben, teilt Moderna mit, und man strebe nun an, jede Durchstechflasche mit bis zu 15 Dosen zu bestücken.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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