Was ist was

Coronatest-Glossar – die Begriffe sollte man kennen

Stuttgart - 02.03.2021, 17:50 Uhr

(Foto: photosteinmaurer.com / stock.adobe.com)

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Sensitivität oder Spezifität?

Antikörpertest

Im Gegensatz zum → Antigentest erfolgt beim Antikörpertest kein direkter Erregernachweis, sondern ein indirekter. Bis nach einer Infektion Antikörper nachweisbar sind, dauerte es eine Weile – bei SARS-CoV-2 etwa eine bis zwei Wochen nach Beginn der Symptomatik. Patient:innen sind aber in diesem Zeitraum bereits infektiös. Somit sind Antikörpertests zum Nachweis einer akuten Infektion nicht geeignet, dazu sollte ein direkter Erregernachweis erfolgen (→ Antigentest, PCR-Test). Allerdings bleiben Antikörper auch nach der durchgemachten Infektion detektierbar. Das heißt, mit einem Antikörpertest lässt sich nachweisen, ob sich jemand in der Vergangenheit infiziert hat. Auf eine erfolgreiche Impfung schlagen sie ebenfalls an. Manche Menschen bilden allerdings trotz nachweislich durchgemachter SARS-CoV-2-Infektion keine Antikörper. 

Sensitivität

Die Sensitivität beschreibt den Anteil der tatsächlich positiv Infizierten unter den getesteten Personen. 95 Prozent Sensitivität bedeutet, dass 95 Personen von 100 Corona-Infizierten ein positives und 5 Personen ein falsch negatives Ergebnis erhalten. Liegt also die Sensitivität nur bei etwa 80 Prozent, ist knapp ein Fünftel der Ergebnisse falsch negativ.

Spezifität

Bei der Spezifität wird der Test an gesunden Personen durchgeführt. Eine Spezifität von 97 Prozent beschreibt hier die Anzahl der tatsächlich negativen Ergebnisse unter den gesunden Personen. Bei 97 Prozent erhalten somit 97 getestete Personen ein negatives Ergebnis. Bei 3 Personen wird ein falsch positives Ergebnis auftreten.

Point-of-Care-Tests (PoC-Tests)

Als „Point of Care Testing“ wird die dezentrale, patientennahe Labordiagnostik zum Beispiel direkt am Krankenbett, in der Notfallambulanz, im Operationssaal oder wie bei SARS-CoV-2 in der Apotheke bezeichnet. PoC-Tests werden durch medizinisch geschultes Personal angewendet. 



Julia Borsch, Apothekerin, Chefredakteurin DAZ
jborsch@daz.online


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