Corona-Massenimpfung in UK

Apotheker allerorten gefragt

Remagen - 02.03.2021, 09:15 Uhr

Im Vereinigten Königreich sind Apotheker:innen maßgeblich an den Corona-Impfprozessen beteiligt. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)

Im Vereinigten Königreich sind Apotheker:innen maßgeblich an den Corona-Impfprozessen beteiligt. (Foto: IMAGO / ZUMA Wire)


Apotheker:innen maßgeblich an Impfprozessen beteiligt

Egal wo, ob in großen Impfzentren, Krankenhaus-Hubs, den Impfstellen der Primary Care Networks oder in Apotheken, überall seien Apotheker:innen maßgeblich an der Konzeption und Implementierung des Impfprozesses beteiligt gewesen, heißt es weiter. Die erste Bewerbungsrunde für die Teilnahme der Apotheken an dem Programm lief bis zum 6. Dezember. Aus den Aspiranten suchte der NHS rund 200 öffentliche Apotheken aus. Die ersten sechs starteten den Service am 14. Januar, Mitte Februar waren es in England schon 192.

Nun rührt der Nationale Gesundheitsdienst erneut die Werbetrommel, auch eine Bestätigung dafür, dass man offenbar mit der Leistung zufrieden ist und weiter auf die öffentlichen Apotheken setzt.

Ärzte ziehen Impflinge ab

Bei aller Not in der Pandemie stehen diese offenbar auch noch in Konkurrenz zu den Ärzten. Das Portal „Chemist and Druggist” berichtet von unlauteren Praktiken von Medizinern, die mithilfe von allerlei Überredungskünsten versuchen, Impflinge von den Apotheken abzuziehen.

So blieben offenbar einige trotz Terminvereinbarung auf ihren Impfdosen sitzen, weil die Impflinge zwischenzeitlich in Hausarztpraxen gelockt worden waren. Schuld daran sollen aber auch die multiplen Buchungssysteme sein, die unter den Impfanbietern einen „Binnenmarkt“ für Patienten geschaffen haben sollen. Als Vergütung für den Service erhalten Apotheken in England, Wales und Schottland übrigens 12,58 Britische Pfund pro Einzelimpfung, das heißt bei einer Zweidosen-Impfung insgesamt 25,16 Pfund.

Apotheker impfen auch in den USA und demnächst in Frankreich

Die britischen Apotheker:innen sind nicht die einzigen, die schon mit Erfahrungen im Bereich Corona-Impfungen aufwarten können. Dem Vernehmen nach sind auch die US-Apotheker:innen diesbezüglich gefordert und machen auf kommunaler Ebene einen guten Job. Außerdem laufen in Frankreich entsprechende Vorbereitungen. In diesen Tagen wird ein Dekret erwartet, mit dem die Apotheker:innen dazu ermächtigt werden sollen, die AstraZeneca-Vakzine zu verabreichen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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