Guinea/Demokratische Republik Kongo

Ebola-Ausbruch in Afrika – und es gibt nicht genügend Impfstoff

Dießen am Ammersee - 01.03.2021, 15:15 Uhr

„Dass in der heutigen Zeit nicht mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, ist eine Katastrophe und ein Armutszeugnis“, sagt Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider. (Foto: IMAGO / photothek)

„Dass in der heutigen Zeit nicht mehr Impfdosen zur Verfügung stehen, ist eine Katastrophe und ein Armutszeugnis“, sagt Difäm-Direktorin Dr. Gisela Schneider. (Foto: IMAGO / photothek)


Schnelles Handeln ist nun wichtig

Difäm unterstützt nun lokale Partnerorganisationen in Guinea und im Kongo mit Schutzmaterialien für Krankenhäuser, finanziert den Aufbau von Untersuchungs- und Isolationseinheiten und berät Mitarbeitende in Gesundheitseinrichtungen und den Gemeinden. „In den Gesundheitseinrichtungen müssen zunächst Triagen gebaut, die medizinischen Fachkräfte in Hygienefragen geschult und Schutzmaterialien wie Gesichtsschilde, Handschuhe und Gummistiefel auf den Weg gebracht werden“, erklärt Difäm-Gesundheitsreferentin Ute Papkalla laut Pressemitteilung. Dazu gehörten auch Webinare, in denen Grundlagen zur Krankheit erörtert würden, wie das Erkennen von Symptomen oder die Wirksamkeit von Schutzkleidung.

Es sei ein riesiger Auftrag und ihre Organisation sei nur mit kleinem Budget unterwegs, berichtet Dr. Gisela Schneider vom Deutschen Institut für Ärztliche Mission e.V. (Difäm) gegenüber DAZ.online. Dennoch sei gerade in dieser Situation schnelles Handeln, das Nachvollziehen und Isolieren von Kontakten und die Einbeziehung der Menschen vor Ort wichtig, um das Virus einzudämmen. Vor allem müsse laut Schneider die allgemeine medizinische Versorgung aufrechterhalten werden, ohne dass die Menschen das Vertrauen in ihre Gesundheitsdienste verlören. Dies sei nämlich bei dem Ausbruch von Ebola 2014 passiert, als Krankenhäuser aus Angst vor Ansteckung geschlossen wurden und Kinder mit Malaria oder Schwangere mit Komplikationen nur noch unzureichend versorgt worden wären. Die Ärztin war beim Ausbruch der Ebola-Epidemie vor einigen Jahren in Liberia und Sierra Leone und schulte Gesundheitsmitarbeitende sowie die lokale Bevölkerung im Umgang mit dem Virus. Die lokale Bevölkerung in den abgelegenen Regenwaldregionen hätten zwar aus den Erfahrungen der ersten Ebola-Epidemie gelernt, doch das Wissen müsse aufgefrischt werden. „Wir vermuten, dass es noch nicht erkannte Fälle gibt, die nun aufgespürt werden müssen“.

Ein weiterer Grund für Difäm, schnell zu reagieren, ist die Regenzeit, die Ende April beginnt. Dann würden aus Straßen Schlammpisten und die Region sei nur noch schwer zugänglich.



Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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1 Kommentar

Ebola

von helga volpert am 02.03.2021 um 11:24 Uhr

In Afrika gibt es für die großen Pharmakonzerne nichts zu verbieten. Allein das ist der Grund weshalb kann Impfstoff produziert worden ist. Wohlleben der in Deutschland lebt. Hier verplempert ein Gesundheitsminister Millionen um z.b. Privatkliniken zu retten...

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