Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

31.01.2021, 08:00 Uhr

Die alles bewegende Frage: Wer sagt uns den gerechten Preis für eine Maske? (Foto: Alex Schelbert)

Die alles bewegende Frage: Wer sagt uns den gerechten Preis für eine Maske? (Foto: Alex Schelbert)


27. Januar 2021

Die Berechtigungsscheine für die kostenlosen FFP2-Masken werden eifrig eingelöst. 6 Euro pro Maske gibt’s dafür aus der Staatskasse. Ist das zu viel? Wie kommt das Bundesgesundheitsministerium auf diesen Preis? Das wollten die Grünen in einer Kleinen Anfrage wissen. Ganz einfach: Durch eine Markterhebung, Stichtag 9.10.2021. Damals lag der Durchschnittspreis für FFP2-Masken bei 4,29 Euro. Der Abgabepreis von 6 Euro berücksichtige neben den Beschaffungskosten auch die Kosten für die Beratungsleistung, für die Abrechnung, für Hygiene-Konzepte der Apotheke, fürs eventuell notwendige Umverpacken der Masken und das wirtschaftliche Risiko bei der Beschaffung, erklärt das BMG den Preis. Außerdem sollte damit für die Apotheke auch ein Anreiz bestehen, sich an der mit zusätzlichem Aufwand verbundenen Abgabe der Schutzmasken zu beteiligen. Mein liebes Tagebuch, gibt’s daran etwas auszusetzen? Die Grünen wollten aber noch mehr wissen, u. a., warum die Abgabe der Masken überhaupt durch Apotheken erfolgen sollte – hätte es da nicht andere Möglichkeiten gegeben? Ein klares Nein vom BMG: Die Apotheken  kennen sich mit Beschaffung und den Distributionsstrukturen aus. Für die gesundheitspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion im Bundestag, Maria Klein-Schmeink, sind diese Antworten dennoch nicht befriedigend. Der Preis von 6 Euro sei viel zu hoch, sie hätte einen Festzuschlag für besser gefunden, außerdem ein zentrales Beschaffungsverfahren des BMG. Die Beschaffung der Masken den Apotheken aufzubürden, hält sie für falsch. Tja, mein liebes Tagebuch, bleibt nur die Frage, ob eine zentrale Beschaffung so schnell überhaupt funktioniert hätte. Da hat man auch schon andere Dinge gehört. 

Aber nicht nur aus den Grünen-Reihen regt sich Widerstand gegen den Maskenpreis. Wolfgang Reinhart, Chef der CDU-Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, schlägt gleich ordentlich zu: Er möchte, dass Apotheken und Einzelhändler FFP2-Masken für maximal einen Euro abgeben. Zumindest sollte der Aufschlag auf den Einkaufspreis nicht höher als 10 Prozent sein. Aber es geht noch mehr, die Linken setzen noch eins drauf: Aus ihrer Sicht müssten bei privaten Käufen die Abgabepreise für FFP2-Masken auf die Selbstkosten gedeckelt werden. Gewinn soll also niemand machen. Na, mein liebes Tagebuch, da braut sich was zusammen.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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18 Kommentare

Na prima

von Karl Friedrich Müller am 31.01.2021 um 18:04 Uhr

Ich sehe eben, dass es überall Masken für 99ct gibt. Ich fühle mich verarscht und über den Tisch gezogen.
Es wird Zeit, aus der Maskenabgabe auszusteigen.

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AW: So läuft´s halt

von Bernd Jas am 31.01.2021 um 21:16 Uhr

Tja Herr Müller,
Sie sind halt auch, wie alle anderen kein Staatsbürger mehr sondern nur noch Konsument und Steuerzahler.

Pacta sunt servanda ....

von Gunnar Müller, Detmold am 31.01.2021 um 14:23 Uhr

... oder lässt die Frau Bundeskanzlerin den Herrn Spahn bewusst von der Leine, um die Entschädigungsleistungen quer zu finanzieren, die für das Pkw – Maut – Desaster fällig werden…??

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Reinster Eigennutz

von Bernd jas am 31.01.2021 um 13:19 Uhr

Achtung es wird noch komplexer.

Also ich meine alle Apotheken die von der AvP-Pleite betroffen sind sollten als Entschädigung 10,- € pro Maske bekommen.
Ab dem 10.02. .... die armen Softwarehäuser, müssen auch noch all den Scheiß mitmachen. Die programmieren ja auch schon am Rad.
Nächste Woche schnappe ich mir wieder meinen Bauch laden und laufe durch die Stadt und rufe laut:

"Nur heute im Angebot! Zwei Masken für den Preis für drei!"

Das geht ab wie der Flux-Kompensator, weil kaum noch jemand blind vor Gier und Vorteilsnahme rechnet geschweige denn rechnen kann. Dazu gibt´s noch ne´ Rolle Klopapier für 1,- €.

@ Herr Müller, Sie haben das genau erfasst, dass sie keine Vorstellung davon haben, was sie anrichten.

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Spahn, oder: wer einmal lügt, dem glaubt man nicht

von Jürgen Weinberg am 31.01.2021 um 11:43 Uhr

Für Herrn Spahn sind wir deutschen Apothekers doch sowieso eine aussterbende Spezies. Ernst genommen hat er die deutschen Apothekerlein sowieso noch nie. Mit seiner Maskenverteilaktion vor Weihnachten hat er uns alle einem gewaltigen Ansteckungsrisiko ausgesetzt, weil unsere Apotheken natürlich und wie zu erwarten von Maskengeiern geflutet wurden. Beim Impfen stehen wir selbstverständlich auch ganz hinten. Zum Glück hatte ich die Möglichkeit, mich in meiner Wahlheimat Tschechien in einer Poliklinik in Prag mit Sputnik V impfen zu lassen. Wie gut, wenn man 2 Pässe hat. Prag wird dann auch meine Zuflucht sein, wenn in Deutschland die Jagd auf Kippaträger noch weiter zunimmt.

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AW: Spahn, oder: wer einmal lügt, dem

von Karl Friedrich Müller am 31.01.2021 um 12:13 Uhr

Die Geschäfte müssen wieder geöffnet werden. Ebenso die Friseure. Wer hat sich in den Apotheken angesteckt?
Wer die Wohnung oder das Haus verlässt, hat Maske zu tragen. Kein Geplauder in der Öffentlichkeit ohne Maske.
Das würde vielen helfen und die Ansteckung nicht erhöhen.
Das Impfen ist ein Desaster, auch weil viel zu viel Erwartungen geweckt wurden. Und weil man dachte, man müsse ein paar Euro sparen. Kommentar in der SZ: während die Deutschen im Sommer in Urlaub fuhren, hat Trump Impfstoffe gekauft.
Das bringt es auf den Punkt

Politker haben kein Recht, uns zu verunglipfen

von Karl Friedrich Müller-Schön am 31.01.2021 um 11:42 Uhr

Tja,
nun haben wir es wieder knüppeldick bekommen. Aus allen Parteien, nicht, dass wir denken im Wahlkampf würde uns eine unterstützen.
Das Problem ist, dass die meisten Politiker jeder Partei keine Ahnung haben von den Dingen, über die sie reden. Parteisoldaten, die nie wirklich in einem Beruf gearbeitet haben, die nicht wissen, wie Geld verdient wird, wie die Steuern, über die sie entscheiden, eigentlich generiert werden.
Zudem wurden in den Ämtern und Behörden Fachkräfte eingespart, so dass der Staat hilflos ist. War mal modern. Kosten sparen.
Dann braucht es eben „Experten“, wobei die Politiker nicht realisieren, dass diese eben nicht das Wohl des Staates im Sinn haben, sondern ihr eigenes.
Was bleibt, sind Vorurteile und Hass (warum eigentlich) auf die paar Bürger, die im Land noch arbeiten und die Steuern erwirtschaften. Die Schicht der Steuerzahler, der echte „Mittelstand“ und die Arbeitenden wird immer geringer.
Dann leisten sich Politiker also teure Experten, deren Beauftragung alles andere als transparent ist,
leisten sich die Nähe von Schwindlern und Betrügern wie Wirecard, Schmiederer und anderen, Lobbyismus halt. Scheuer wird geschont, damit die Rolle von Scholz im Wirecard Skandal nicht genauer untersucht wird.
Politiker aller Farben haben mit dem Verkauf von Wohnungen die Wohnungnot, die teuren Mieten geschaffen. Da ist kein Aufschrei, warum die Wohnungskonzerne so viel verdienen! Warum die einseitige Kampagne gegen einzelne Bürger?
Warum wird Galerie Kaufhof geholfen, den vielen Kleinen nicht? Das ist Wettbewerbsverzerrung. Zudem hätte der Konzern gar kein Recht auf Coronahilfe. Argument: Arbeitsplätze? Wirklich? Verlieren die Kleinunternehmer keinen Arbeitsplatz, sind sie keine Arbeitgeber? ÜBELE Argumentation, weil klar ist, dass der Bürger wieder nichts zählt, nur die Konzerne.
Politiker hätten allen Grund, sich selbst zu hinterfragen Das geschieht nicht, lieber zeigt man unberechtigt auf Andere und gießt Schmutz aus. Wozu? Warum will man Apothekern schaden? Ist das cool? Sammelt man da Bonuspunkte in der Hierarchie?
Dass Spahn nicht Wort hält, hab ich schon im Dezember befürchtet. Weil sie eben alle so sind. Allerdings finde ich den jetzigen Preis noch erträglich. Schlimmer ist der ganze damit verbundene Kuddelmuddel. Kann nicht mal was einfach sein? Warum IMMER umständlich? Ich hab es oben schon gesagt: Weil Politiker keine Ahnung haben. Und keine Vorstellung davon, was sie anrichten.
Dass manche Politiker noch in den Spiegel sehen können, wundert mich, auch auf ihre Portraits auf den Wahlplakaten, die nun wieder überall hängen. Nur ein Bild. Man gibt sich gar keine Mühe mehr, irgdendwelche Aussagen zu treffen. Der Schädel muss reichen für die Stimme.

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Haben wir einen Überhang an Politikern?

von Christian Timme am 31.01.2021 um 11:12 Uhr

Vorschlag, wir koppeln die Anzahl der Apotheken an die Zahl der „benötigten Politiker“ ... Problem gelöst ...

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AW: Zahlen

von Holger am 31.01.2021 um 16:27 Uhr

Woher nehmen Sie die Gewissheit, dass es eine bestimmte Zahl an Apotheken im Land braucht? Ich finde das, bei allem Verständnis für die wirtschaftlichen Nöte Selbständiger, egozentrisch und überheblich.

AW: Haben wir einen Überhang an Politikern... es gibt sie...

von Christian Timme am 31.01.2021 um 16:41 Uhr

@Holger
Solange es sich nur um die beiden genannten Begriffe handelt und sie keine weiteren Aspekte sehen wollen, kann ich damit leben...

Mal was positives diese Woche

von Bernd Jas am 31.01.2021 um 11:03 Uhr

Jeaahhh ...., die Gold-Gabi hat sich mal wieder mit gewohnt eiskalt spitzer Zunge gemeldet!

"Pädagogik-Krähe"

Es geht leider nur noch so. Sich über sie lustig machen und sie vor allem auslachen. Das ist unsere schärfste Waffe. Denn Argumente werden schon lange nicht mehr gehört und schon gar nicht ernst genommen.

Gut ist auch:

"Nostradamus Lauterbach"

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Maskenvergütung

von Conny am 31.01.2021 um 9:47 Uhr

Herr Spahn steht massiv unter Druck ( Grüne, Lindner, dubiose Verbände,Bild) und ist im Panikmodus. Dazu das Impfdesaster wo nun ja fast gar nichts gelingt. Da kommt so ein Ablenkungsmanöver gerade recht. Es gibt auch einen neuen Begriff nächstes Jahr im Duden : spahnen —-einen verbindlichen Preis eigenmächtig zurücknehmen. Herr Spahn redet immer von Vertrauen und Verzeihen. Er sollte diese Worte als Sataire kennzeichnen. Ps : und jetzt warte ich noch auf das Statement des Inhabers der Schlossapotheke wie bei apotheken adhoc. Was für eine Schleimspur.

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AW: Maskenvergütung

von Holger am 31.01.2021 um 16:32 Uhr

Dass es demjenigen, der vom "verbindlichen" Preis (den ja massenweise Kolleginnen und Kollegen durch Rabattschlachten ad absurdum geführt haben!!!) profitiert, nicht gefällt wenn der gesenkt wird, dafür habe ich Verständnis. Aber die Politik hat jederzeit das Recht, einen Preis, den sie eigenmächtig festgesetzt hat, auch eigenmächtig zu ändern. Oder regen Sie sich genauso auf, wenn der verbindliche Preis für den neuen Personalausweis sich ändert? Schönen Gruß an Don Quichotte und seine Windmühlen ...

AW: AW Holger

von Thorsten Rock am 31.01.2021 um 20:23 Uhr

"Oder regen Sie sich genauso auf, wenn der verbindliche Preis für den neuen Personalausweis sich ändert?"
Wenn ich bestellt/angefordert habe, dann gibt es auch beim Personalausweis keine "Nachzahlung" bei Auslieferung wegen geänderter Preise. Ist übrigens in der gesamten Geschäftswelt so üblich und gesetzlich auch geregelt.
Hat was mit Planungssicherheit und Vertrauen zu tun.

AW: Maskenvergütung

von Holger am 01.02.2021 um 8:34 Uhr

Den zahlen Sie nicht erst bei Abholung, sondern direkt bei Beauftragung. Aber es war von mir als Beispiel dafür genannt, dass es das Wesen von Verordnungen ist, sowas auch "eigenmächtig" ändern zu können.

Theoretisches Beispiel:
Sie vereinbaren mit ihrem PKW für Mitte April einen Termin beim TÜV. Jetzt wird aber Mitte Februar durch Änderung der StVO der Preis für diese Hauptuntersuchung mit Wirkung ab 1.4. geändert. Dann kriegen Sie das Mitte April auch nicht mehr zum alten Preis, nur weil Sie den Termin schon vorher hatten.

Das mit den Masken ist kein Deal, das ist eine Verordnung!

C

von Michael M. am 31.01.2021 um 8:48 Uhr

Ich finde es nicht gut, wenn der Vertrieb der Tests außerhalb der Apotheken stattfindet.
Es kann einiges falsch gemacht werden und ein falsch negatives Ergebnis kann zu falschen Rückschlüsse herangezogen werden. Zumal auch die Interpretation des Testergebnisses erklärt werden muss, sonst wird es am Ende wieder unmöglich Rückverfolgubgen möglich zu machen.
Man kann Laien so etwas nicht einfach selbst machen lassen, wir haben in der Apotheke einen guten Querschnitt der Gesellschaft und die Menschen, welche die Anwendung nicht beherrschen werden auch die sein, die weiter infektiös sind und es ist ein Schlag ins Gesicht für uns Apotheker, wenn unsere Beratungspflicht so unter den Scheffel gestellt wird, dass ein Bäcker oder anderer Einzelhandel dies ersetzen kann. Bei einer Pandemie würde ich mich nicht auf den Beipackzettel verlassen, den die meisten Menschen nicht lesen!

Darum wäre auch eine AM Preisbindung absolut sinnvoll.
Ich verstehe ohnehin nicht, warum diese vor einigen Jahren abgeschafft wurde.. dies war für die Apotheken ein immenser Rückschritt, weil die Beratungsqualität nicht mehr vordergründig war. Da muss eben das Gesetz für freien Wettbewerb angepasst werden, bei Büchern gilt die Buchpreisbing ja bspw auch, wieso bei Arzneimitteln nicht mehr?

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AW: C

von Michel M. am 31.01.2021 um 8:57 Uhr

Ich möchte hier noch betonen, dass es mir eben nicht ums Geld geht! Sondern um eine anständige Beratung, es versteht sich aber von selbst, dass diese auch nicht umsonst stattfinden KANN.

AW: Apothekenvergütung

von Holger am 31.01.2021 um 16:35 Uhr

Da kann ich Ihnen nur zustimmen. Deswegen hielte ich es auch für zielführend, wenn die Vergütung der Apothekenleistung sich NICHT am Abgabevorgang, sondern an der Beratung orientieren würde. Aber Vorsicht, liebe Kollegen - nicht Beratungshonorar PLUS Abgabehonorar, sondern Beratungshonorar STATT Abgabehonorar!

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