Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

24.01.2021, 07:30 Uhr

Diese Woche: Apothekers auf dem Weg zum Masken- und Digitalexperten. (Foto: Alex Schelbert) 

Diese Woche: Apothekers auf dem Weg zum Masken- und Digitalexperten. (Foto: Alex Schelbert) 


20. Januar 2021

Corona ist nicht alles in der Politik, es gibt noch andere Themen, z. B. die digitale Modernisierung. Aber die wird wiederum durch die Corona-Pandemie beflügelt. Das Bundeskabinett hat den Entwurf für ein Gesetz zur digitalen Modernisierung von Versorgung und Pflege (DVPMG) beschlossen. Das dritte Digitalisierungsgesetz aus dem Hause Spahn hat die bekannte Stoßrichtung: Es soll rasch weiter gehen in Sachen Digitalisierung, vor allem das E-Rezept, die elektronische Patientenakte und die digitalen Gesundheitsanwendungen sollen einen weiteren Schub erhalten. So soll es zum 1. Januar 2023 Pflicht werden, BtM- und T-Rezepte elektronisch zu verordnen. Es sollen mehr Leistungserbringer an die Telematikinfrastruktur angebunden werden. Die elektronische Patientenakte soll ausgebaut werden. Und die Rezepteinlösung in Apotheken im europäischen Ausland wird ermöglicht – mein liebes Tagebuch, das ist das Pampern der EU-Arzneiversender. Denn in dem aktuellen Entwurf ist die zunächst vorgesehene Pflicht für EU-Versandapotheken entfallen, der Gematik einmal jährlich zum 1. Januar eine Bestätigung darüber vorzulegen, dass sie weiterhin dem Rahmenvertrag nach § 129 Absatz 2 SGB V beigetreten sind. Mit dem dritten Digitalisierungsgesetz ist aber auch dies vorgesehen: Apotheken können in die Benutzung digitaler Gesundheitsanwendungen einbezogen werden. Apotheken erhalten ein Zugriffsrecht auf Versichertendaten und können Versicherte, sofern diese das wollen, beratend unterstützen. Was der Gesetzentwurf aber sofort klarstellt: Aus diesen Möglichkeiten entstehen keine neuen Aufgaben, also keine Erweiterung der heilberuflichen Leistungen der Apothekerinnen und Apotheker oder gar eine Übertragung von ärztlichen Leistungen. Mein liebes Tagebuch, solch eine Klarstellung soll vermutlich verhindern, dass wir Apothekers auf die Idee kommen, Honorarforderungen daraus abzuleiten. Und dann gibt es noch einige weitere Neuerungen und Vorhaben, die uns das Gesetz bringen wird – es lohnt sich, da einfach mal drüber zu schauen, was da auf uns zukommt. Die Richtung jedenfalls ist klar: Unser Gesundheitswesen wird durchdigitalisiert und wir mit ihm. Da kann man nur hoffen, dass die Hardware nicht schlapp macht.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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4 Kommentare

Kausalitäten berücksichtigen

von Reinhard Rodiger am 24.01.2021 um 16:48 Uhr

Das Auffälligste ist, dass die entscheidenden Kausalbezüge nicht berücksichtigt werden:

- Für die Preisgestaltung ist die Auslieferung an die
Marktmechanismen schuld, nicht nur die Einzelnen,die
davon Gebrauch machen.

- Wiederholungsrezepte wird es nicht geben, weil die Ärzte
dabei zuviel verlieren oder

- Wiederholungsrezepte wird es geben, weil sie auf e-Rezept-
Basis das Zukunftsparadies für den Hollandversand sind.

- Die Berücksichtigung unserer Honorarnotwendigkeiten ist
direkt proportional zur Nachweisintensität unseres Nutzens.


- Die neue Dienstleistung QT-Life wird sich mit einem ähnlichen? Apple-Program (Applewatch) auseinandersetzen müssen und mit den erstatteten Kosten.Die Regie hat ein Datenfirma mit strategischen Absichten.

Wo sind die Antworten ist die Frage, die sich stellt. Jetzt ist die Zeit dafür, bald nicht mehr.

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Wiederholungsrezepte

von Gregor Huesmann am 24.01.2021 um 12:34 Uhr

Die Argumente der KV sind doch alle vorgeschoben. In Wirklichkeit geht es ums liebe Geld. Ich bin bei der Barmer versichert und habe mir nun mal die Abrechnungen meiner Ärzte angesehen. Für einmal Rezeptausstellen - sonst nichts gewollte, den Arzt nicht einmal gesehen - berechnet dieser der BEK zwischen 35 und 45 Euro. Da wäre ich als Arzt auch gegen Wiederholungsrezepte.

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Digital überall?

von Dr.Diefenbach am 24.01.2021 um 11:53 Uhr

Es stellt sich beim Bearbeiten der ganzen Literatur und der ganzen Infos die Frage,OB eigentlich ausser der Digitalwelt noch irgendetwas anderes zählt im Apothekenwesen?Es geht ja bloss noch um Logistik,Masken,Strukturen um sich irgendwie Marktvorteile zu verschaffen:Von Wissenschaft liest man in den Zusammenfassungen kaum noch,WEIL dies alles durch KI-Denke,Automatismen und immer globalere rein wirtschaftlich ausgerichtete Perspektiven abgelöst ist/wird,Immer neue Modelle,Konnektoren,Server, Identity-Provider,jetzt ein ja sicher sinnvolles QT-Life-Projekt,neue Modelle werden wöchentlich präsentiert ,.WAS hört man zB über Securpharm.Effizienzen?Mittlerweile ein IT-saurier!!Es sind noch nicht einmal die Zugangsausweise richtig am Laufen,teuer genug,da rückt schon das Modell 2025 in Sichtweite.Übrigens rege ich mal ein WORDING..... an, das alle diese wundervollen Fremdbegriffe katalogisiert.Das Ding muss aber zumindest monatlich aktualisiert werden.Stellt sich die Frage,wie die BASICS,also der Umgang mit unseren Patienten und Kunden in der maskenfreien Zeit, die dann zur Makelzeit werden dürfte,auf Dauer noch genug Substanz beinhalten?!Denn wenn diese Prozesse wie HOME DELIVERY ohne grosse CONSULTATION ,dafür externen PERSONAL TRAINERN,auch dem Papier 2030(PAPIER!!) jeden Rang ablaufen.:DANN ,das sieht man ja an den Entwicklungen, gibt es absehbar PERSONAL PHARMACIES erst ab mindestens drei bis vier Betrieben.Was vielerorts Probleme,auf die ICH hier nicht eingehe, aufwerfen dürfte.Wie die Zukunft aussieht,erfährt der Bürger gerade in einigen Parteiprogrammen.Da wird alles NUR noch von zu Hause geregelt, in den Städten gibt es SMART BENCHES und zur Versorgung trägt PLATOONING bei.Ob das allein selig macht?Ich stelle auch mal die Frage,OB die Schöpfer der ganzen Begriffe eigentlich selbst in der Lage sind das WORDING dem Betrachter zu erklären.Digital ist eben NICHT alles.

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Impfprioisierung ohne Vakzine ... typisch Spahn oder nur des Ende vom Anfang? ...

von Christian Timme am 24.01.2021 um 8:42 Uhr

Bankkaufmann müsste man sein ... da lernt man wenigstens das systematische Chaos gleich im Großformat. Erst der Deutschland-Test und jetzt auch EU-weit ... Spahn "liefert" ... und der Rest darf "springen" ...

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