Apotheken, Drogerien, Internet

Nachfrage nach medizinischen Masken steigt rasant

Berlin - 22.01.2021, 09:15 Uhr

Wie entwickeln sich Nachfrage und Preise bei medizinischen Masken nach dem Bund-Länder-Beschluss vom Dienstag? (Foto: imago images / Mauersberger)

Wie entwickeln sich Nachfrage und Preise bei medizinischen Masken nach dem Bund-Länder-Beschluss vom Dienstag? (Foto: imago images / Mauersberger)


Die Nachfrage nach medizinischen Masken ist nach dem Bund-Länder-Beschluss zur Neuregelung der Maskenpflicht stark gestiegen. Das berichteten Drogeriemarktketten und Apotheker. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening verteidigt im Deutschlandfunk die Preisbildung in den Apotheken - denn die Betriebe seien abhängig von den Preisen der Zulieferer, und die variierten nunmal stark.

Bund und Länder hatten sich am Dienstag darauf verständigt, dass in Bussen, Bahnen und Geschäften künftig Masken getragen werden müssen, die besser schützen als Alltagsmasken aus Stoff. Das können OP-Masken sein, FFP2-Masken oder zum Beispiel auch KN95-Masken, die einen vergleichbaren Standard haben. Dieser Beschluss wirkt sich nun stark auf die Nachfrage aus.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) berichtet, die Neuregelung habe dazu geführt, dass mehr Kund:innen in die Apotheken kämen, um Masken zu kaufen und sich beraten zu lassen. „Die Apotheken sind gut mit Masken verschiedener Qualitäten bevorratet, sodass keine Engpässe zu befürchten sind und grundsätzlich jeder Kunde und jede Kundin versorgt werden kann“, erklärte ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa).

Im Deutschlandfunk verteidigte sie die Preise, die Kolleg:innen für die Masken kalkulieren. „Während online oder bei Discountern FFP2-Masken schon für 1 bis 3 Euro zu haben sind, verlangen Apotheken 4,5, vereinzelt auch 6 oder 7 Euro“, heißt es in dem Beitrag. Overwiening sagte dazu, die Apotheken seinen nun mal von den Preisen der Zulieferer abhängig, und die würden stark variieren. „Den Preis müssen sie dann natürlich auch entsprechend weitergeben", erläuterte sie. Hinzukomme die hohe Fachkompetenz des Personals, die bei der Beratung zum Tragen komme. „Das ist eine individuelle Entscheidung einer jeden Apotheke, die diese, darauf können Sie sich alle verlassen, sauber kalkuliert haben."

Vor allem Online-Händler schlugen über die Stränge

Der Vorstand der Verbraucherzentrale Bundesverband, Klaus Müller, erinnert im Deutschlandfunk daran, dass im Frühjahr insbesondere Online-Händler Wucherpreise verlangt hätten. Ob das auch in der aktuellen Situation der Fall sei, könne erst in einigen Wochen anhand der Anzahl der Kundenbeschwerden ausgewertet werden. „Teilweise haben Anbieter absurde Preise für die unterschiedlichen Corona-Masken verlangt“, sagte er. Jetzt sei die Politik gefragt, sicherzustellen, dass die jetzt benötigten Masken bezahlbar, verfügbar und qualitativ hochwertig seien.

Drogerien verzeichnen stark gestiegene Nachfrage

Der Chef der Drogeriemarktkette dm, Christoph Werner, erklärte: „Wir bei dm können in den vergangenen Tagen eine abrupt gestiegene Nachfrage an medizinischen und FFP2-Masken sowohl in unseren dm-Märkten als auch im Onlineshop dm.de beobachten.“ Die Nachfrage nach Textilmasken sei dagegen gesunken.

Werner betonte, aufgrund seiner hohen Bestände an medizinischen Masken könne das Unternehmen die Kunden mit den gewünschten Produkten versorgen. „Sollten aufgrund der gestiegenen Nachfrage FFP2-Masken an einzelnen Standorten oder im Onlineshop dm.de mal kurzfristig ausverkauft sein, füllen wir schnellstmöglich nach.“ Die Drogeriemarktkette habe bereits Ende des vergangenen Jahres große Mengen an FFP2-Masken bei ihren Partnern bestellt. Diese Bestellmenge habe man nun aktuell noch weiter erhöht. Gleichzeitig sei das Unternehmen auch auf zusätzliche Anbieter zugegangen.

Kurze Vorlaufzeit

Auch bei Wettbewerber Rossmann hieß es: „Aufgrund der bundesweiten Anordnungen sehen wir uns mit einem ad hoc steigenden Bedarf konfrontiert.“ Das Unternehmen arbeite mit Hochdruck daran, diesem gerecht zu werden. Nach Aussagen eines Firmensprechers hätte sich Rossmann „etwas mehr Vorlauf gewünscht, um die Maßnahmen adäquat umsetzen zu können“. Wegen der großen Nachfrage habe das Unternehmen entschieden, die Abgabemenge von FFP2- und FFP3-Masken aktuell auf eine Packung pro Kunde zu beschränken. OP-Masken würden dagegen weiterhin unbeschränkt verkauft.



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2 Kommentare

Maskenpreis

von Conny am 22.01.2021 um 9:25 Uhr

Es stimmt einfach nicht, das Apotheken Mondpreise nehmen müssen. Man kann auch als Apotheke günstig einkaufen. 7.95 für eine Maske ist ja total daneben. Aber es naht Rettung für alle Prinzipienreiter : das Düsseldorfer Urteil. Es ist aber noch nicht rechtskräftig !

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Maskenpreis

von Edi am 22.01.2021 um 10:18 Uhr

Da müssen Sie mir aber mal erklären, was das Eine mit dem Anderen zu tun hat?
Wer zu hohe Preise nimmt, muss sich ggf. vor Ort dafür rechtfertigen
Die Gutscheinstrategen hinterlassen hingegen verbrannte Erde für uns Alle. Das wissen sie auch und damit man es besser vor sich selbst rechtfertigen kann, verkauft man das noch als gute Tat.

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