Geschäftsjahr 2020

Zur Rose-Gruppe verzeichnet beschleunigtes Wachstum

Dillingen/Stuttgart - 21.01.2021, 16:44 Uhr

Die Zur Gruppe-Rose teilt in ihrer Jahresbilanz einen Umsatzzuwachs im Vergleich zum Vorjahr in allen Märkten mit. (Foto: DocMorris-Versand/Zur Rose-Gruppe)

Die Zur Gruppe-Rose teilt in ihrer Jahresbilanz einen Umsatzzuwachs im Vergleich zum Vorjahr in allen Märkten mit. (Foto: DocMorris-Versand/Zur Rose-Gruppe)


Die Zur Rose-Gruppe veröffentlichte am heutigen Donnerstag ihre Jahresbilanz und spricht von einem beschleunigten Wachstum im Jahr 2020. Man habe ein Umsatzplus von 23,6 Prozent im vierten Quartal und 14,4 Prozent im vergangenen Gesamtjahr erreichen können. Diese Zunahme sei in allen Märkten gegenüber dem Vorjahr zu verzeichnen. Zudem sei die Anzahl aktiver Kunden gruppenweit auf 10,5 Millionen angestiegen, teilte das schweizerische Handelsunternehmen mit. 

Die Zur Rose-Gruppe habe ihre ambitionierten Wachstumsziele für 2020 übertroffen, informierte am heutigen Donnerstag das Unternehmen die Medien. Der Umsatz sei markant auf 1.751,9 Millionen CHF (knapp 1.628 Millionen Euro) inklusive Medpex und Apotal gestiegen. Dies entspreche einem Wachstum von 14,4 Prozent. Im vierten Quartal 2020 beschleunigte sich das Wachstum bei einem Umsatz von 506,7 Millionen CHF (etwa 471 Millionen Euro) in Lokalwährungen auf 23,6 Prozent im Vergleich zur Vorjahresperiode und lag damit auch deutlich über dem Vorquartal (Juli bis September), teilt Zur Rose mit. Bis Ende 2020 habe sich die Anzahl aktiver Kunden um mehr als 50 Prozent auf 10,5 Millionen im Vergleich zum Vorjahr und um 700.000 gegenüber dem Vorquartal erhöht.

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Umsatzsteigerung auch in Deutschland

Im Vergleich zum Vorjahr habe man in allen Märkten im vierten Quartal erhebliche Umsatzzuwächse verbuchen können. In Deutschland sei es gelungen, den Umsatz (inklusive Medpex und Apotal) um 29,8 Prozent in Lokalwährung zu steigern, so die Zur Rose-Gruppe. Im Gesamtjahr habe sich dort das Wachstum auf 16,5 Prozent in Lokalwährung belaufen.

Nach Angaben der Gruppe sei auch im heimischen schweizer Markt der Umsatz um 10 Prozent beziehungsweise 7,1 Prozent des Gesamtjahrs gestiegen. Des Weiteren habe man im stark wachsenden Marktplatzgeschäft im Segment Europa im vierten Quartal eine Umsatzsteigerung von 60,3 Prozent in Lokalwährung zu verzeichnen. Über das Gesamtjahr habe man ein Wachstum von 73,5 Prozent erreicht, geprägt von einem Peak während des Lockdowns aufgrund der Corona-Pandemie im Frühjahr.

Auch beim Tochterunternehmen TeleClinic konnte die Zur Rose Gruppe zulegen: Im Vergleich zum Vorjahr habe sich die Anzahl der Behandlungen über die Telemedizinplattform verfünffacht. Hauptgründe für die gestiegene Nachfrage bei Patienten seien die Corona-Pandemie sowie der erstmals kostenfreie Zugang für Kassenpatienten gewesen. Zur Erinnerung: Die Zur Rose-Gruppe hatte den Telemedizinanbieter im vergangenen Jahr gekauft, wie im Juli 2020 bekannt wurde. Der damalige Kooperationspartner der TeleClinic, apotheken.de, beendete daraufhin die Zusammenarbeit mit sofortiger Wirkung. Nicht nur die Apotheker, auch Ärzteverbände und Politiker kritisierten die Vereinigung von Arzneimittelverschreiber und -distributor öffentlich als Verstoß gegen das Edikt von Salerno, das eine strikte Trennung zwischen Arzt und Apotheker vorsieht. Eine Prüfbitte der AG Gesundheit der Unionsfraktion im Bundestag ließ das Bundesministerium für Gesundheit jedoch abtropfen.

Neue strategische Ausrichtung

Die Zur Rose-Gruppe feilt derweil an ihrem Image: Sie verfolgt derzeit nach eigenen Angaben das Ziel, sich vom reinen Arzneimittelhändler hin zum digitalen Gesundheitsökosystem Europas zu wandeln. Dies versucht die Unternehmensgruppe auch mit einer entsprechenden Marketingstrategie zu unterstreichen: Statt des grünen Kreuzes, das bisher das Logo des Versenders DocMorris zierte, setzt Zur Rose bei seinem Ableger inzwischen auf ein grünes Herz, das Gesundheit symbolisieren soll. Verschiedene Grüntöne im Logo spiegeln nach Konzernangaben die Services Beratung, Arzneimitteltherapiesicherheit, Betreuung chronisch Kranker oder elektronische Rezepte sowie Medikationsplan wider.

Erwartungen für das Jahr 2021

Was den Rx-Markt betrifft, bläst Zur Rose zum Angriff: Die Unternehmensgruppe sieht laut Pressemitteilung dieses Jahr ein deutliches Wachstumspotenzial bei rezeptpflichtigen Medikamenten. Die Umsatzerwartung liege bei 3 Milliarden CHF. Die verpflichtende Einführung des elektronischen Rezepts ab 2022 und die Implementierung des Gesundheitsökosystems schaffe darüber hinaus „relevantes Umsatz- und Ergebnispotenzial".

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Nicht unerwähnt lässt Zur Rose auch die Beteiligung ihrer Tochter eHealth-Tec an der Entwicklung des E-Rezept-Fachdiensts in Deutschland: Sie wird als Partner des bezuschlagten Unternehmens IBM Deutschland mit an der Ausgestaltung des Fachdiensts werkeln. Diese Entscheidung war in Fachkreisen auf heftige Kritik gestoßen. Die Gematik wiederum sieht keinen Anlass zur Sorge, es könne dadurch zu Wettbewerbsverzerrungen kommen. Zur Rose selbst schreibt, die Beteiligung an der Ausschreibung „festigt die Rolle der Zur Rose-Gruppe als Vorreiter der systematischen Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland“.



Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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