FFP2-Maskenpflicht in Bayern

Apotheken sind auf einen zusätzlichen Ansturm vorbereitet

Dillingen/Stuttgart - 14.01.2021, 13:45 Uhr

Ab nächster Woche gilt in Bayern eine generelle FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und öffentlichen Personennahverkehr. (Foto: imago images / MedienServiceMüller)

Ab nächster Woche gilt in Bayern eine generelle FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und öffentlichen Personennahverkehr. (Foto: imago images / MedienServiceMüller)


DAZ.online-Umfrage: FFP2-Maskenpflicht ist aus infektiologischer Sicht sinnvoll

Einen Eindruck, inwieweit auch Apothekermitarbeiter:innen die Initiative Bayerns einer FFP2-Maskenpflicht im Einzelhandel und öffentlichen Nahverkehr für sinnvoll halten, vermittelt eine aktuelle Umfrage von DAZ.online. Danach befürworten aus infektiologischer Sicht 46,73 Prozent der Umfrageteilnehmer:innen eine FFP2-Maskenpflicht, 10,55 Prozent sind aus diesem Grund dagegen; 4,52 Prozent der Umfrage-Teilnehmer:innen sind für die FFP2-Maskenpflicht, weil sie genügend auf Lager haben; 7,54 Prozent lehnen sie ab, weil Preiserhöhungen und Engpässen zu befürchten sind; 8,04 Prozent sind überzeugt, dass ohne Pflicht die Masken nicht getragen werden und 22,61 Prozent sind der Meinung, man brauche nicht noch mehr Vorschriften.

Stimmen aus Politik und Handel

Der Vorsitzende der Unions-Bundestagsfraktion, Ralph Brinkhaus (CDU), begrüßte die bayerische Regelung. Die Mutation des Virus beunruhige ihn sehr. Auch Sachsens Gesundheitsministerin Petra Köpping (SPD) denkt nach eigenen Worten zumindest über eine FFP-Maskenpflicht nach.

Andere Landesregierungen zeigten sich nach der Ankündigung Bayerns, eine entsprechende FFP2-Maskenpflicht einzuführen, zurückhaltender, wie aus einer Pressemitteilung der dpa am Dienstag hervorgeht. Laut eines Regierungssprechers in Brandenburg, sei eine derartige Vorschrift derzeit „nicht vorgesehen“. 

Der Handelsverband Nordrhein-Westfalen steht der Entscheidung kritisch gegenüber. Er warnt vor einem Schnellschuss bei der Diskussion um eine FFP2-Maskenpflicht in Teilbereichen des öffentlichen Lebens. „Vor jeden weiteren Überlegungen hierzu muss gewährleistet sein, dass die Masken zu vertretbaren Preisen für alle Bevölkerungsgruppen zur Verfügung stehen“, sagte Hauptgeschäftsführer Peter Achten gestern der dpa. Gleichzeitig verwies er auch auf die Notlage vieler Einzelhändler durch geschlossene Läden und verknüpfte solche Maßnahmen mit der Hoffnung auf Verbesserungen: „Wenn die Einführung einer Pflicht von FFP2-Masken dazu führt, dass weitere Teile des Handels öffnen dürfen, begrüße wir diese ausdrücklich.“

Verschiedene Schutzmasken zulässig

Viele Bürger:innen stellen sich eventuell die Frage, welche Masken unter die FFP2-Maskenpflicht in Bayern ab kommenden Montag fallen? Nach Information des BAV sind dies sowohl FFP2-Masken, als auch Masken vergleichbarer Schutzklassen wie KN95. Gegen Coronaviren schützen FFP2-Schutzmasken, die an einem CE-Kennzeichen und einer vierstelligen Nummer dahinter erkennbar sind. Aber Apotheken dürfen auch andere Masken abgeben, beispielsweise die KN95-Schutzmasken aus China, sofern diese in Deutschland verkehrsfähig sind. Darüber informiert die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände e.V.. Das Vorurteil, dass KN95-Masken „Schrottmasken“ wären, sei falsch. KN95-Masken müssen allerdings die Zertifizierungsanforderungen im eigenen Land vorweisen und ein vereinfachtes Bewertungsverfahren in Deutschland durchlaufen – das sogenannten CPA-Verfahren. Bestehen die Masken diesen Test und erhalten sie die Bestätigung der zuständigen deutschen Marktüberwachungsbehörde, ist ihre Schutzwirkung vor dem Coronavirus ebenso gut wie von FFP2-Schutzmasken, erklärt die ABDA. 



Robert Hoffmann, Redakteur DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Desinfektion?

von Thomas Eper am 15.01.2021 um 9:49 Uhr

Durch die FFP2-Masken-Verteilung wird eine trügerische Sicherheit vermittelt.
Masken alleine reichen nicht.
Vielleicht kommt mal jemand auf die Idee, die Desinfektion der Hände nach dem Einkauf zu forcieren.

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