Arzneitee

Mit Tee kann man nichts falsch machen, oder doch?

Waren (Müritz) - 04.01.2021, 10:45 Uhr

(Foto: chamillew / stock.adobe.com)

(Foto: chamillew / stock.adobe.com)


Cave Pollenallergie

Ein Tee mit Kamillenblüten gilt als besonders mild und gut verträglich. Das kann ins Gegenteil umschlagen, wenn man allergisch gegen Asteraceen ist und beispielsweise auf Pollen von Gänseblümchen, Ringelblume und Chrysanthemen reagiert. Zu den Korbblütengewächsen zählen auch der Gemeine Beifuß (Artemisia vulgaris) und das Beifußblättrige Traubenkraut (Ambrosia artemisiifolia), die als besonders allergen gelten. Noch komplizierter machen es mögliche Kreuzreaktionen mit Pfefferminz, Anis, Kümmel, Birke, Löwenzahn und Weide, die im individuellen Fall genau geprüft werden sollten. Ist eine Allergie gegen Vertreter der Familie der Malvaceae bekannt, sollte sicherheitshalber auch auf Teemischungen mit Hibiskus verzichtet werden. 

Empfehlung: Die sicherste Wahl ist Wasser. Allergikern kann leider keine Garantie gegeben werden, welchen Tee sie vertragen. Jegliche Sorte sollte zunächst mit Vorsicht probiert werden. Gute Erfahrungen haben Betroffene beispielsweise mit Himbeerblättern und grünem Tee gemacht. Auch Früchtetees können einen Option sein, wenn man auf Kräuter reagiert.

Cave Nahrungsmittelunverträglichkeiten

Eine Histamin-Unverträglichkeit äußert sich durch Blähungen, Schmerzen, Durchfälle und/oder Ausschläge. Klassiker unter den zu meidenden Lebensmitteln sind Rotwein, Sauerkraut, lange gereifter Käse, Fisch und Wurst. Einige Teesorten behindern den Abbau von Histamin durch das Enzym Diaminoxidase, zum Beispiel schwarzer Tee oder Mate-Tee. Aber auch einige Arzneitees mit ätherischen Ölen werden häufig schlecht vertragen, darunter Anis, Pfefferminze und Thymian.

Empfehlung: Auch für Personen mit Histamin-Intoleranz gibt es keine „Allzwecklösung“. Jeder reagiert anders und muss selbst einen passenden Tee finden. Von Betroffenen persönlich empfohlen werden zum Beispiel Rosenblätter, Lavendel und Hagebutte.

Einfacher gestaltet sich die Wahl bei Fruktose-Intoleranz, da nur auf Früchtetees verzichtet werden muss. Laktose-Intoleranz spielt bei aromatisierten Teesorten mit Namen wie Erdbeer-Sahne eine Rolle, die jedoch keine Arzneitees sind. 



Rika Rausch, Apothekerin
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.