Neue Corona-Variante aus Großbritannien

STIKO-Chef Mertens: Impfstoff wirkt wohl auch gegen mutiertes Virus

Stuttgart/Berlin - 28.12.2020, 13:00 Uhr

Der STIKO-Vorsitzende Professor Thomas Mertens geht davon aus, dass der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer auch gegen die mutierte Virusvariante wirkt, die kürzlich in Großbritannien aufgetaucht ist. Verlässliche Daten sollen in einer bis zwei Wochen vorliegen. (Foto: imago images / IPON)

Der STIKO-Vorsitzende Professor Thomas Mertens geht davon aus, dass der mRNA-Impfstoff von Biontech/Pfizer auch gegen die mutierte Virusvariante wirkt, die kürzlich in Großbritannien aufgetaucht ist. Verlässliche Daten sollen in einer bis zwei Wochen vorliegen. (Foto: imago images / IPON)


Spahn kündigt zusätzliche Produktionskapazitäten an

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zeigte sich zudem im „Morgenmagazin“ zuversichtlich, dass die Produktion des Corona-Impfstoffs in Deutschland bald hochgefahren werden könne. „Wir tun alles zusammen mit Biontech und Pfizer, dass es zusätzliche Produktionsstätten hier in Deutschland, etwa in Marburg in Hessen, geben kann“, sagte Spahn am Montag. „Ziel ist, noch im Februar/März dort auch Produktion möglich zu machen. Und das würde die Menge enorm erhöhen.“

Biontech hat die Marburger Produktionsanlage des Schweizer Pharmariesen Novartis übernommen. Nach Angaben des Unternehmens sind nun einige Umstellungen nötig, bevor es auch dort mit der Produktion des COVID-19-Impfstoffs losgehen kann. Forderungen nach mehr Tempo wies Spahn zurück. Die Herstellung von Impfstoffen sei überaus anspruchsvoll, sie könne nicht in drei oder vier Wochen beliebig hochgefahren werden. „Das braucht Vorlauf, und das ist in Vorbereitung in Marburg“, betonte er.

Vertrauen nicht aufs Spiel setzen

Mit Befremden reagierte Spahn auf den Vorschlag des gesundheitspolitischen Sprechers der Linksfraktion im Bundestag, Achim Kessler, Impfstoff-Hersteller zu zwingen, anderen Unternehmen eine Lizenz zum Nachproduzieren zu gewähren. „Eine Produktion für einen Impfstoff ist hoch anspruchsvoll und hochkomplex, die kann man nicht mal eben per Lizenz bei einem anderen Unternehmen machen“, sagte er. Gerade auch für das Vertrauen in den Impfstoff sei es wichtig, dass alle Qualitätsanforderungen eingehalten würden.

Generell sei es einfach falsch, wenn der Eindruck entstehe, alle Länder außer Deutschland hätten genügend Impfstoff: „Der ist überall knapp, für alle auf der Welt.“ Die Bundesregierung arbeite daran, dass es bald mehr Impfstoff gebe. „Aber wir machen das so, dass dann anschließend auch die Qualität stimmt.“



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