Neues Grippearzneimittel Xofluza

Baloxavir soll auch in Europa zugelassen werden

Stuttgart - 23.11.2020, 16:00 Uhr

Baloxavir in Xofluza ist seit etwa 20 Jahren das erste innovative Arzneimittel in der Behandlung von Influenza. Xofluza soll auch zu Postexpositionsprophylaxe bei Grippe eingesetzt werden. (m / Foto: Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com) 

Baloxavir in Xofluza ist seit etwa 20 Jahren das erste innovative Arzneimittel in der Behandlung von Influenza. Xofluza soll auch zu Postexpositionsprophylaxe bei Grippe eingesetzt werden. (m / Foto: Ermolaev Alexandr / stock.adobe.com) 


Einmalgabe genügt

Als Erstes erhielt Shionogi im Februar 2018 die Zulassung für Xofluza® in Japan, noch im selben Jahr folgten die Vereinigten Staaten mit einer Zulassung im Oktober. Zunächst umfasste die Zulassung in den USA die Therapie von Influenza bei Kindern ab zwölf Jahren und Erwachsenen, seit Oktober 2019 ist Xofluza® zusätzlich bei Risikopatienten ab 65 Jahren oder mit Grunderkrankungen wie Asthma, chronischen Lungenerkrankungen, Herzerkrankungen mit einem hohen Risiko für grippebedingte Komplikationen indiziert. Baloxavir war das erste und ist bislang das einzige Arzneimittel, das speziell und explizit auch bei Patienten mit hohem Risiko für grippebedingte Komplikationen zum Einsatz kommen darf. Voraussetzung für die Anwendung von Baloxavir ist grundsätzlich, dass die Symptome noch nicht länger als 48 Stunden angedauert haben. 

Entwickelt wurde Baloxavir von Shionogi und wurde in Zusammenarbeit mit Roche weiterentwickelt und vermarktet. Roche besitzt die weltweiten Vermarktungsrechte, Japan und Taiwan ausgenommen, dort vermarktet Shionogi. Xofluza® wird in zwei Tablettenstärken verfügbar sein: 20 mg und 40 mg. Die Dosierung erfolgt anhand des Körpergewichts, in den USA gilt: Patienten zwischen 40 und 80 Kilogramm nehmen 40 mg Baloxavir. Bei mehr als 80 Kilogramm Körpergewicht beträgt die empfohlene Dosis 80 mg. Neben dem völlig neuen Angriffspunkt gilt als weiterer wichtiger Vorteil von Xofluza®, dass die Gesamtdosis des Virostatikums auf einmal eingenommen wird – vergessene Tabletten und Adhärenzprobleme dürften dadurch entfallen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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