Unterdosierungen

NRW will Betroffene des Bottroper Zyto-Skandals unterstützen

Berlin - 18.11.2020, 13:30 Uhr

Besser spät als nie: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will den Opfern des Bottroper Zyto-Skandals finanzielle Unterstützung zukommen lassen. (p / Foto: imago images / Political-Moments)

Besser spät als nie: NRW-Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann will den Opfern des Bottroper Zyto-Skandals finanzielle Unterstützung zukommen lassen. (p / Foto: imago images / Political-Moments)


Opferschutzfonds soll Notlagen so bald wie möglich abmildern

Der NRW-Landtag hat die Landesregierung diesen Sommer beauftragt, einen Opferschutzfonds für Opfer von Katastrophen und Gewalttaten einzurichten. Hierzu hätten bereits Gespräche stattgefunden, erklärt Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) nun rund vier Jahre nach Inhaftierung Stadtmanns in einem Schreiben. Am sinnvollsten könne der Auftrag über eine Landesstiftung umgesetzt werden. „Die hierfür erforderlichen Schritte, wie zum Beispiel die Schaffung einer gesetzlichen Grundlage und die Sicherstellung von Haushaltsmitteln, wurden eingeleitet“, schreibt er.

„Es ist mein persönliches Ziel, dass der Opferschutzfonds so bald wie möglich den Betroffenen zur Verfügung steht, vor allem um Notlagen abzumildern“, so der Gesundheitsminister. Allerdings müssten die Vorarbeiten sorgsam erfolgen, „damit über den Fonds auch gute, effektive und passgenaue Hilfemöglichkeiten zur Verfügung gestellt werden können“. Dies nehme einige Zeit in Anspruch. „Ich sichere Ihnen aber zu, dass die Landesregierung alles daransetzt, schnell zu guten Lösungen für die Betroffenen zu kommen.“

„Nach dieser langen und für mich doch mühsamen Zeit ist es eine gute Nachricht“, erklärt Benedetti gegenüber DAZ.online. „Es zeigt mir: Es lohnt sich, um sein Recht auf Anerkennung zu kämpfen“ – und stelle auch ein Stück weit Gerechtigkeit her. „Wir sind alle ohne Vorwarnung zu Opfern dieser perfiden Taten des Apothekers geworden, der ein Schlupfloch für seine Vorhaben gefunden hatte.“ Viele Patientinnen hätten ihr Leben womöglich dadurch verloren. „Meine Gedanken sind im Moment bei meinen Onko-Mädels, die nicht mehr da sind.“



Hinnerk Feldwisch-Drentrup, Autor DAZ.online
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

weitere Opfer?

von atopom am 18.11.2020 um 22:28 Uhr

Es ist wohl nicht geklärt, ob der Täter selbst gepanscht oder gepanschte Ausgangssubstanzen (in ihrer Qualität geminderte Arzneimittel) von welcher ebenfalls ungeklärten Herkunft (vgl. Holmsland-Affäre, 2007) auch immer verwendet hat. Sollte er letztere auch sonst noch in Verkehr gebracht haben, was m.W. auch nicht geklärt ist, wäre der Kreis der unwissend Betroffenen noch größer zu ziehen.

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