Corona-Impfstoff von Curevac

Kühlschranklagerung genügt!

Stuttgart - 12.11.2020, 17:50 Uhr

CVnCoV, der mRNA-basierte COVID-19-Impfstoffkandidat von Curevac, ist im Kühlschrank stabil – ein Vorteil gegenüber RNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer. (Foto: imago images / Sven Simon)

CVnCoV, der mRNA-basierte COVID-19-Impfstoffkandidat von Curevac, ist im Kühlschrank stabil – ein Vorteil gegenüber RNA-Impfstoff BNT162b2 von Biontech/Pfizer. (Foto: imago images / Sven Simon)


Wie gelingt Curevac das?

CVnCoV und BNT162b2 – beides RNA-Impfstoffe. DAZ.online hat bei Curevac nachgefragt: Was macht das Unternehmen anders als Biontech/Pfizer, dass eine reine Kühlschranklagerung bei CVnCoV genügt? „Das liegt am Aufbau unserer RNA – jedes Unternehmen geht hier etwas anders vor“, erklärt der Sprecher von Curevac. Die Kühlschrankstabilität gelinge „durch das Design des Produkts, den Prozess der Herstellung und durch die ausgewählten Materialien. Ähnliche Ergebnisse haben wir auch schon bei einem anderen mRNA-Produktkandidaten gesehen.“ Mehr wollte Curevac nicht verraten. Auf der Homepage des Tübinger Biotech-Unternehmens liest man: „Alles begann mit einer unerwarteten Entdeckung. Curevacs Gründer, Dr. Ingmar Hoerr, fand als Doktorand heraus, dass das instabile Biomolekül mRNA bei direkter Verabreichung ins Gewebe als therapeutischer Impf- oder Wirkstoff eingesetzt werden kann, wenn es zuvor optimiert wird. Dabei sind keine komplizierten Formulierungen oder molekularen Modifizierungen nötig.“

Pfizer plant zweite Impfstoffgeneration in Pulverform

Doch auch Pfizer tüftelt bereits an einer Variante seines COVID-19-Impfstoffes, die die extremen Kühltemperaturen umgehen soll. Wie das Branchenportal Fierce Pharma am Mittwoch mitteilte, denke Pfizer bereits über eine neue Formulierung der nächsten COVID-19-Impfstoffgeneration nach, die helfen könnte, die Lagerungsprobleme zu lösen. So kündigte der leitende Wissenschaftler bei Pfizer, Mikael Dolsten, bei Business Insider an: „Wir ziehen einige Möglichkeiten für die nächsten Generationen an Impfstoffen in Betracht.“ Und weiter: „Für COVID-19 werden wir nächstes Jahr einen Impfstoff aus Pulver an den Markt bringen.“

Über CVnCoV

Der Impfstoffkandidat von Curevac basiert auf „optimierter, chemisch nicht modifizierter mRNA“, die für das präfusionsstabilisierte Full Spike-Protein des SARS-CoV-2-Virus codiert. Im Juni 2020 startete Curevac in Zusammenarbeit mit der Coalition for Epidemic Preparedness Innovations (CEPI) eine klinische Phase-1-Studie mit CVnCoV in klinischen Studienzentren in Deutschland und Belgien, Ende September 2020 begann eine klinische Phase 2a in Peru und Panama, in der die klinischen Untersuchungen auf ältere Erwachsene und auf Regionen mit hoher Inzidenz von COVID-19-Infektionen ausgedehnt wurden. Jüngst konnte Curevac über positive Ergebnisse seiner Phase 1-Studie berichten. Bis Ende 2020 will Curevac eine zulassungsrelevante klinische Studie der Phase 2b/3 eingeleitet haben.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Curevac

von Gregor Huesmann am 13.11.2020 um 11:20 Uhr

Hallo, habe gestern Abend bei Maybrit Illner den Impfstoff-Leiter von Curevac gehört: Auch der Curevac-Impfstoff muss bei minus 70 Grad gelagert werden. Das hänge mit den Zulassungen zusammen. Später könnte dann eine andere Lagerungstemperatur möglich werden. Genauso wie bei Biontech. Was stimmt denn nun???

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