Hautprobleme

TK bietet fachärztliche Online-Beratung

Berlin - 11.11.2020, 15:15 Uhr

Mit der steigenden Kundenzahl werde es auch für mehr niedergelassene Vertragsärzte interessant, teledermatologische Beratung über die Plattform anzubieten. (c / Foto: agenturfotografin / stock.adobe.com)

Mit der steigenden Kundenzahl werde es auch für mehr niedergelassene Vertragsärzte interessant, teledermatologische Beratung über die Plattform anzubieten. (c / Foto: agenturfotografin / stock.adobe.com)


Bislang 20.000 Patienten beraten

Die Deutschland-Geschäftsführerin des Plattformanbieters OnlineDoctor, Leonie Sommer, nennt in der Pressemeldung der TK konkrete Zahlen. So hätten Datenauswertungen aus der Schweiz und Deutschland gezeigt, dass 85 Prozent der Patienten abschließend aus der Ferne geholfen werden konnte. Bisher hätten über 20.000 Patienten die Dienste von OnlineDoctor genutzt und aus eigener Tasche bezahlt. Sommer: „Ich freue mich, dass wir die TK mit ihren 10,7 Millionen Versicherten von uns überzeugen konnten. Für uns ist das ein toller Erfolg und ein Durchbruch für unser Geschäftsmodell.“ Mit der steigenden Kundenzahl werde es auch für mehr niedergelassene Vertragsärzte interessant, teledermatologische Beratung über die Plattform anzubieten.

BVDD ist unzufrieden mit dem Honorar

Zwar freut sich auch BVDD-Präsident Dr. Klaus Strömer über den Erfolg seines Kooperationspartners. Doch in einer separaten Pressemeldung wird deutlich, dass der BVDD offenbar unzufrieden mit dem Honorar ist, das die teilnehmenden Hautärzte von der TK bekommen. Strömer warnt davor, „dass nach der Videosprechstunde eine weitere Innovation der Teledermatologie durch die Einführung in die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) bei einer deutlichen Absenkung der Vergütung scheitern wird“. 

Auf Nachfrage von DAZ.online erklärt Strömer dazu, dass – im Gegensatz zu den Presseberichten – Videosprechstunden von den Ärzten aufgrund der zu geringen Honorierung kaum angeboten würden. Zwar vergrößere sich durch den Abschluss des bundesweiten Vertrags mit der TK die Zielgruppe für die teilnehmenden Hautärzte schlagartig, dafür müssten sie aber Abstriche bei der Honorierung in Kauf nehmen. Nach den bisherigen Erfahrungen sei kein Vertrauen mehr in die Selbstverwaltung vorhanden, faire Rahmenbedingungen bei der Überführung von Leistungen in den Katalog der gesetzlichen Krankenkassen zu bekommen. Aus Sicht des BVDD bleibe zu hoffen, dass nicht wieder eine Chance verpasst werde, digitale Angebote für Patienten flächendeckend einzuführen.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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