Festnahmen und Sicherstellungen

Illegaler Arzneimittelhandel: Ermittler zerschlagen Netzwerk

Berlin - 26.10.2020, 15:00 Uhr

Fundgrube am Frankfurter Flughafen: Zollmitarbeiter stellten zahlreiche illegal vertriebene Arzneimittel sicher. (c / Foto: Zoll) 

Fundgrube am Frankfurter Flughafen: Zollmitarbeiter stellten zahlreiche illegal vertriebene Arzneimittel sicher. 
(c / Foto: Zoll) 


Tausende Päckchen mit illegalem Inhalt am Flughafen Frankfurt aufgespürt

In den vergangenen fünf Jahren hatte der Zoll allein am Frankfurter Flughafen 
6.000 Briefe und Päckchen sichergestellt, die an in Deutschland ansässige Abnehmer des illegalen Netzwerkes adressiert waren. Hinzu kamen im Zeitraum Juli 2019 bis Juli 2020 weitere 1.700 Postsendungen mit mehr als 100.000 Tabletten, die ebenfalls nur für deutsche Abnehmer bestimmt waren. Gegen alle Empfänger wurden durch den Zoll noch von Frankfurt aus Verfahren wegen Verdachts von Verstößen gegen das Arzneimittelgesetz eröffnet, da eine Verkehrsfähigkeit nicht vorlag und einfuhrrechtliche Voraussetzungen verletzt waren.

Bei den Kunden gefragt waren vor allem Potenzmittel, Präparate zur Gewichtsreduktion, Antibiotika, Medikamente gegen Krebs und HIV, aber auch vermeintliche Arzneimittel, die versuchsweise in Australien zur Therapie gegen COVID-19 eingesetzt wurden. Die Kunden in den USA bevorzugten bei ihren Bestellungen Schmerzmittel – vor allem solche, die in den Vereinigten Staaten teilweise unter die dortigen Bestimmungen des Betäubungsmittelrechts fallen.

Die Ermittlungen unter dem Decknamen „Hydra“ erfolgen in Zusammenarbeit mit ausländischen Behörden, vor allem in Spanien und den USA. Am 13. Oktober waren allein in Deutschland 100 Zollfahnder, Staatsanwälte und IT-Spezialisten der Generalstaatsanwaltschaft Bamberg im Einsatz.

Wie die ZCB weiter mitteilt, dauern die Ermittlungen wegen Verdachts des unerlaubten Handeltreibens mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln, vorsätzlichem Inverkehrbringen von bedenklichen Arzneimitteln und des gewerbsmäßigen Schmuggels an.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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1 Kommentar

Ulla sei Dank

von ratatosk am 26.10.2020 um 22:29 Uhr

Schön, daß mal irgendetwa aufgedeckt wurde, der Rest der Kriminellen schließt immer noch die Ulla ins Abendgebet ein, die entscheidend für die Ermöglichung dieses Geschäfts geschuftet hat, auch gegen den Widerstand des Bundeskriminalamtes. Dafür bekommt sie aber jetzt wenigsten eine dicke Pfründe im Bundestag.

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