Offener Dialog zur Grippeschutzimpfung

Guter Versicherungsschutz für mehr Verantwortung

Berlin - 23.10.2020, 15:00 Uhr

Bevor Approbierte in der Apotheke im Rahmen von Modellprojekten impfen, sollten bestimmte Fragen mit den Versicherern geklärt werden. Über wichtige Punkte tauschten sich gestern Experten und Apotheker in einem Online-Forum aus. (Foto: onephoto / stock.adobe.com)

Bevor Approbierte in der Apotheke im Rahmen von Modellprojekten impfen, sollten bestimmte Fragen mit den Versicherern geklärt werden. Über wichtige Punkte tauschten sich gestern Experten und Apotheker in einem Online-Forum aus. (Foto: onephoto / stock.adobe.com)


„Versicherung darf Impfprojekt nicht aufhalten“

Unter den eingeschalteten Approbierten war auch Thomas Preis, Vorsitzender des Apothekerverbands Nordrhein. Seit drei Wochen können Apotheker in Nordrhein impfen. Preis betont: „Auseinandersetzungen mit der Versicherung dürfen das Impfprojekt nicht aufhalten. Wir dürfen uns als Berufsstand nicht abhalten lassen, die neue Chance zu ergreifen und mehr Verantwortung zu übernehmen. Die richtige Versicherung kann viel dazu beitragen.“ Er und der Verband würden die Betrachtungen von Arif und Benecke begrüßen. So fügte der Verband mithilfe der Ausarbeitungen beim Erstausstattungsset an die impfenden Apotheker auch Informationsmaterial bei, was Apotheker vor der ersten Vakzination mit dem Versicherer klären sollten.

Zur Problematik der Infektion von Patienten in der Offizin fand Preis einen Lösungsansatz: Zur Qualitätssicherung bei der Grippeschutzimpfung würden sie ein digitalisiertes Dokumentationssystem empfehlen und die Daten auf einer Cloud speichern. So könnte durch ein paar Häkchen, die mehr zu setzen wären, dokumentiert werden, dass alle Hygienevorschriften bei der Impfung eingehalten worden seien. Doch die Fragestellung, ob Apotheker abgesichert seien, wenn Infektionskrankheiten in der Apotheke übertragen werden würden, betrachtet er auch politisch: „Wenn der Staat Arztpraxen mit kostenloser Schutzausrüstung und COVID-19-Tests für alle Angestellten versorgt, warum sollte die Apotheke dann leer ausgehen?“

Er selbst warf weitere juristische Fragen auf, die erst noch geprüft werden müssten. So hätten in Nordrhein bereits einzelne Unternehmen bei Apotheken angefragt, ob sie die Impfung für alle Mitarbeiter im Betrieb übernehmen könnten. In welchem Rahmen könnten Apothekerinnen und Apotheker außerhalb der Apothekenbetriebsräume impfen? Die Nachfrage ist jedenfalls bereits in der frühen Phase des Impfprojekts schon da.



Marius Penzel, Apotheker und Volontär
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

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von Arne Müller am 24.10.2020 um 17:03 Uhr

Tolle Veranstaltung - toller Austausch!!!

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