Zur Rose-Gruppe

DocMorris-Mutter meldet deutlichen Umsatzzuwachs im dritten Quartal

Süsel - 21.10.2020, 12:15 Uhr

Wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen, kann der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose dem erwarteten Wirtschaftswachstum gerecht werden. Das Deutschlandgeschäft bildet den größten Anteil an der Arbeit der Gruppe. (m / Foto: Roman Weyeneth)

Wie die aktuellen Quartalszahlen zeigen, kann der DocMorris-Mutterkonzern Zur Rose dem erwarteten Wirtschaftswachstum gerecht werden. Das Deutschlandgeschäft bildet den größten Anteil an der Arbeit der Gruppe. 
(m / Foto: Roman Weyeneth)


Komplette Infrastruktur für das E-Rezept verfügbar

Außerdem berichtet Zur Rose über die Arbeit der Tochtergesellschaft eHealth-Tec. Diese habe den Aufbau ihrer Infrastruktur für E-Rezepte im dritten Quartal abgeschlossen. Sie erfülle höchste Sicherheitsstandards und bilde die angedachte Struktur der Gematik funktionell komplett ab. Zur Rose nennt dies eine „Full-Service-Infrastruktur für das E-Rezept in Deutschland“. Diese sei ab sofort für PKV-Rezepte nutzbar. Für die GKV erwartet Zur Rose in den nächsten Monaten eine stärkere Nutzung durch das Pilotprojekt der Techniker Krankenkasse. Zur Rose-Chef Walter Oberhänsli fasst die Strategie in einem Satz zusammen: „Durch das gezielte Vorantreiben der Plattformstrategie, mit der E-Rezept-Lösung von eHealth-Tec, die von verschiedenen Akteuren im Gesundheitswesen in Modellprojekten eingesetzt wird, und fast zehn Millionen aktiven Kunden sind wir als größte Online-Apotheke Europas gut positioniert, um die langfristige Wachstumsstrategie erfolgreich umzusetzen.“

Weiteres Wachstum erwartet – auch im Rx-Bereich

In ihrem Ausblick bestätigt die Zur Rose-Gruppe ihr Ziel, den Umsatz für das Gesamtjahr 2020 um 10 Prozent zu steigern. Mittelfristig erwarte die Gruppe einen Umsatz von 3 Milliarden Schweizer Franken. An dieser Stelle gibt es immerhin einen kleinen Hinweis auf die erwarteten Erträge. Mittelfristig liege die um Wachstumsaktivitäten bereinigte EBITDA-Zielmarge bei rund 8 Prozent. Aus dieser Formulierung lässt sich folgern, dass auch in Zukunft viel Geld für Wachstum ausgegeben werden soll, während die erwirtschafteten Gewinne kurzfristig eher nicht im Blickfeld stehen. Weiter heißt es, die verpflichtende Einführung des E-Rezepts im Jahr 2022 und „die Implementierung des Gesundheitsökosystems“ würden darüber hinaus relevantes Umsatz- und Ergebnispotenzial schaffen. Aus Apothekerperspektive fällt außerdem der Hinweis auf, dass die Zur Rose-Gruppe ab 2021 mit einem deutlichen Wachstum bei Rx-Arzneimitteln rechnet.



Dr. Thomas Müller-Bohn (tmb), Apotheker und Dipl.-Kaufmann
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Ökosystem? oder lieber doch eher ein menschliches?

von Benjamin Schäfer am 21.10.2020 um 14:28 Uhr

Ökosystem bedeutet aber auch immer Survival of the fittest - also in diesem Zusammenhang alle die, die gut mit digitalen Medien klarkommen. Das Gesundheitssystem ist nur deshalb bisher so erfolgreich und konnte die Lebenserwartung in den letzten 100 Jahren verdoppeln, weil es von den mitunder grausamen Gesetzmäßigkeiten der Natur und des Kapitalismus Reißaus nimmt. Aber in einer neoliberalen, Monopolistischen und Profitmaximierungs-Denkweise klingen solche Begriffe bestimmt sehr "hipp". Wenn man sich z.B. mal eine Doku über das Ökosystem Riff anguckt, dann sieht man, dass Haie elementar sind, weil sie kranke und schwache Riffbewohner regelmäßg aussortieren. Dieses Aussortieren wird mit zunehmender Verbeitung Zur Rose'scher Mentalität ("Wir müssen da unbedingt auch mitmachen") spätestens dann Realität, wenn Digitalverweigerer nicht mehr im System vorgesehen sind (also nach Wunsch von Oberhänsli ab 2022). Das Gräuel wird weitgehend unbemerkt passieren, Patienten werden einfach gefrustet zu Hause bleiben und auf ihre Therapien verzichten, wenn sie bei sich in der Gegend keinen Arzt/Apotheker mehr finden, dem sie direkt in die Augen gucken können. Es wird kein hoher Prozentsatz sein, der auf der Strecke bleibt, viele werden sich damit arrangieren, aber es bleiben immer noch genug Leidtragende, um diesem System seine Menschlichkeit absprechen zu dürfen. Also warum machen wir das nochmal? Als Sparmaßnahme? Weil wir mit Chinas Digitalisierung mithalten müssen (Was wir eh nicht mehr können)? Oder doch, weil die Konzerne und Großaktionäre schon längst in den Parlamenten sitzen und gesittete Abgeordnete nicht mehr entscheiden wo die Reise hingeht?

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