Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

18.10.2020, 08:00 Uhr

Bald kommt's, das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz. Freude? Hält sich in Grenzen. (Foto: Alex Schelbert)

Bald kommt's, das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz. Freude? Hält sich in Grenzen. (Foto: Alex Schelbert)


Corona hat uns fest im Griff: Wir dürfen wieder Boten schicken, aber jetzt gibt’s nur noch 2,50 Euro dafür. Auf der Zielgeraden: das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz, es kommt, bald. Und die honorierten Dienstleistungen? Welche Dienstleistungen? Alles noch geheim! Auf keinen Fall mit Selektivverträgen. Und was wird aus den notleidenden AvP-Apotheken? Bisher gibt’s nur Palliativmaßnahmen, der zinslose Rettungsschirm steht noch aus. Und der Zur-Rose-Chef lässt die Hosen runter: Er hinterfragt die Trennung von Arzt und Apotheker – warum wohl? Um es mit den Jugendwörtern 2020 zu sagen: Eine Woche, in der vieles „lost“ ist, einiges auch „cringe“ und alles ziemlich „wyld“.

12. Oktober 2020 

Vieles von dem, was Frank Diener von der Treuhand im DAZ-Gespräch über das Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG) sagt, ist richtig, aber über die eine oder andere Bewertung kann man durchaus streiten. Ganz klar, da hat er Recht: Was beim VOASG fehlt, sind die Gleichpreisigkeit bei Privatrezepten, die technische Absicherung des juristisch verankerten Rezeptmakelverbots und finanziell und organisatorisch mutigere Schritte bei den pharmazeutischen Dienstleistungen. Stimmt, Herr Diener, diese pharmazeutischen Dienstleistungen – wenn man denn schon mehr wüsste, was da im Berliner Apothekerhaus ausgebrütet wird. Wir wissen es ja: Hier herrscht wieder einmal das große Schweigen der ABDA. Bis heute ist da alles im Nebulösen geblieben, was und wie man sich das genau mit den Dienstleistungen vorstellt, ganz zu schweigen, wie sie denn im einzelnen honoriert werden sollen. Angeblich soll es schon detailliertere Ausarbeitungen geben, die aber noch nicht an die Öffentlichkeit dürfen – also alles noch sehr geheim. Wie soll man da Krankenkassen und Versicherte für pharmazeutische Dienstleistungen der Apotheken interessieren oder gar begeistern? Vermutlich werden wir Apothekers mit Blick auf das Honorar für Dienstleistungen  nicht recht glücklich werden, denn die im VOASG vorgesehenen 150 Mio. Euro sind wirklich nicht die Welt. Und was sieht das Frank Diene? Er weiß er, dass anspruchs­volle pharmazeutische Dienstleistungen personalintensiv und damit teuer für die Kostenträger sind. Er geht davon aus, dass eine Approbiertenstunde mit Vollkosten von 40 Euro angesetzt werden. Ups, Herr Diener, nur 40 Euro? Wie geht das denn? Diener erklärt es damit, dass seine Rechnung nur alle anfallenden Personalkosten des Arbeitgebers beinhaltet. Unser DAZ-Wirtschaftsexperte Thomas Müller-Bohn hat da anders, nämlich „voller“ gerechnet und ist unter dem Begriff „Vollkosten“ auf 102,60 Euro pro Stunde gekommen. Mein liebes Tagebuch, das erscheint mir doch plausibler. Nur die Personalkosten im weitesten Sinn zu berücksichtigen geht meiner Meinung gar nicht, die Leistung wird doch nicht im luftleeren Raum erbracht, vielmehr gilt es doch, die gesamte Infrastruktur einer Apotheke zu berücksichtigen. Worüber man auch geteilter Meinung sein kann, ist Dieners weiterer Vorschlag zum Dienstleistungsfonds: Er kann sich vorstellen, die 20 Cent, die es pro Rx-Packung dafür gibt, erstmal ein, zwei Jahre in den Fonds einzuzahlen, um damit ein unterstützendes KI-Expertensystem in Apothekerhand zu entwickeln. Das KI-System (also ein System mit Künstlicher Intelligenz) könnte dann den Apotheken kostenfrei zur Verfügung stehen. Mit diesem System sollte es der Apotheke möglich sein,  pharmazeutische Dienstleistungen weniger per­sonalintensiv und kostengünstiger zu erbringen, meint Diener. Hhmm, mein liebes Tagebuch, mal ein anderer Ansatz, aber einer mit tausend Fragezeichen. Lässt sich ein funktionierendes KI-System in so kurzer Zeit entwickeln? Lassen sich die geplanten Dienstleistungen mit einem KI-System wirklich günstiger und besser erbringen? Zählt bei den pharmazeutischen Dienstleistungen nicht gerade die Komponente Mensch mit Zuwendung und Empathie mehr als eine KI-App? Schwierig, oder? Mal ganz platt: Vielleicht sollte man sich immer wieder vor Augen führen, dass die im VOASG für unsere pharmazeutischen Dienstleistungen vorgesehenen 150 Mio. Euro hinten und vorne nicht reichen. Da wird auch eine teure KI nichts ausrichten.

 

Und wer sich noch mehr mit dem Thema der pharmazeutischen Dienstleistungen befassen will, sollte sich die jüngsten Entwicklungen dazu vor Augen halten: Politik und einige Verbände rufen nach einer Regionalisierung der neuen pharmazeutischen Dienstleistungen! Oh Gott, was ist das denn und warum das? Mein liebes Tagebuch, mal auf den Punkt gebracht: Das ist eine Art Trojanisches Pferd oder – noch einfacher – es ist Schmu. Und darum geht’s: Eigentlich wollen die Kassen keine pharmazeutischen Dienstleistungen bezahlen. Aber da das VOASG nun mal honorierte Dienstleistungen vorsieht, müssen sich die Kassen mit uns Apothekers irgendwie einigen. Klingt nach zähen Verhandlungen und wenig Geld. Um zu Potte zu kommen, favorisieren die Kassen und auch so manche Politiker den Einstieg in honoriertn pharmazeutischn Dienstleistungen auf regionaler Ebene, soll heißen mit flexiblen regionalen Konzepten (klingt dynamisch und freundlich), die sich aber bei genauem Hinsehen als knallharte Selektivverträge auf regionaler Ebene entpuppen. Und da liegt der Hund begraben: Mit Selektivverträgen würden zwar alle Apotheken in den Topf einzahlen, aber nur wenige Apotheken und nur ein kleiner Teil der Versicherten würden davon profitieren. Außerdem gäbe es die Gefahr von Langzeitwirkungen: Wenn sich eine Leistung regional erstmal etabliert hat, haben sich Apotheken, aber auch die Versicherte darauf eingestellt und wollen sie nicht mehr missen. Das ist auch den Kassen klar – und in der nächsten Verhandlungsrunde ziehen sie die Daumenschrauben an: Das Honorar wird niedriger. Nein, mein liebes Tagebuch, pharmazeutische Dienstleistungen auf Basis regionaler Selektivverträge darf es nicht geben. Das führt jede unserer Dienstleistungen ad absurdum – dann kann man’s gleich sein lassen.

13. Oktober 2020 

Die Leute rennen den Apotheken die Bude ein – so könnte man die erste Woche für saarländische Apotheken beschreiben, die gegen Grippe impfen dürfen. Mein liebes Tagebuch, der Ansturm ist groß, die Bevölkerung nimmt das Angebot sehr gut an – so ist es auch gedacht: die Impfung als niedrigschwelliges Angebot der Apotheke, damit die Durchimpfungsrate steigt. Der Haken an der Sache: Das Modellvorhaben im Saarland läuft nur mit der AOK, die Hälfte der Impfwilligen muss wieder nach Haus geschickt werden, wie es Apothekerin Sabine Schlüters, eine der ersten impfenden Apothekerinnen im Saarland, auf den Punkt bringt. Schade, schade, mein liebes Tagebuch, dass solche Modellvorhaben nicht auch mit anderen Krankenkassen zustande kamen. Wollen die nicht oder kommt da noch ein bisschen Verhandlungsarbeit auf den saarländischen Apothekerverein zu?

 

Auch den Krankenkassen kann nicht daran gelegen sein, dass Apotheken durch die AvP-Pleite ins Aus geraten oder gar schließen müssen. Immer mehr Krankenkassen sichern ihre Unterstützung zu, aktuell die AOK Plus in Sachsen und Thüringen. In Zusammenarbeit mit den Apothekerverbänden dieser beiden Länder wurde kurzfristig ein finanzielles Hilfspaket über rund 30 Millionen Euro geschnürt. Und so sieht das Paket aus: Ab sofort können die neuen Apothekenrechenzentren, die die Abrechnungen ehemaliger AvP-Kunden übernehmen, für die von der Insolvenz betroffenen Apotheken eine vorgezogene Vergütung ihrer Rechnungen für den Monat September 2020 von der AOK Plus erhalten. Ähnliches konnte auch mit der IKK classic vereinbart werden. Mein liebes Tagebuch, ist nett, so ein Paket. Aber hilft es wirklich weiter oder ist es nur eine palliative Maßnahme? Ist es eine echte Hilfe, die Krise zu durchstehen? Die Ansichten dazu sind geteilt. Wo bleibt der zinslose Rettungsschirm?

14. Oktober 2020 

In Nordrhein-Westfalen sind relativ viele Apotheken von der AvP-Insolvenz betroffen. Allein im Bereich Nordrhein geht man von rund 1000 Apotheken aus, denen jeweils durchschnittlich 175.000 Euro fehlen, also insgesamt 175 Mio. Euro. Und im Bereich Westfalen-Lippe seien knapp 100 Apotheken betroffen, hier fehlten ingesamt 20 Mio. Euro, so die Schätzungen. Es ist und bleibt eine Katastrophe. Mein liebes Tagebuch, der Apothekerverband hat für seine Mitglieder ein umfangreiches FAQ ins interne Online-Portal gestellt, das vor allem auch über den aktuellen Sachstand informiert. 

 

Müssen wir uns ein Rx-Versandverbot endgültig abschminken? Also wirklich ein für alle Mal? Ende, Schluss, aus die Maus? Mein liebes Tagebuch, meine Hand zittert beim Schreiben: vermutlich, also höchstwahrscheinlich ja. Neuestes Indiz: Der „Fachbereich Europa“, ein wissenschaftlicher Dienst des Deutschen Bundestags, hat sich eingehend damit befasst, ob ein deutsches Rx-Versandhandelsverbot mit dem Unionsrecht vereinbar wäre. Sein Ergebnis: Ein Rx-Versandverbot müsse man heute „wohl als unverhältnismäßig“ betrachten. Er sieht einfach keine Perspektive mehr dafür. Aufgrund der 16 Jahre bestehenden Praxis und des Nichteintritts der befürchteten negativen Folgen scheine ein Rx-Versandverbot schwer begründbar, heißt es. Aber, und jetzt kommt’s, man könnte über Auflagen für den Versand nachdenken, als da wären z. B. Auflagen zur Verpackung, zum Transport und zur Auslieferung. Nun ja, mein liebes Tagebuch, da hat der „Fachbereich Europa“ wohl nicht ganz genau hingesehen. Zum Beispiel  Temperaturkontrollen als eine verschärfte Versandmaßnahme gibt es bereits. Und letztlich, mehr Auflagen als die rund um den Botendienst der Apotheke darf es eh nicht geben. Also, mein liebes Tagebuch, irgendwie beschleicht einen das Gefühl, dass der Bundestag nach einer irgendwie gearteten Begründung zur Rechtfertigung des Rx-Versands suchte. Denn auch mögliche schärfere Qualitätsregeln für den Versand wirken eher halbseiden.

15. Oktober 2020

Wer wissen möchte, was dabei herauskommt, wenn im Gesundheitswesen das nackte Profitstreben, Shareholder value und Konzerndenken regiert, möge sich Zur Rose-Chef  Walter Oberhänsli und seine Äußerungen auf dem Kongress der deutschen Versandapothekers zu Gemüte führen. Er meint allen Ernstes, man dürfe, ja man müsse die seit 800 Jahren gültige strikte Trennung vom Arzneiverordner (Arzt) und Arzneiabgeber (Apotheker) hinterfragen und prüfen, ob sie noch zeitgemäß sei. Mein liebes Tagebuch, wie entlarvend und durchsichtig ist das denn! Natürlich, man kann über alles nachdenken, man kann alles hinterfragen – vor allem, wenn solche Gedankenansätze von Außenstehenden, von neutralen Personen kommen. Aber wenn solche Fragen ein Konzernchef stellt, der unter seinem Dach Telemediziner und Arzneiversender vereint, dann ist klar, dass ein solches Hinterfragen nicht allgemeiner Natur ist, sondern Absichten dahinter stehen. Sein Vorstoß ist so simpel und billig – warum sagt er nicht gleich: Ich möchte die Trennung von Arzt und Apotheker abschaffen, oder noch besser: Ich möchte, dass unsere Teleärzte nur das verschreiben, was wir an Lager haben, was wir versenden können und was uns größtmöglichen Profit bringt. Mein liebes Tagebuch, nicht mehr und nicht weniger steckt hinter seinem „Man muss doch mal die Frage stellen dürfen…“ Also, um es auf den Punkt zu bringen – die einzige Antwort auf Oberhänslis Frage lautet: Das Edikt von Salerno, die Trennung des Arzt- und Apothekerberufs, ist so genial und perfekt, dass diese Trennung nicht nur weitere 800 Jahre Bestand haben sollte, sondern ewig. Unsere  Patienten danken es uns.

 

Unser Vor-Ort-Apothekenstärkungsgesetz (VOASG), oder besser: das, was davon nach über eineinhalb Jahren noch übrig ist, scheint nun endgültig auf der Zielgeraden zu sein. Voraussichtlich am 29. Oktober wird das Plenum des Bundestags das VOASG verabschieden, Anfang November dürfte der Bundesrat folgen und dann könnte das Gesetz noch in diesem Jahr in Kraft treten. Mein liebes Tagebuch, Kritiker meinen: Das Beste an dem übrig gebliebenen Fragment ist sein Name – der allerdings nicht halten kann, was er verspricht. Wie auch! Denn das VOASG steht im Wesentlichen zum einen für ein viel zu niedriges Honorarvolumen für pharmazeutische Dienstleistungen, die die Krankenkassen nicht wollen und von denen die ABDA nur diffuse Vorstellungen hat, und zum andern für eine Gleichpreisigkeit bei Rx-Arzneimitteln, die nur für die GKV-Verordnungen gilt. Mehrere Gesundheitspolitiker und Juristen gehen davon aus, dass das VOASG schon bald beklagt werden wird und vor dem Europäischen Gerichtshof landet. Möglich, dass es  der EuGH absegnet, aber auch gut möglich, dass es dann vorbei ist mit der Stärkung der Vor-Ort-Apotheken.

16. Oktober 2020

So isse, unsere ABDA, der Einsatz für uns Apothekers ist schwach. Gefühlt ist unsere Berufsvertretung immer erstmal gegen Neuerungen, devot nach oben und restriktiv nach unten. Das war bei den Modellversuchen für Grippeschutzimpfungen so. Zuerst kam ein Nein: Das ist nichts für unsere Apotheken, impfen sollen die Apothekers nicht dürfen, das gibt Krach mit unseren Ärzten. Und dann, als der Druck von oben größer wurde: Wir machen’s, aber gerne. Ein ähnliches Verhalten bei der Diskussion um die Abgabe und Durchführung von Coronavirus-Antikörpertests. Erst wird ein hartes Nein kommuniziert: Der Verkauf von Antikörpertests in Apotheken sei strikt verboten, es drohe ein Bußgeld bis zu 30.000 Euro – statt dass sich unsere Berufsvertretung kämpferisch dafür einsetzt, dass der Verkauf in Apotheken zulässig wird. Sogar das Bundesgesundheitsministerium ließ wissen, dass einfache Probeentnahme-Sets für Laien, die nach Probenahme ans Labor geschickt werden, durchaus abgegeben werden dürften – dem stehe die Medizinprodukte-Abgabeverordnung nicht entgegen. Erst jetzt, nachdem solche Antikörpertests schon im Internet verkauft werden, traut sich die ABDA den Gesetzgeber aufzufordern, einen „rechtssicheren Rahmen für die Abgabe und auch die Durchführung von Point-of-Care-Tests durch Apotheken vorzusehen“ und die Medizinprodukte-Abgabeverordnung im Rahmen des Bevölkerungsschutzgesetzes zu ändern. Mein liebes Tagebuch, ist ja furchtbar lieb und nett, wenn unsere ABDA erstmal alles Böse und Übel von uns halten will, nicht wahr? Aber ehrlich gesagt, eine Verbandsführung mit Killerphrasen und Totschlagargumenten à la „Das haben wir noch nie so gemacht“ oder „Bisher sind wir auch ohne ausgekommen“ ist nicht mehr auf der Höhe der Zeit. Mir wäre eine kämpferische, aktivere Berufsvertretung, die sich stärker für uns einsetzt, die weiter in die Zukunft denkt und nicht nur bewahren will, lieber. Und wie würde unser Nachwuchs die ABDA-Arbeit beschreiben? Klar, mit den Jugendwörtern des Jahres 2020: lost (=unentschlossen, unsicher), cringe (=peinlich) und wyld (=krass).



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Rückblick auf das Jahr 2020

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche 

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

11 Kommentare

AvP ? -Pleite ; neee Systempleite

von Bernd Jas am 18.10.2020 um 21:52 Uhr

Nach eigener Schätzung haben sich im August ca. 10.000.000 Versicherte ihre Medikamente von ca. 3000 Apotheken bezahlen lassen.
Das zeigt dass unser System sowas von absurd ist, dass wir eigentlich SOFORT aufhören müssten!
Und wir machen WEITER; weiter mit Kassenrabatt, Zuzahlungsinkasso, Herstellerrabattinkasso, NNF-Inkasso, Rabattverträge, keine Einkaufsvorteile (e.K.? ha, ha, ha, ha), Vollabsetzungen, in Aussicht gestellte Dienstleistungen, ja toll Dienstleistungen zum Krötenschlucken oder was, und immer wieder Hoffen z.B. auf Apothekenstärkungsgesetze und immer so weiter und so weiter. Wenn ich schon höre "Digitalisierung". Die Portale vom NGDA usw, sind doch von IT-lern entworfen worden die aus der Spielebranche kommen und sich bisher mit Nintendo beschäftigt haben aber nicht mit Anwendersoftware.
Repräqualifizierung, Relegitimisierung, .... schluck, schluck, schluck. Für wen arbeiten wir eigentlich? Für diese selbsternannten Pseudobehörden, und deren Spiel mit der kostenpflichtigen Bürokratieverteilung.
Ich habe die AvP-Abrechnung von August Anfang Oktober bekommen, ausgestellt am 14,September, damit wir auch schön die Umsatzsteuer abführen dürfen. Übrigens steht oben auf der Rechnung KONTOAUSZUG.
Nochmal: -KONTOAUSZUG- !!!!!
Was ist los im Sklavenland der Apotheken.

Es ist absolut Feierabend! Gute Nacht

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

In der Tat ...

von Gunnar Müller, Detmold am 18.10.2020 um 18:22 Uhr

Bald 17 Jahre nach Änderung der Arzneimittelpreisverordnung im Jahr 2004 (auf Basis der Daten von 2003), die seitdem um viele weitere, ertragsmindernde und aufwandserhöhende Elemente ergänzt worden ist, zuckt es bei manchem (Standes–) Politiker, dieses System als überholt darzustellen und durch ein neues zu ersetzen.

In der Tat ...

BEVOR wir dieses immerhin (meist; s.a. AvP!) funktionierende System jedoch durch immer wieder neue (und nicht immer gute oder bessere) Ideen und Dienstleistungen zerreden und in seine Bestandteile zerlegen, sollten wir uns ALLE mehrheitlich sicher sein, dass das neue System dann auch wirklich trägt.
Und damit meine ich nicht nur die großen Apotheken in den Ärztezentren sondern auch die kleinen Apotheken bei den Menschen vor Ort.
Und:
Dafür müsste JEDE/R von uns genaustens darüber Bescheid wissen.
Und:
Im Rahmen einer Urabstimmung auch nach seiner Meinung gefragt werden!

Wie würde Frau Overwiening wohl als ABDA-Präsidentin in spe bitteschön mit diesem Thema, mit Transparenz und mit Mitbestimmung umgehen…??!

Im übrigen erinnere ich an unseren Plan C zur Rettung kleinerer und mittlerer Apotheken durch eine Neugestaltung des Apotheken – Abschlages…

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Perspektive

von Reinhard Rodiger am 18.10.2020 um 16:55 Uhr

Die C-Krise hat eins bewusst gemacht: Zu einseitige Abhängigkeit von wenigen Lieferanten/Dienstleistern hat deletäre Wirkungen.Genau wie die Abhängigkeit von KK-Willkür/Schikanen vieles lähmt und nicht angegangen wird.

Genau in diese Abhängigkeit werden Arzt/Apotheke verstärkt gebracht , wenn lediglich Grosseinheiten für lebensfähig gehalten werden und alles getan wird, die Diversität zu zerstören.Die Macht der Zukunft liegt bei zentral gesteuerten Big-Data-Einheiten."Vorbild" China bis hin zur Bürgerkontrolle.
Da stören kleine selbstständige, unabhängige, korruptionsresistente Einheiten.Deren Abschaffung verspricht Mitnahmegewinne- der leichten Art.
Das Gegengewicht sollen Dienstleistungen sein, die weder benannt, noch wirtschaftlich plausibel und tragbar gemacht werden.Vergessen wird die Anpassung der Finanzierungsgrundlage an die aufgelaufenen und kommenden Kostensteigerungen.Dies dient der Stärkung, während zusätzliche Kapazitäts-/Kostenbelastungen ohne nennenswerten Ertragsbeitrag das Gegenteil bewirken.Also zum Abschmelzen kleiner Betriebe zugunsten von Grosseinheiten führen.Will man das vermeiden , etwa zur Sicherung der Flächendeckung, so ist Handeln angesagt, das zeitnah ist.Hier empfiehlt sich VERDI als Beispiel.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Überraschend niedriges Niveau, allenthalben

von Wolfgang Müller am 18.10.2020 um 14:33 Uhr

Mir fallen momentan nur noch exakt zwei Leute ein, die das Zukunftsthema "Dienstleistungen" nicht auf ein erschreckend unterkomplexes Niveau ziehen. Das ist einerseits auf der Praktiker-Seite der Kollege Stefan Göbel, der seine Expertise zuletzt in einem exzellenten Beitrag bei der Online-Expopharm bewiesen hat. Und auf der betriebswirtschaftlichen Seite Thomas Müller-Bohn, dem man nur zurufen kann: Durchhalten!

Die ABDA verweilt in Schande, weil sie sich nicht traut, ihre "Ideen" zu den "Neuen Dienstleistungen" überhaupt mit uns zu teilen, bevor sie erneut Fakten-schaffend in (Geheim-?)Verhandlungen mit den GKVen tritt. "Bedenkenträger" (was für eine elende, durchschaubare Killer-Phrase) könnten das ja zerreden .... einfach weil sie eine vernünftige, gut honorierte Lösung wollen, statt wie die ABDA "Einstieg um jeden Preis." Ansonsten hat auch die ABDA komplett recht: Es darf NATÜRLICH keine regionalen Lösungen geben, außer eben zur Erprobung.

Kollege Herzog, was um Himmels Willen lässt sie glauben, dass "Regionale Lösungen", also Selektivverträge, "bei den Ärzten laufen"? Das Gegenteil ist richtig: Sei es die "regionale Vielfalt" bei den Verträgen zur "Hausarztzentrierten Versorgung", seien es DMPs, und was auch immer "regionales" oder GKV-spezifisches da sonst noch modert: Diese ganzen bescheuerten Stöckchen, hinter denen die Ärzte schon viel länger als wir hinterher laufen müssen, sind doch einer der Hauptgründe, dass es auch da ein gravierendes Nachfolge-Problem gibt!

Ich versteh´s nicht, was da bei "Uns" los ist. Und welche Interessen under dem Deckmantel der "unbedingten, abgeklärten Modernität" da wirklich ausgetragen werden, auf dem Rücken der Patienten und eben der ganz normalen, weiter komplett bedarfsgerechten "Regel-Apotheken" im gestern.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Überraschend niedriges Niveau,

von Reinhard Herzog am 18.10.2020 um 17:08 Uhr

Lieber Herr Kollege Müller,

ich weiß, der Begriff "Selektivverträge" entfaltet inzwischen teilweise dieselbe Sprengkraft wie Preisbindung und Fremdbesitzverbot.

Ich sehe das aus den Erkenntnissen der Versorgungsforschung etwas anders. Zentralistische Lösungen mögen bequemer sein, doch "one fits all" beinhaltet immer die Gefahr, entweder in toto zu teuer zu sein oder aber in der Qualitätsdimension Defizite zu provozieren. Das gilt für die Honorarfindung allgemein, man betrachte z.B. nur die regionalen Lohn- und Kaufkraftdifferenzen.

Aber ungeachtet dessen kommt es mir vor allem darauf an, Dienstleistungen erst einmal zu erproben, zu evaluieren und schlicht die Akzeptanz insb. der Patienten zu testen. Da gehe ich lieber erst einmal in die Regionalität, statt 18.500 Apotheken irgendetwas Unausgegorenes ex cathedra überzustülpen, was weder auf Kundennachfrage stößt noch womöglich wirtschaftlich tragbar ist. Und womöglch auch im Verhältnis zu den Ärzten einiges auslöst. Das ist der Punkt.

Sinnige Leistungen werden dann schon von selbst ihren bundesweiten Siegeszug antreten - weil es idealerweise einfach dumm wäre (auch für die Kostenträger!), sie nicht zu nutzen.

Da sind wir natürlich bei einem berufsständischen Lackmustest: Möchten wir wirklich etwas mit überzeugendem Aufwands-Nutzen-Verhältnis anbieten, oder suchen wir nur neue honorierte Arbeit, quasi egal was, Hauptsache bezahlt und nicht vom Versand zu kapern? Bitte auch Arbeit und Leistung nicht verwechseln, und da sind wir wieder beim Dienerschen Vorschlag: Grundlagen legen, um Top-Leistungen eben effizient anbieten zu können, und nicht nur gestreckte Zeit (womöglich noch defizitär) verkaufen zu müssen ...

P.S.: Also hier im Süden sind die Ärzte mit HZV etc. so unglücklich nicht .... und ich denke, das Thema Versorgungslücken insb. auf dem Land lässt sich damit auch kaum erklären. Da sind andere Ursachen einschlägiger.

Liebe Grüße aus dem Süden, R.H.

AW: Überraschend niedriges Niveau,

von Wolfgang Müller am 18.10.2020 um 18:08 Uhr

Im "Süden" sind aus Flickenteppich-Gründen auch die Quartalspauschalen sehr viel höher, etc. pp. QED. Und klar freuen sich zumindest einige auf solche Hundi-Stöckchen auch schon eintrainierte besonders "aktive (?)" Ärzte, wenn es hier und da mal einen attraktiven Selektivvertrag gibt. Besser als nix, sozusagen. Genau DAS ist ja der Trick, "Schlaumeier" anzulocken, auch bei den Apothekern! Grüppchenbildung, dann die Berufsangehörigen untereinander ausspielen, sorry, aber das ist keine Verschwörungstheorie, das ist eher (Aus-)Spiele-Theorie .....

Um Unterkomplexität weiter zu vermeiden, und beispielhaft ECHTE Lösungen auf den Tisch zu bringen: Was spräche dagegen, - mal ganz innovativ gedacht, und als schönes Exempel für konsequente Bereinigung/Vereinfachung, so wie sie auch bei "Uns" ja dringend not täte: Die hausarzzentrierte Versorgung als Standard (wieder) einzuführen, wie es das auch in anderen Ländern gibt? Und all die ganzen Verwaltungsaufwendungen und EDV- und Abwicklungspauschalen an Dritte, Vierte und Fünfte damit einzusparen, zugunsten "Des Patienten"? Und den Hausärzten damit eine entscheidende Motivation und mehr Zeit für JEDEN einzelnen Patienten zu geben, nicht nur "im Süden"?

Und diese Forderung des Hausärzteverbandes als Apothekerschaft ausdrücklich "im Schulterschluss, auf Augenhöhe" zu unterstützen? Statt sich - wie die ABDA in ihrer offensichtlich aktuellen Strategie - damit abzufinden, dass "sowieso" 50 Prozent der Hausarztpraxen verschwinden, und wir dann "Die Lücke mit Dienstleistungen füllen" (sinngemäß z. b. Preis, Expopharm)?

Sie wissen doch selber, dass man sich "Hausarztzentrierte Versorgung als Standard" damals politisch nur nicht getraut hat. Als man den aktuellen Selektivvertrags-Flickenteppich einführte, indem man die GKVen zwang, HZV wenigstens "anzubieten". Die Absicht, diesen Ansatz dadurch eher zu "begrenzen", klappt ja auch hervorragend, die meisten Ärzte schwanken doch, ob sie sich diese Kompliziertheit als Heilberufler noch obendrauf antun: Mal müssen Sie für die "selektive" hausarztzentrierte Versorgung Ultraschall haben, mal nicht, mal eine 7:00-Uhr-Sprechstunde haben, mal nicht usw. usf. - wie bei unseren Hilfsmitteln. Die Abrechnung läuft natürlich auch komplett getrennt und speziell, manche Sprechstundenhilfen sabotieren das von Fall zu Fall daher eher ..... sowas kann kein Heilberufler wollen.

Genau wie es auch jetzt bei uns wieder der billigste und Verantwortungs-scheuendste, für die Leistungserbringer aber komplizierteste Weg wäre, einen bundeseinheitlichen Honorar-Katalog für "Dienstleistungen" noch nicht einmal offiziell als verbindliches Ziel auszugeben.

Und wie gesagt, keiner redet von "Erprobungen", die sind LÄNGST doppelt und dreifach gelaufen, fragen Sie den Kollegen Göbel!

Nichts für ungut, aber ich frage mich wirklich die ganze Zeit: Cui Bono? Ich bleibe irritiert.

Liebe Grüße aus dem Sonntagsdienst auch an Sie,

Wolfgang Müller

Wettrennen der Bedenkenträger ...

von Reinhard Herzog am 18.10.2020 um 13:16 Uhr

Wettrennen der Bedenkenträger - wer findet mehr Haare in der Suppe?

1. Die Anregung von Herrn Dr. Diener ist ganz nach meinem Geschmack, und Ähnliches hatte ich auch schon formuliert. Die Zahlenklauberei (Stundensätze) - geschenkt. Das sollte man halt rechtzeitig noch glattziehen.

Wer aber glaubt, das Thema Pharmazeutische Dienstleistungen / AMTS / Therapiebegleitung vermittels "Empathie" vor Ort mit 1990er-Ansätzen und -Datenstrukturen zukunftsfähig abbilden zu können, der denkt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.
Ein Großteil der Wertschöpfung wird schlicht datenbank- und softwarebasiert sein. Der "Transmissionsriemen" - die Übermittlung an die Patienten vor Ort - ist in einer Zeit zunehmender Fernkommunikation so brüchig wie nie. Ein freundliches Gesicht und Herzlichkeit können viele. Wirkliche Wertschöpfung liegt in herausragendem, intelligentem Datenmanagement.

Aufgrund der schon fortgeschrittenen Zeit und angesichts der erreichten technologischen Level wird es aber unumgänglich, bereits etablierte Player im Bereich KI / Big Data / Datenmanagement an Bord zu holen, mutmaßlich auch aus USA oder Asien. Eine eigene "Bastler-Lösung" aus der begrenzten Apotheker-Perspektive ist zum Scheitern verurteilt. Künftig werden die Datenstrukturen völlig anders aussehen als wir uns das mit ABDA-Stammdatensatz, CAVE-Modul und ARMIN vorstellen können.

2. Regionalisierung - das geht bei uns ja gar nicht. Bei den Ärzten läuft das, bei uns mal wieder nicht. Zig Bedenken, Probleme über Probleme (die meisten angstgetrieben - was sonst? - und lediglich monetär begründet).

Dennoch ist unverkennbar, dass der pharmazeutische Dienstleistungsbedarf sich lokal hochgradig unterscheidet. Warum sollte man sich in das Thema nicht erst einmal regional hineintasten, mit dem Rückenwind interessierter Kassen und Ärzte (auch das ist eben regional sehr unterschiedlich)? Und dann das Bewährte bundesweit ausrollen? So macht man das doch bei anderen Großprojekten auch!

Diese Dienstleistungen müssen, wenn sie überhaupt je einen nennenswerten Wertschöpfungsbeitrag leisten sollen (!), einfach "sitzen" und hinsichtlich Kosten-/Nutzen überzeugen. Das erprobt man regional, bevor man das Thema mit bundesweiten 08/15-Lösungen auf niedrigstem Konsens-Level verbrennt.

3. Aufhören mit Träumen und Wunschdenken! Wir befinden uns in einer neuen Zeitrechnung - vor und nach Corona (v.C. und n.C.).Spätestens im Jahr 2 n.C. werden wir uns alle noch umschauen, was plötzlich alles (nicht mehr) geht. Und wie sich die internationalen Gewichte rasant verschieben. Kluge Leute verbrennen ihr Geld nicht mehr hierzulande, sondern orientieren sich um. Vorzugsweise nach Asien, dort sitzen die Gewinner der Pandemie - weil sie sie einfach besser managen. Und sie uns weiter enteilen werden. Künftige Gefahren kommen womöglich nicht mehr so sehr von Amazon etc., sondern von Alibaba und Konsorten.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Lauter werden

von Friedemann Ahlmeyer am 18.10.2020 um 9:46 Uhr

Kollege Müller brachte es an anderer Stelle bereits auf den Punkt. Unsere ABDA spricht mit einer Stimme, aber zu selten, zu leise und vor allem zu durchsetzungsschwach. Wir sollten uns ernsthaft damit beschäftigen, ob die Trennung von Kammern und Verband es ermöglicht, dass die wirtschaftlichen Interessen der Apotheken besser vertreten werden und nicht mehr von den Kammern als Körperschaften öffentlichen Rechts ausgebremst werden. Wie knallharte Interessenvertretung geht macht uns Verdi gerade wieder vor. Da wird nicht auf ein Gutachten gewartet, um seine Vorstellungen durchzusetzen. Ein agierender Wirtschaftsverband könnte zur Not auch mit Maßnahmen arbeiten, die die Kammern qua ihrer Funktion ablehnen müssten. Wie z.B. kurzfristige Aussetzung des Notdienstes. Es ist höchste Zeit, dass wir uns um die Organisation unserer Interessen kümmern.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Lauter werden

von Dr.Diefenbach am 18.10.2020 um 10:03 Uhr

Die Trennung der Kammern VON den Verbänden;Seit Jahren immer wieder angesprochen und in der Konsequenz ist das SINNVOLL.Ich erinnere aber aus eigener Erfahrung daran, dass man für die Diskussion hierzu regelmässig(!!!) auf dem Apothekertag einen Shitstorm erlebt der sich gewaschen hat.Dabei ist es doch sachlogisch:Kammern mit politischen Profis UND BerufskollgInnen,das Gleiche in den Verbänden.Man schaue sich nur mal die schwer vermittelbare Finanzierung der ABDA durch Kammern und Verbände im Verhältnis an, vom Aufbau ganz zu schweigen(wobei der Erhebungsmodus allerdings zugegebenermassen schwierig "gerecht" zu gestalten ist)

.

von Anita Peter am 18.10.2020 um 8:25 Uhr

"Corona hat uns fest im Griff"

Ein Blick auf die Tabelle auf Seite 8 ist sehr interessant. Eine Meinung ob uns Corona oder die Politik fest im Griff hat, darf sich dann jeder selber machen.

https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2020/Ausgaben/40_20.pdf?__blob=publicationFile

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Das wird die Zeit zeigen...

von Andreas P. Schenkel am 18.10.2020 um 17:46 Uhr

... ob die steigenden Zahlen (ich erkenne nichts Exponentielles derzeit darin) Messartefakte durch eine Vervielfachung der Tests sind oder aber eine reale Steigerung der SARS-CoV-2-Transmissionen.

Bisher ist die Zahl der COVID-19-Toten bei uns erstaunlich niedrig geblieben, aber die meisten Todesopfer starben 5-6 Wochen nach der Infektion. Für eine Aussage, was diese RKI-Zahlen aussagen, ist es noch zu früh. Gleichwohl, eine erhellende Lektüre, vielen Dank, Kollegin!

Vielleicht macht SARS-CoV-2 ja im Moment das, was sich für ein gesittetes, normales und anständiges Coronavirus gehört, also dass es mutiert zu "viel ansteckender" und "fast gar nicht mehr tödlich". Aber dieses Virus hat uns schon zu oft verar***äppelt, als dass diese potentielle Veränderung jetzt schon als sicher gelten kann. "Lost"!

Was mich am meisten erstaunt, ist die Tatsache, dass weder die Bundesregierung noch die Landesregierungen erkennbare Strategien entwickelt haben, für den Fall, dass wir länger mit SARS-CoV-2 leben müssen, mit Betonung auf "Leben"! Ich finde es erschreckend, dass kein Verantwortlicher während der Schulschließungen und der Sommerferien (also mehr als ein halbes Jahr lang) es angedacht und angepackt hat, die Schulen und weiteren Bildungsstätten mit Durchlüftungsanlagen und Luftreinigungsapparaten auszustatten, total "cringe". Als wäre der Winter nicht mehr existent. Stattdessen immer nur als einzige Antwort die geringfügig schützende Mundnasenbedeckung. Was besseres haben wir noch immer nicht, echt "wyld", oder?

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.