Apotheker sorgen sich um Arzneimittelversorgung

UK: Quarantäne wegen Corona-Fällen in Apotheken

Remagen - 16.10.2020, 17:50 Uhr

„Wenn das so weitergeht, könnten wir bald eine Situation haben, in der die Menschen wegen weit verbreiteter vorübergehender Apothekenschließungen keinen Zugang zu ihren Arzneimitteln haben“, meinen die britischen Apothekerorganisationen. (x / Foto: imago images / PA Images)

„Wenn das so weitergeht, könnten wir bald eine Situation haben, in der die Menschen wegen weit verbreiteter vorübergehender Apothekenschließungen keinen Zugang zu ihren Arzneimitteln haben“, meinen die britischen Apothekerorganisationen. (x / Foto: imago images / PA Images)


Drohende Apothekenschließungen – dringende Reaktion erbeten

„Wenn das so weitergeht, könnten wir bald eine Situation haben, in der die Menschen wegen weit verbreiteter vorübergehender Apothekenschließungen keinen Zugang zu ihren Arzneimitteln haben“, meinen die Apothekerorganisationen. „Auch andere kritische Dienste, wie die NHS-Grippeimpfung in den öffentlichen Apotheken, mit der in diesem Jahr bereits mehr als eine Million Menschen geimpft wurden, würden darunter leiden.“ PSNC-Geschäftsführer Simon Dukes und die Geschäftsführer des Verbands der unabhängigen Apothekenketten (AIM), der großen Apothekenketten (CCA) und der unabhängigen Apotheken (NPA), die den Brief unterzeichnet haben, bitten dringend um eine Antwort. 

Alarmierende Infektionszahlen 

Am vergangenen Freitag hatte die Regierung den fünften Bericht zur REACT-1-Studie (Real-time Assessment of Community Transmission) bekanntgemacht, der landesweit größten Erhebung zur Echtzeitbewertung der Rate von Infektionen mit dem Coronavirus in der Allgemeinbevölkerung in England. Der Report spiegelt die Entwicklung der Pandemie in England zwischen dem 18. September und dem 5. Oktober wider. In diesem Zeitraum waren 175.000 Freiwillige auf SARS-CoV-2 getestet worden. 824 Proben waren positiv, woraus eine Durchschnittsprävalenz von 0,6 Prozent ermittelt wurde. Die nationale Reproduktionszahl R wird auf 1,16 geschätzt.

Rechnerisch haben sich die Infektionszahlen alle 29 Tage verdoppelt. Die Infektionen nahmen in allen Altersgruppen und Regionen Englands zu, wobei die höchsten Raten bei jungen Menschen im Alter von 18 bis 24 Jahren zu verzeichnen waren (1 von 80 gegenüber 1 von 170 in allen Altersgruppen). Im Vergleich zum vorherigen vollständigen Bericht (Zeitraum vom 20. August bis 8. September) haben die Infektionen bei Personen über 65 Jahren auf das Achtfache zugenommen. Im Nordwesten war jeder Hundertste infiziert, gefolgt vom Nordosten (0,9 Prozent). Die Experten warnen davor, dass die derzeit im Norden Englands festgestellten Raten in einigen Wochen auch auf den Rest des Landes übergreifen könnten. 



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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