Brustkrebs, Eierstockkrebs, Basalzellkarzinom

Erhöhtes Krebsrisiko durch Haarefärben?

Stuttgart - 08.09.2020, 09:15 Uhr

Sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung, die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch die FDA überwachen seit Jahren die Daten zur Sicherheit von Haarfärbemitteln. (s / Foto: focusandblur / stock.adobe.com)

Sowohl die Internationale Agentur für Krebsforschung, die Weltgesundheitsorganisation WHO als auch die FDA überwachen seit Jahren die Daten zur Sicherheit von Haarfärbemitteln. (s / Foto: focusandblur / stock.adobe.com)


Keine Erhöhung der Sterblichkeit

Eine Botschaft der Wissenschaftler ist beruhigend: Sie fanden keinen signifikanten Zusammenhang zwischen der Dauer und Häufigkeit oder der kumulativen Dosis von Haarfärbemitteln und einem krebsbedingten Tod. Die Anwenderinnen hatten der Auswertung zufolge für die meisten Krebsarten kein erhöhtes Risiko – wie kutanes Plattenepithelkarzinom, Blasenkrebs, Melanom, Östrogenrezeptor-positiver, Progesteronrezeptor-positiver oder Hormonrezeptor-positiver Brustkrebs, Gehirntumore, kolorektales Karzinom, Nierenkrebs, Lungenkrebs oder dadurch bedingten krebsbedingten Tod. 

Erhöhtes Risiko für Eierstockkrebs, Brustkrebs und Basalzellkarzinome

Dennoch fielen einige Krebsarten auf: Das Risiko für ein Basalzellkarzinom (Basaliom, „weißer Hautkrebs“: bösartiger Tumor der Haut, der selten metastasiert) war für alle Anwender leicht erhöht, zudem war die kumulative Dosis Haarfärbemittel positiv mit dem Risiko von Östrogenrezeptor-negativem Brustkrebs, Progesteronrezeptor-negativem Brustkrebs, Hormonrezeptor-negativem Brustkrebs und Eierstockkrebs assoziiert.

Auch könnte den Ergebnissen der Wissenschaftler zufolge die natürliche Haarfarbe eine Rolle auf die Entwicklung von Krebserkrankungen haben: Ein erhöhtes Risiko für ein Hodgkin-Lymphom wurde bei Frauen mit natürlich dunklem Haar beobachtet (basierend auf 70 Frauen, 24 mit dunklem Haar), und ein erhöhtes Risiko für ein Basalzellkarzinom wurde bei Frauen mit natürlich hellem Haar beobachtet.

Sicherheit hinsichtlich der Bedenken

Die Wissenschaftler kommen dennoch zu dem Schluss: „Diese prospektive Kohortenstudie an überwiegend weißen US-Frauen gibt eine gewisse Sicherheit hinsichtlich der Bedenken, dass der persönliche Gebrauch von permanenten Haarfärbemitteln mit einem erhöhten Krebsrisiko oder einer erhöhten Sterblichkeit verbunden sein könnte.“ Sie ergänzen allerdings: „Wir fanden jedoch einen positiven Zusammenhang für das Risiko einiger Krebsarten, darunter Basalzellkarzinom, Brustkrebs (Östrogenrezeptor-negativ, Progesteronrezeptor-negativ, Hormonrezeptor-negativ) und Eierstockkrebs.“



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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