Coronavirus-Pandemie

Bund und Länder beraten über neue Teststrategie

Berlin - 25.08.2020, 12:30 Uhr

Am Montagabend hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben soll. (Foto: imago images / VIADATA)

Am Montagabend hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben soll. (Foto: imago images / VIADATA)


Keine kostenlosen Corona-Tests mehr für Reiserückkehrer

Am gestrigen Montagabend hatten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern beschlossen, dass es kostenlose Corona-Tests für Urlauber bei der Einreise nach Deutschland nach Ende der Sommerreisesaison nicht mehr geben soll. Außerdem soll die erst kürzlich eingeführte Testpflicht für Rückkehrer aus Risikogebieten wieder abgeschafft werden.

Konkret geplant ist, dass für diejenigen, die aus Risikogebieten einreisen, wieder ausschließlich die Quarantäneregelung gelten soll. Das heißt: Die Betroffenen müssen sich wie bisher beim Gesundheitsamt melden und sich in Quarantäne begeben. Diese soll im Unterschied zur jetzigen Regelung erst dann verlassen werden dürfen, wenn mit einem frühestens fünf Tage nach der Einreise gemachten Test ein negatives Ergebnis vorgewiesen wird.

Kritik daran kam sowohl aus Bayern als auch von der Opposition. FDP-Bundestagsfraktionsvize Michael Theurer sagte: „Mit dem geforderten Ende von Pflichttests für Reiserückkehrer aus Risikogebieten leistet Bundesgesundheitsminister Spahn den gesundheitspolitischen Offenbarungseid in einer immer länger werdenden Pannenserie mit einem die Menschen verunsichernden Zickzackkurs.“ Testen sei richtig, um einen zweiten Lockdown zu verhindern und die Gesundheit der Menschen zu schützen. „Dass das jetzt in einer Nacht- und Nebelaktion von Herrn Spahn über Bord geworfen wird, weil die Tests ausgehen, ist ganz schlechtes Krisenmanagement.“

Bayerns Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU) erklärte: „Die Diskussion zur Beendigung einer Testpflicht für Reiserückkehrer aus Risikogebieten ist verfrüht.“ Die Auswertungen aktueller Ausbruchsschwerpunkte von Corona-Infektionen zeige klar die Bedeutung von infizierten Reiserückkehrern an diesen Infektionsketten.

Laborärzte begrüßen eingeschränkte Tests

„Volle Unterstützung“ signalisierte dagegen der Berufsverband Deutscher Laborärzte (BDL) für die Entscheidung der Gesundheitsminister von Bund und Ländern: „Die Gesundheitsminister bewegen sich auf eine neue Teststrategie zu. Für einen ‚heißen Herbst‘ müssen die Corona-Tests dringend nach medizinischen Kriterien neu ausgerichtet werden. Denn ab September brauchen wir die PCR-Testkapazitäten verstärkt auch für die Influenzadiagnostik und andere Infektionstests“, so der BDL-Vorsitzende Dr. Andreas Bobrowski.



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