Große Studie

Italien: 2,5 Prozent haben sich mit Corona angesteckt

Berlin - 05.08.2020, 07:00 Uhr

Erstaunlich viele Italiener haben einer Studie zufolge Antikörper gegen SARS-CoV-2. (c / Foto: imago images / Felix Jason)

Erstaunlich viele Italiener haben einer Studie zufolge Antikörper gegen SARS-CoV-2. (c / Foto: imago images / Felix Jason)


Aktuelle Infektionszahlen gering

Italien registrierte am Montag 159 Neu-Infektionen innerhalb eines Tages. Das waren deutlich weniger als in Deutschland, wo das Robert Koch-Institut (RKI) 879 neue Coronafälle registriert hatte. Deutschland hat mit 83 Millionen Einwohnern nur etwas mehr als Italien mit rund 60 Millionen.

Nach ersten Ergebnissen einer RKI-Untersuchung bei Blutspendern in Deutschland hatten rund 1,3 Prozent der Spender Antikörper gegen das Coronavirus im Blut. Die Zahlen sind aufgrund der ausgewählten Gruppe zwar nicht repräsentativ. Doch registriert sind in Deutschland insgesamt gut 211.000 Infizierte, das sind rund 0,25 Prozent der Bevölkerung.

Istat-Chef mahnt zur Vorsicht

Zu Hochzeiten der Krise wurden in Italien Ende März phasenweise bis zu 6.000 Neu-Infektionen pro Tag gezählt. Das südeuropäische Land registrierte bislang etwas mehr als 35.000 Corona-Tote. Der Wert von 2,5 Prozent der Bevölkerung mit Antikörpern im Blut erscheine gering, das könne aber zum Problem werden, wenn die Menschen nicht mehr vorsichtig seien, sagte Istat-Chef Carlo Blangiardo. Gesundheitsminister Roberto Speranza unterstrich, dass die Maßnahmen wichtig waren und dass die Regierung an ihrer umsichtigen und strengen Linie festhalten werde.

Die italienische Studie an 64.660 Personen zeigt, dass viele Menschen das Virus hatten, ohne es zu merken. 27,3 Prozent der Betroffenen hat die Infektion ohne Symptome überstanden. Männer und Frauen waren in gleichem Maße betroffen. Abgesehen von Kindern bis zu fünf Jahren und Senioren ab 85 Jahren, die während der Pandemie jeweils besonders geschützt wurden, verteilten sich die Infektionen laut Studie relativ gleichmäßig auf alle Altersklassen. Die größte Infektionsgefahr lag laut Studie innerhalb von Familien: 41,7 Prozent der Testpersonen, die mit einem Corona-Patienten zusammenlebten, entwickelten demnach Antikörper.



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