Wer zu spät kommt…

Corona-Impfstoff als Spielball der Supermächte

Remagen - 05.08.2020, 17:50 Uhr

Die chinesische Regierung will mit Corona-Impfstoffen offenbar nicht nur die eigene Bevölkerung schützen, sondern betrachtet diese auch als „politische Währung“ für seine wirtschaftlichen Expansionsbestrebungen. (c / Foto: imago images / Fotoarena)

Die chinesische Regierung will mit Corona-Impfstoffen offenbar nicht nur die eigene Bevölkerung schützen, sondern betrachtet diese auch als „politische Währung“ für seine wirtschaftlichen Expansionsbestrebungen. (c / Foto: imago images / Fotoarena)


Europa im Hintertreffen?

Im Ergebnis könnten Deutschland und die EU bei dem „Impfstoff-Poker“ auf der Verliererseite stehen, befürchten die Handelsblatt-Autoren, und das obwohl kaum ein anderer Erdteil über so viel Pharma-Know-how verfüge. Die EU und mit ihr die Bundesregierung stünden unter Zugzwang. Anfang Juni schlossen sich Deutschland, Frankreich, Italien und die Niederlande auf Initiative von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) zu einer Impfstoff-Allianz zusammen, um im Ringen um Impfstoffe bestehen zu können. Das Viererbündnis sei inzwischen in den Bemühungen der EU-Kommission aufgegangen. Auch diese setze bei ihrer Impfstoffstrategie auf Vorverträge, um Hersteller möglicher Impfstoffe über Abnahmegarantien an sich zu binden, habe allerdings bislang nichts geliefert.

„Der Staat muss steuernd eingreifen“

Der Kölner Verhaltensökonom Axel Ockenfels glaubt nicht, dass die Marktmechanismen es in der Corona-Pandemie schaffen, mögliche Impfstoffe dorthin zu leiten, wo sie am dringendsten gebraucht werden. In einem Interview mit dem Handelsblatt schlägt er vor, diese unter Aufsicht des Staates mithilfe von Algorithmen zu verteilen.

Zugleich wendet sich der Volkswirt gegen den wachsenden Nationalismus in der Coronakrise und befürwortet eine Kooperation über größere Regionen.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Finanzierung des Impfstoffes

von Nachdenker am 06.08.2020 um 7:23 Uhr

Es ist ein Witz, dass Deutschland MIllionen ausgibt, um Pharmariesen zu unterstützen. Das Geschäft werden genau diese Pharmariesen machen. Bitte erinnern wir uns an die Schweinegrippe und Pandemrix. Wo ist der - schnell gestrickte Impfstoff gelandet? In der Müllverbrennung, nachdem der schwere Nebenwirkungen hatte. Wir sollten warten, testen, ein normales Zulassungsverfahren durchlaufen. Vielleicht gibt es einen Impfstoff nie (HIV), selbst die WHO bezweifelt das... Bis dahin: Panik beenden, Händewaschen (nach Semmelweis), Immunsystem stärken, frische Luft... und aufhören mit übertriebener Desinfektion. Sonst haben wir am Ende noch resistente Keime. Man kann auch mit H2O und Seife effizient reinigen.

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