Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

12.07.2020, 08:00 Uhr

Die Plattformeritis greift um sich. Mitmachen oder lassen? (Foto: Alex Schelbert)

Die Plattformeritis greift um sich. Mitmachen oder lassen? (Foto: Alex Schelbert)


Apotheken machen wirklich einen guten Job – aber nützt uns das, wenn’s um ein mögliches Rx-Versandverbot geht? Nein, natürlich nicht, sagt die Politik. Dann sollten wir den Imagegewinn nutzen, für Kampagnen pro Apotheke vor Ort. Nordrhein macht’s vor: „Das E-Rezept kommt. Ihre Apotheke ist schon da.“ Und in Nordrhein wird’s im Herbst die ersten Impfapotheken gegen Grippe geben. Das erste Modellprojekt steht  – unter ärztlichem Grollen. Noch im digitalen statu nascendi: eine Mega-Plattform. Aber was bringt uns der Plattform-Hype? Mitmachen oder lassen? 

6. Juli 2020 

Er kämpft noch immer und unermüdlich für ein Rx-Versandverbot: Benedikt Bühler, der Pharmaziestudent, der mit seiner Petition pro Rx-Versandverbot die größte Online-Petition in der Geschichte der Bundesrepublik zustande brachte. Seine Petition hängt aber derzeit im parlamentarischen Verfahren fest. Auch das Spahnsche Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz (VOASG) , das die ABDA derzeit unterstützt, kam bisher nicht vom Fleck, da das Votum der EU-Kommission nicht zustande kommt. Der Bundestag hat das VOASG zwar auf die Tagesordnung seiner Beratungen am 11. September gesetzt, aber ohne ein Go der EU-Kommission wird auch da nichts laufen. Mein liebes Tagebuch, Benedikt Bühler ist überzeugt, dass genau jetzt ein guter Zeitpunkt wäre, das Versandverbot mit verschreibungspflichtigen Arzneimitteln durchzusetzen. Jetzt, wo Politik und Bevölkerung noch den Lockdown im Gedächtnis haben und wissen, wie gut  die Vor-Ort-Apotheken gearbeitet haben. Und auch noch nachvollziehen können, dass es für die Zukunft der Arzneiversorgung besser ist, die Arzneimittelproduktion wieder nach Europa zurückzuholen und die Versorgung der Bevölkerung mit Arzneimitteln nicht den EU-Versendern zu überlassen. Mein liebes Tagebuch, die Lage für das Rx-Versandverbot zu nutzen, ist das eine. Wir können auch noch weiterfragen: Warum nützt unsere Berufsvertretung eigentlich diese Krisenerfahrung, die die Bevölkerung mit der Apotheke gemacht hat, nicht stärker für Kampagnen, für Imagepflege und die Durchsetzung unserer Interessen aus? Politik und Bevölkerung haben erlebt, welch herausragend guten Job unsere Apotheken gemacht haben. Und ja, kann das nicht doch einen Aufschwung fürs Rx-Versandverbot bringen?

 

So genau weiß man ja nicht, warum unsere Pharmazieräte erst jetzt mit ihrer umfassenden Zusammengestellung der praxisgerechten Schutzmaßnahmen für das Apothekenpersonal und für die Apothekenräume herausgekommen sind. Aber besser jetzt als nie. Nun, man muss natürlich sagen, mein liebes Tagebuch, dass auch unsere Pharmazieräte erst dazu lernen mussten, welche Maßnahmen in der Corona-Pandemie sinnvoll sind, Maßnahmen, die jede Apotheke umsetzen muss, um für einen größtmöglichen Schutz für Mitarbeiter, Kunden und Räume zu sorgen. Aber jetzt ist der Katalog da – und bei der anstehenden Apothekenrevisionen in Pandemiezeiten wird er seine Rolle spielen. Also, aufgepasst!   

7. Juli 2020

Die Super-Leistungen unserer Apotheken in der Pandemie sind das eine, aber Auswirkungen auf einen Schub fürs Rx-Versandverbot oder gar die Petition von Benedikt Bühler wird dies trotzdem nicht haben – ist sich Martina Stamm-Fibich (SPD), stellvertretende Vorsitzende des Petitionsausschusses im Bundestag, sicher. Nun, mein liebes Tagebuch, so sieht’s aus: Mit guter Arbeit können wir keine Punkte sammeln für ein Rx-Versandverbot. Für die SPD-Politikerin ist es klar: Ein Rx-Versandverbot wäre rechtlich kaum haltbar, die europarechtlichen Hürden wären zu groß, um pauschal den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten zu verbieten. Stamm-Fibich ist überzeugt, dass wir Apothekers mit dem VOASG besser bedient sind, auch wegen der vergüteten Dienstleistungen, die kommen sollen. Und sie verspricht, dass bei den Beratungen zum VOASG im Bundestag der Wunsch von uns Apothekers nach einer angemessenen Honorierung unserer Leistungen in der Pandemie eine Rolle spielen wird. Vor allem die Ausweitung der Notdienstversorgung und des Botendienstes sowie die Möglichkeit, im bestimmten Rahmen in den Apotheken zu impfen, bewertet Stamm-Fibich positiv. Was da unterm Strich letztlich herauskommt und übrig bleibt, mein liebes Tagebuch, werden wir sehen.

8. Juli 2020

Kein Zweifel, die Corona-Krise hat das positive Image, das die Apotheke in der Bevölkerung hat, noch einmal verstärkt: Die Apotheken haben eine hervorragende Leistung in den Krisentagen erbracht und vorbildlich gearbeitet. Und so hörte man immer wieder Äußerungen in den letzten Wochen, diese positive Stimmung doch als Rückenwind für eine Kampagne pro Apotheke vor Ort zu nutzen. Mein liebes Tagebuch, leider kam da von der ABDA wenig bis nichts. Anders Kammer und Verband von Nordrhein – sie nutzten diesen Rückenwind und lancierten eine Kampagne mit der „Bild Zeitung“ zu den Themen Digitalisierung, E-Rezept und Botendienst auf regionaler Ebene. Und jetzt steigt der „Zukunftspakt“ (das sind Noweda, Pharma Privat, Apostore, NetDoktor und Burda Verlag) mit ein und hebt die PR-Offensive auf Bundesebene: Die Anzeigen zu diesen Themen sollen in der Kundenzeitschrift “MyLife“ erscheinen mit bundesweiter Verbreitung. Gute Idee, mein liebes Tagebuch, der Bevölkerung muss auf so vielen Kanälen wie möglich nahegebracht werden, dass die Apotheke um die Ecke auch in Zeiten der Digitalisierung die erste und persönliche Anlaufstelle für die Arzneimittel- und Gesundheitsversorgung ist und vor allem, dass die Apotheke bereit ist fürs E-Rezept ganz nach dem Motto: „Das E-Rezept kommt. Ihre Apotheke ist schon da.“ Da haben die Nordrheiner alles richtig gemacht.

 

So langsam kommt Schwung in das Thema Modellprojekte für Grippeschutzimpfungen in Apotheken. Es wird auch Zeit, denn Spahn hat die Kassen per Gesetz verpflichtet, mit den Apothekern entsprechende Verträge abzuschließen, wenn die Apotheker sie dazu auffordern. Und Stefan Hartmann, Chef des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK), fühlt sich angesprochen: Er geht auf die AOK Bayern zu, um einen entsprechenden Vertrag für seine Verbandsmitglieder auszuhandeln, und stellt der Kasse ein bayerisches Pilotprojekt vor, ausgearbeitet mithilfe vom Gesundheitsökonomen Professor Uwe May, der so ein Projekt vor Kurzem vorstellte. Nun, mein liebes Tagebuch, das Projekt hat in der Tat Hand und Fuß, doch die Kasse sprang (noch) nicht so recht darauf an. Hartmann fühlt sich nun ein wenig „ausgebremst, aber nicht gestoppt“. Die Gespräche mit der AOK sollen fortgesetzt werden. Aller Anfang ist schwer.

9. Juli 2020

Erfolgreicher war da schon der Apothekerverband Nordrhein: Er ist sich mit der AOK Rheinland/Hamburg bereits einig geworden, im kommenden Herbst ein Modellprojekt Grippeschutzimpfung in Apotheken auf die Beine zu stellen. Bundesweit ist es der erste Vertrag. Das Modellprojekt soll drei Jahre lang laufen, es wird wissenschaftliche begleitet und dann ausgewertet. So dürfen die Apotheken in Düsseldorf und Umgebung, Essen/Mülheim/Oberhausen, Bonn Rhein-Sieg und Rechter Niederrhein (Duisburg/Niederrhein) erstmalig Grippeschutzimpfungen anbieten. Ganz klar, die Apotheken, die daran teilnehmen wollen, müssen zuvor eine spezielle Fortbildung absolvieren (Leitlinie der Bundesapothekerkammer) und die notwendigen praktischen Voraussetzungen in der Apotheke schaffen. Die AOK Rheinland/Hamburg ist überzeugt, dass es sinnvoll ist, wenn Apotheken dazu beitragen können, die Durchimpfungsraten zu erhöhen. Und Thomas Preis, Chef des Apothekerverbands Nordrhein sieht „unser Angebot als eine Ergänzung zum Impfangebot der Ärzteschaft“, wie er es vorsichtig vermittelnd formuliert. Denn es deutet sich bereits an: Die Ärzte sind über die apothekerlichen Impf-Aktivitäten in Nordrhein not amused. Mein liebes Tagebuch, das war zu erwarten. Und so fährt Rudolf Henke, Chef der Ärztekammer Nordrhein, das gesamte rostige Geschütz der Gegner dieser Modellvorhaben ins Feld: Nur Ärztinnen und Ärzte seien fürs Impfen qualifiziert, nur sie könnten Nebenwirkungen wie allergische Reaktionen beherrschen – und außerdem sei der Apothekerverband nicht gezwungen, bei solchen Modellvorhaben mitzuwirken. Es sind die bekannten Vorhaltungen, die alten Zöpfe, die andere Länder wie die Schweiz, England oder Frankreich, in denen Apotheken impfen, längst abgeschnitten haben. Dabei lässt sich nicht recht nachvollziehen, warum Henke so poltert. Denn in seiner Funktion als CDU-Bundestagsabgeordneter ist er doch mitverantwortlich für das Masernschutzgesetz, mit dem erst die Rechtsgrundlage für die Modellvorhaben für Grippeimpfungen in Apotheken geschaffen wurde. Und er selbst hatte erklärt, dass man die Modellprojekte abwarten wolle, ob die „Chancen oder die Bedenken“ bei impfenden Apothekern überwiegen. Nun ja, mein liebes Tagebuch, es wäre vielleicht auch zu viel erwartet, wenn Ärzte die Modellprojekte mit Beifall begleiten. Durch das Grummeln und Grollen müssen wir jetzt durch. Und wenn denn dann im Herbst die erste Apothekenkunden sich gegen Grippe impfen lassen, freuen wir uns mitzuhelfen, die Durchimpfungsrate zu steigern. Ich bin überzeugt, es wird sich alles rütteln.


Apropos rütteln: Die Sache mit unserem Honorar fürs Impfen wird sich wohl auch noch rütteln müssen. Die Apotheken, die beim bundesweit ersten Vertrag für das Impfprojekt mitmachen, sollen 12,61 Euro als Honorar fürs Impfen erhalten zzgl. Impfstoff. Darauf haben sich die beteiligten Vertragspartner, die AOK Rheinland/Hamburg und der Apothekerverband Nordrhein, geeinigt. Mein liebes Tagebuch, nein, das ist wirklich nicht üppig für einen Impfvorgang, für Verbrauchsmaterialien und für die Datenerfassung. Ein knapp bemessenes Honorar. Der Gesundheitsökonom Uwe May hatte in seinem Konzept eine pauschale Vergütung von 15 Euro vorgeschlagen. Auf keinen Fall sollte dieses Honorar Modellcharakter für andere mögliche pharmazeutische Dienstleistungen haben. Mein liebes Tagebuch, vielleicht muss man es so sehen: Wer beim Impfprojekt nicht mitmachen möchte, muss es nicht. Das Projekt ist etwas für Vorreiter, für Pioniere, für all diejenigen, die gerne Neuland betreten. Aber sie werden viel dazu lernen. 

 

Es hat gedauert, Ende September ist’s soweit, definitiv: Die Botendienstpauschale von 250 Euro für die Corona-Botendienste wird überwiesen: Wer einmal die Sonder-PZN für Botendienste abgerechnet hat, bekommt sie überwiesen. Endlich. Sie wir dann ganz elegant mit dem Nacht- und Notdienstfonds ausgezahlt. Allerdings, die Eleganz kostet die Apotheke die Kleinigkeit von 5 Euro, die abgezogen wird als Aufwandspauschale, so dass dann 245 Euro auf dem Apothekenkonto landen. Diese rund 95.000 Euro Aufwandspauschale für den Nacht- und Notdienstfonds sind vertretbar, meint Apothekerverbandschef Fritz Becker. Nun gut. Mein liebes Tagebuch, konzentrieren wir uns darauf, dass die Botendienstauslieferung auch weiterhin mit 5 Euro abgerechnet werden kann – denn diese Sonderregelung läuft schon Ende September aus. Die ABDA will sich für eine Verlängerung einsetzen und hat dafür eine Online-Sonderbefragung zum Botendienst gestartet, die bis zum 14. August läuft. Mitmachen können alle Inhaber*innen und Filialleiter*innen. Die Befragung soll die Argumentation der ABDA gegenüber der Politik stärken. Mein liebes Tagebuch, na, da sollten doch alle dabei helfen.

10. Juli 2020

Alles digital. Die Plattformeritis greift um sich:  Vor-Ort-Apotheken haben die Wahl, sich auf Internet-Plattformen zu präsentieren und darüber Kunden zu gewinnen und zu halten: Für die Kunden wollen die Plattformen der schnelle und einfache Zugang zum Arzneimittel sein, für OTC-Arzneimittel und fürs E-Rezept – und die Antwort auf die Konkurrenz der Arzneimittelversender. Derzeit sind drei Plattformen angetreten: der Zukunftspakt mit „Ihre Apotheken“, Pro AvO mit ‚apora“ und Phoenix mit „Deine Apotheke“, wobei „Ihre Apotheken“ schon online ist, „apora“ in den Startlöchern steht und „Deine Apotheke“ noch im Aufbau ist. Und schon gibt’s Neues: Pro AvO mit den fünf Partnern Noventi, Sanacorp, Gehe, BD Rowa und der Wort & Bild Verlag will noch größer werden: Zusammen mit dem Pharmahändler Phoenix soll eine Mega-Plattform entstehen, die es angeblich mit Amazon und Co. aufnehmen können soll. Puh, mein liebes Tagebuch, da wird’s einem digital ganz schwindelig. Noch nicht richtig am Start und schon wird vergrößert und erweitert. Angetreten als Konkurrenten, wollen sie nun verschmelzen und „größer denken“, wie es so schön heißt. Man wolle neben den Apotheken auch andere Leistungserbringer wie wie Ärzte, Sanitätshäuser und Pflegedienste als Partner mit ins Boot holen. Sogar Krankenkassen sollen mit eingebunden werden. Man wolle sich gegenseitig nicht bekriegen, die Feinde hießen stattdessen Amazon und Alibaba. Mein liebes Tagebuch, da entsteht Großes – wenn es denn entsteht. Wir wissen ja, die Digitalisierung ist tückisch. Noch sind wir im Stadium der Ankündigungen, in statu nascendi. Was die Plattform genau für Kunden und Apotheken bringen wird, ob tatsächlich die Partner mitmachen, ob die Krankenkassen dabei sein werden und wann es soweit ist – noch ist alles offen. Auch, was uns Apothekers das alles kosten wird und welche Möglichkeiten uns zugestanden werden.

 

Plattform, Plattform über alles? Liegt die Zukunft in den Plattformen? Und, mein liebes Tagebuch, wir setzen eins drauf und fragen: Sind wir gar schon auf dem Weg zur Giga-Plattform? Gemach, gemach, man könnte auch mal fragen, ob Plattformen tatsächlich der richtig Weg in die Zukunft sind, um den großen Versandhäusern die Stirn zu bieten. Apotheker Hermann Vogel jedenfalls sieht den Plattform-Hype durchaus kritisch. In einem DAZ-Interview erklärt der Apotheker, der selbst an zahlreichen digitalen Projekten und Services mitgearbeitet hat, warum er nicht davon überzeugt ist, dass Plattformen oder Services wie Click&Collect den EU-Versendern nachhaltig Kunden abwerben können. Was er auch nicht nachvollziehen kann: Einerseits kämpft der Berufsstand für ein Makelverbot bei Rezepten, andererseits bauen apothekennahe und apothekereigene Unternehmen ähnliche „Vermittlungs-Plattformen“ auf. Er befürchtet zudem eine Abhängigkeit der Apotheke von den Plattformen: So eine Plattform sortiere die Apotheken nach ihren eigenen Regeln, ohne dass die teilnehmende Apotheke darauf Einfluss nehmen könne. Und die individuelle Apotheke zähle beim Kunden nicht mehr, nur noch die Plattform. Mein liebes Tagebuch, und schon werden neue Entscheidungen auf uns Apothekers zukommen: Soll oder muss ich sogar auf eine Plattform, um zu überleben, oder soll ich lieber Einzelkämpfer bleiben?



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2020

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Rückblick auf das Jahr 2018

Mein liebes Tagebuch

Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

5 Kommentare

RXVV ist tot

von Dr. Radman am 12.07.2020 um 12:55 Uhr

RXVV ist tot. Wenn wir im letzten DAT Rückgrat und Beharrlichkeit gegenüber Spahn gezeigt hätte, gäbe es sicher heute RXVV. Wer mit seinen guten Karten (RXVV im Koalitionsvertrag) nicht gut spielt, gewinnt derjenige der pokert. Und Spahn hat gepokert und gewonnen. So ist das.

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: RXVV ist tot

von Anita Peter am 12.07.2020 um 15:38 Uhr

Spahn und Co. lachen sich doch schlapp über uns.
Ohne ein RXVV wird es keine gleichlangen Spiesse mehr geben. Das fängt beim Fremdkapital an, geht über den Kontrahierungszwang, und hört bei den Einkaufskonditionen auf. Wir können mit dem Versand nicht konkurrieren. Es bleibt auf lange Sicht bei uns nur noch die Akutversorgung, die BTM Versorgung, Rezepturen etc hängen. Der "Beratungsklau" wird ebenso zunehmen. Den NN dürfen wir natürlich noch machen.

Die Politik ist nicht im geringsten an gleichlangen Spiessen interessiert. In 2 Jahren wird es keinen deutschen Versender in nennenswerten Größe mehr geben. Die haben wenigsten noch schön Kasse gemacht.

Wenn keine gleichlangen Spiesse über das RXVV hergestellt werden, dann sollte man auch das FBV endgültig beerdigen, den Kontrahierungszwang beenden, die Pflicht zum NN beenden und die PB im Einkauf beenden, denn das ist alles nichts anderes als Inländerdiskriminierung. Da können die Gerichte urteilen was sie wollen. Diskriminierung ist Diskriminierung, ergal wie gross oder klein der Diskriminierte ist. Ein bisschen schwanger gibt es auch nicht.

AW: RXVV ist tot

von Conny am 12.07.2020 um 20:47 Uhr

Die Delegierten waren erbärmlich und feige.

Dummheit ist die Basis zur Selbstzerlegung ... und letzteres ist bereits Intelligenz ...

von Christian Timme am 12.07.2020 um 8:31 Uhr

Während die Apotheken unter den Marktpartnern "aufgeteilt" werden ... wird die Zahl der Apotheken weiter zurückgehen. Wenn dann die "Nabelschau" vorbei ist ... wird sich der Großteil der verbleibenden "Apotheken" von Amazon & Co. kaufen lassen (müssen). Das ist dann Marktwirtschaft ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

RxVV und e-Rezept

von Karl Friedrich Müller am 12.07.2020 um 8:22 Uhr

Laschet und Tönnies. Ein Muster, dass es auch bei Apotheken gibt?
Wenn Laschet meint, ab jetzt (!) ginge es bei Schlachtbetrieben nach Gesetz. Was war vorher? Wurde ein Konzern gegen die Kleinen unterstützt? Oder weggesehen, dass die Leitung möglichst viel Gewinn macht? Und die Mitarbeiter in unwürdigen Verhältnissen leben müssen? Wer war hier eigentlich das arme Schwein?
Macht Spahn und deine Vorgänger eigentlich etwas anderes? Oder die Politik und Gerichte? Wieder gab es ein skandalöses Urteil zur Rx Boni. Konzerne unterstützen, egal wie die Rechtslage ist und der Rest, auch die Bevölkerung kann sehen, wo er bleibt?
Diese Einstellung der Politik kann nicht so bleiben. Und wenn ich das Gegreine sehe während der Corona und nun ist alles beim Alten. Die Betriebswirtschaftler bekommen Oberhand, Krankenhäuser geschlossen, die Pflege, Ärzte, Apotheken einen Tritt, Hauptsache, der Rubel rollt zugunsten der Anleger, Konzerne, Heuschrecken.
In der SZ von Samstag stehen einige Leserbriefe über die Corona App. Statt App könnte man auch mal E-Rezept einfügen. Es beklagen sich die Schreiber, dass nur wenige die App tatsächlich nutzen können. Ich hab mich ja schon darüber ausgelassen, dass viele Bürger einfach ignoriert werden, insofern halte ich die Werbung seitens der Apotheken für nicht zielführend. Werden da nicht Leute angesprochen, die sowieso im Versand kaufen? Die will man zurück haben? Lächerlich. Und alle anderen fühlen sich nicht wahrgenommen und benachteiligt, also der weit größere Rest? Vielleicht sogar verunsichert?
Blind und mit Scheuklappen. Es ist schlimm

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.