Zweites Quartal 2020

Shop Apotheke meldet 13 Prozent Umsatzplus bei Rx-Arzneimitteln

Berlin - 06.07.2020, 12:45 Uhr

Der Platz wird knapp. Die Shop Apotheke in Venlo erweitert daher ihre Kapazitäten. (c / Foto: Shop Apotheke)

Der Platz wird knapp. Die Shop Apotheke in Venlo erweitert daher ihre Kapazitäten. (c / Foto: Shop Apotheke)


Schwächeres Wachstum im zweiten Halbjahr erwartet

Stefan Feltens, CEO von Shop Apotheke Europe, blickt mehr als zufrieden auf die vergangenen Monate zurück: „Wir sind wirklich sehr stolz auf unseren Erfolg in diesem Quartal. In einem sehr herausfordernden Umfeld, das von den gesellschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt ist, haben wir in allen sieben Ländern, in denen wir aktiv sind, mehr Kunden als je zuvor bedient.“ Bestätigt sieht Feltens auch die derzeitigen Ausbauaktivitäten der Shop Apotheke. Erst Mitte Juni hatte das Unternehmen vermeldet, mit der Fertigstellung der neuen Firmenzentrale weiter voranzuschreiten. Mit dem neuen Distributionszentrum, das die Kapazität der Shop Apotheke mehr als verdoppeln wird, sei man „voll auf Zielkurs“.

Allerdings: Noch wird es etwas dauern, bis der Neubau mit all seinen Funktionen bereit steht. Voraussichtlich sollen zwar noch vor Jahresende die ersten Aufträge vom neuen Standort ausgeführt werden. Der vollständige Umzug der Logistik ist aber erst im Verlauf der ersten Jahreshälfte 2021 geplant. Angesichts der Kapazitätsgrenzen am derzeitigen Standort könnte sich das Wachstum in den kommenden zwei Quartalen daher möglicherweise temporär leicht abschwächen, erklärte Finanzchef Jasper Eenhorst. 

E-Commerce-Verband: Arzneimittel boomen online

Indessen bestätigt auch der Bundesverband E-Commerce und Versandhandel Deutschland e.V. (bevh), dass der Online-Handel nach einem Einbruch im ersten Quartal im zweiten Quartal überdurchschnittlich gewachsen ist. Die Zahlen beruhen hier allerdings nicht auf tatsächlichen Umsatzzahlen, sondern auf einer Verbraucherstudie. Für diese werden Bürger wöchentlich zu ihrem Ausgabeverhalten im Online- und Versandhandel der vergangenen sieben Tage befragt. 

Demnach lag das Plus über die Branchen hinweg im zweiten Quartal 2020 bei 16,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Dabei sind die Zahlen für Waren des täglichen Bedarfs wie Lebensmittel, Tierbedarf, Medikamente und Drogerieartikel mit + 51,2 Prozent im zweiten Quartal und + 35,7 Prozent im ersten Halbjahr 2020 am stärksten gewachsen. Tatsächlich sind es bei Arzneimitteln sogar rund 90 Prozent mehr als im Vergleichszeitraum: Laut bevh stiegen die Ausgaben der Verbraucher von 176 Millionen Euro auf 335 Millionen Euro. Und laut einer ergänzenden Verbraucherumfrage des Verbands planen 17,6 Prozent der Befragten, künftig noch mehr Medikamente online zu bestellen. 8,8 Prozent wollen das weniger tun, 73,6 Prozent planen ihre Käufe auf gleichbleibendem Niveau. 



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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Versandhandel wächst nicht mehr (so schnell)

4 Kommentare

RX-Umsätze im Versandhandel

von Christoph Witzke am 07.07.2020 um 12:39 Uhr

Das erklärt aber trotzdem nicht die Umsatzflaute der letzten Monate. Der prozentuale Anteil des Versandhandels an RX lag die ganze Zeit relativ konstant um ein Prozent. Eine Steigerung um 14 % (auch DocMorris vermeldet ähnliches) bedeutet roundabout eine Steigerung des Marktanteils an RX von 1,0 auf 1,14 %.
Klar, jedes fehlende Rezept tut uns weh. Aber die Flaute der letzten Wochen geht ganz klar darauf zurück, dass die Patientin einfach nicht zum Arzt gehen… Und das wird, fürchte ich, noch einige Zeit so bleiben.

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Rx-Boom 2.Quartal bei Auslandsversandbuden.

von Roland Mückschel am 06.07.2020 um 15:11 Uhr

Danke liebe Politik.
Wir haben verstanden.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Na Leute

von Karl Friedrich Müller am 06.07.2020 um 13:52 Uhr

Nun ist klar, wo der Umsatz hin ist.
Und alle schnarchen weiter. Außer Spahn. Der will das so.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Na Leute

von Heiko Barz am 07.07.2020 um 11:13 Uhr

Das VOASG ist die irrationale Abmachung der dezemberlichen Hinterzimmerabsprachen zwischen Spahn und F.Schmidt, der bei der kürzlichen abgelaufenen Mitgliederversammlung seine Abgeordneten hinter sich geschlossen versammeln konnte, und ,Herr Kollege Müller, all diese „Apothekervertreter“ haben sicherlich nicht in summa die Bittenden Worte ihres „Vorsitzenden“ verpennt. Deren einmütiges Zugeständnis zu Spahns Pharmadiktum des VOASG spricht Bände und nicht zu vergessen: das Abnicken des Schmidtschen Befehls, auch einen E-Dialog-DAT nicht zu gestatten. Und dieser Mann faselt stets tiefgründig von demokratischer Basisarbeit. Er ist in dieser Richtung sicher kein leuchtendes Beispiel, was möglicherweise auf seine politische Grunderziehung schließen läßt.

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