Wie eingeschränkt sind Sie in Ihrem Apothekenalltag?

Kinderbetreuung in Zeiten von Corona

Stuttgart - 30.06.2020, 17:55 Uhr

Wie steht es um die Kinderbetreuung in Zeiten der Corona-Pandemie? Lassen sich Apotheke und Kinder wieder besser unter einen Hut bringen? (Foto: annanahabed / stock.adobe.com)

Wie steht es um die Kinderbetreuung in Zeiten der Corona-Pandemie? Lassen sich Apotheke und Kinder wieder besser unter einen Hut bringen? (Foto: annanahabed / stock.adobe.com)


In einigen Bundesländern haben die Sommerferien bereits begonnen, in anderen stehen sie kurz bevor. Seit kurzem kehren Schulen und Kitas zudem in den meisten Bundesländern zum „Regel“- oder „Normal“-Betrieb zurück. Zeit also, dass auch die gestressten Eltern sich ein wenig von den Strapazen der Corona-Pandemie erholen können, oder? Bekommen Sie Kinder und Apotheke wieder ohne größere Probleme unter einen Hut? Wie „eingeschränkt“ ist Ihr „Normalbetrieb“? Nehmen Sie an der DAZ.online-Umfrage teil.

Die Bundesländer können im Kampf gegen die Corona-Pandemie über die schrittweise Öffnung des öffentlichen Lebens weitgehend in eigener Verantwortung entscheiden. Daraus resultiert ein immer wieder beklagter Flickenteppich – auch in der Kategorie „Schulen und Kitas“. Mittlerweile wird dort häufig das Wort Regelbetrieb oder Normalbetrieb verwendet – allerdings nicht minder häufig mit dem Zusatz „eingeschränkt“.

In Baden-Württemberg beispielsweise ist man bei der Wiederöffnung der Kinderbetreuung in Phasen vorgegangen: Begonnen wurde mit Phase 1 mit der Notbetreuung ab 17. März 2020, darauf folgten die Phase 2 mit der erweiterten Notbetreuung ab 27. April 2020 und die Phase 3 mit dem eingeschränkten Regelbetrieb seit 18. Mai 2020. In Phase 4 mit dem „Regelbetrieb unter Pandemiebedingungen“ befindet man sich jetzt seit dem 29. Juni 2020. Die Umsetzung und konkrete Ausgestaltung sollen durch die jeweiligen Einrichtungen und ihre Träger in eigener Verantwortung erfolgen. „Eingeschränkt“ ist der Regelbetrieb dort also nicht mehr. Allerdings heißt es auch: „Mit diesem Schritt entfällt logischerweise dann außerdem die Notbetreuung.“

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Schon vergangene Woche (24. Juni) hat DAZ.online bei der Apothekengewerkschaft Adexa angefragt, wie es um die Kinderbetreuung der Apothekenmitarbeiter in Deutschland steht. An die Redaktion war herangetragen worden, dass das Problem der Kinderbetreuung in den Apotheken immer noch groß ist. So hätten die Kitas (und Schulen) nun zwar wieder geöffnet – die Öffnungszeiten sollen teilweise aber offenbar dazu führen, dass die Apothekenmitarbeiter fast noch unflexibler eingesetzt werden können, als während der Zeit, zu der es noch die Notbetreuung gab. Viele Mitarbeiter/innen könnten damit nachmittags momentan gar nicht mehr arbeiten, machte eine Apothekerin aus der Praxis aufmerksam.

Apothekenmitarbeiter zeigen sich kreativ

In der Adexa-Rechtsberatung seien Probleme mit der Kinderbetreuung zwar immer mal wieder Thema, hieß es. Doch: „Die Mitglieder scheinen zum großen Teil sehr kreativ zu sein, was Lösungen in diesem Bereich angeht“, so die Adexa. Fragen, etwa rund um Minusstunden, beruhten eher auf dem Pandemie-Schichtsystem als auf mangelnden Kinderbetreuungsmöglichkeiten. Doch auch die Adexa kennt Stimmen, die weiterhin Probleme bei der Kinderbetreuung benennen: Bekanntermaßen sind in einigen Kreisen Eltern wieder von einem Lockdown bei Schulen und Kitas betroffen. Doch auch in anderen Bundesländern müsse, wer mehr als ein Kind hat, wegen der oft unterschiedlichen Betreuungszeiten und -tage sehr jonglieren. In den Ferien gebe es aufgrund der Corona-Situation zudem weniger Betreuungsangebote und Aktionen als normal.

Nehmen Sie an unserer Umfrage teil!

Die Bedingungen sind also sehr unterschiedlich. DAZ.online möchte deshalb nun von Ihnen wissen: Wie schwer ist es momentan noch die Arbeit in der Apotheke und die Kinderbetreuung unter einen Hut zu bekommen? Nehmen Sie hier anonym an unserer DAZ.online-Umfrage teil. Die Ergebnisse werden Ihnen direkt angezeigt.

Grundsätzlich empfiehlt die Adexa, dass Apothekenleitung und Mitarbeiter/innen immer im Gespräch bleiben sollten, um Lösungen zu finden, die für beide Seiten tragfähig sind.

Kitas und Schulen – der aktuelle Stand nach Bundesland

BADEN-WÜRTTEMBERG: Alle Schüler sollen zumindest zeitweise wieder Präsenzunterricht erhalten. Die Kitas können seit Montag wieder vollständig öffnen.

BAYERN: Auch für die letzten Schüler im Freistaat gibt es wieder Präsenzunterricht an den Schulen. Von Mittwoch an sollen auch alle Kinder zurück in Kindergärten und Krippen dürfen.

BERLIN: In den Kitas soll die Betreuung aller Kinder wieder in vollem Umfang stattfinden. Die Schulen sollen nach dem Ende der Sommerferien (letzter Ferientag 7. August) zu einem Normalbetrieb zurückkehren.

BRANDENBURG: Kitas haben wieder für alle Kinder geöffnet, die Schulen sollen nach dem Ende der Sommerferien am 10. August zum regulären Betrieb zurückkehren. In Schulen und Kitas fällt der allgemeine Mindestabstand dann weg, nur nicht zwischen Lehrern. Dafür müssen Hygieneregeln wie das Händewaschen eingehalten werden.

BREMEN: Kitas und Grundschulen sind im Land Bremen im eingeschränkten Regelbetrieb geöffnet. Der Präsenzunterricht an anderen Schulen ist stark eingeschränkt und soll nach und nach ausgeweitet werden.

HAMBURG: Alle Kinder dürfen in einem eingeschränkten Regelbetrieb wieder die Kitas besuchen. In Hamburg sind seit dem 25. Juni Schulferien. Schulsenator Ties Rabe (SPD) geht davon aus, dass die Schulen nach den Ferien wieder ohne Mindestabstand in den Regelbetrieb gehen können.

HESSEN: Kitas gehen wieder in den eingeschränkten Normalbetrieb über, am kommenden Montag sollen sie wieder vollständig öffnen. Der Unterricht an den Schulen hat schrittweise wieder begonnen. In den Grundschulen läuft wieder der normale Präsenzunterricht, Eltern können aber entscheiden, ob ihre Kinder zur Schule gehen. An diesem Freitag ist der letzte Schultag vor den Sommerferien.

MECKLENBURG-VORPOMMERN: Kitas stehen wieder allen Kindern offen. Nach dem Ende der Sommerferien Anfang August soll es einen verlässlichen und täglichen Regelunterricht für alle Schüler geben. Die Schulhorte sollen in den Sommerferien eine reguläre Ferienbetreuung von täglich sechs Stunden pro Kind anbieten.

NIEDERSACHSEN: Die Kitas sind in einem eingeschränkten Betrieb wieder für alle Kinder geöffnet. Alle Jahrgänge haben wieder Unterricht in den Schulen.

NORDRHEIN-WESTFALEN: Alle Kita-Kinder werden wieder betreut - allerdings mit weniger Stunden pro Woche als normal. In den Kreisen Gütersloh und Warendorf sind Kitas aktuell geschlossen. In Nordrhein-Westfalen war am 26. Juni der letzte Schultag vor den Sommerferien.

RHEINLAND-PFALZ: Der Unterricht hat stufenweise wieder begonnen, alle Schüler gehen zumindest zeitweise wieder zur Schule. An diesem Freitag ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Die Kitas öffnen wieder für alle, wenn auch mit Einschränkungen. Bis zum 1. August sollen sie wieder den normalen Regelbetrieb aufnehmen.

SAARLAND: Im Laufe des Junis sind alle Schüler zumindest zeitweise wieder an die Schule zurückgekehrt. An diesem Freitag ist der letzte Schultag vor den Sommerferien. Kitas haben wieder eingeschränkten Regelbetrieb aufgenommen.

SACHSEN: Sachsens Kitas können seit Montag zum Regelbetrieb übergehen – allerdings mit erhöhten Hygieneauflagen. An Grundschulen bleibt der eingeschränkte Regelbetrieb für alle Kinder bis zu den Sommerferien bestehen. Schüler an weiterführenden Schulen sollen zumindest teilweise wieder an den Schulen unterrichtet werden.

SACHSEN-ANHALT: Kitas und Schulen kehren zu einem regulären Betrieb zurück. Grundschüler und Kitakinder kommen täglich in die Kitas und Grundschulen, an weiterführenden Schulen gibt es Wechselmodelle aus Präsenzunterricht und Distanzlernen. Schüler dürfen auch ohne den allgemein geltenden coronabedingten Mindestabstand unterrichtet werden.

SCHLESWIG-HOLSTEIN: Seit dieser Woche haben die Schüler Ferien. Der Regelbetrieb an allen Schulen soll nach den Sommerferien mit dem neuen Schuljahr am 10. August wieder starten. Die Kitas können in den Regelbetrieb zurückkehren.

THÜRINGEN: In allen Kitas gilt eingeschränkter Regelbetrieb. Kindergärten und Grundschulen öffnen für alle Kinder täglich. An weiterführenden Schulen kann der Unterricht im Wechsel zwischen Präsenzunterricht und Distanzlernen erfolgen.



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