E-Rezept-Projekte

Was will eRixa?

Stuttgart - 29.06.2020, 09:00 Uhr

Das E-Rezept zieht magisch an – viele Unternehmen wollen mitmischen. Wer am Ende übrig bleibt, wird die Zukunft weisen. (Foto: Stefan Odenbach)

Das E-Rezept zieht magisch an – viele Unternehmen wollen mitmischen. Wer am Ende übrig bleibt, wird die Zukunft weisen. (Foto: Stefan Odenbach)


Unerwünschter Flickenteppich

„Mit jedem anderen System kompatibel und andere beteiligen“ – ein Kredo, dass sich zwangsläufig jede Institution auf die Fahnen schreiben müsste, die beim E-Rezept eine hundertprozentige Marktabdeckung anstrebt. Insellösungen führen zu einem Flickenteppich, da sind sich alle einig. Und doch beobachtete man allein in den letzten beiden Jahren unzählige Vorstöße und Versuche aus den Reihen der Verbände, Krankenkassen und Unternehmen im Gesundheitsbereich. Branchenkenner bezweifeln die von Gematik-Chef Dr. Markus Leyck Dieken geschätzte Anzahl von 52 Pilot- und Modellprojekten und korrigieren sie eher nach oben.

eRixa-Entwickler Odenbach vermisste von Anfang an die Patientensicht, daher wollte er nicht noch eine weiteres Konzept auf den Markt werfen, sondern eine interoperable Plattform kreieren, die alle bisherigen Lösungen vereint. Ärzte, Apotheker und Patienten müssten so nicht eine Vielzahl an Anwendungen gleichzeitig nutzen. Mit Sorge werden auch weniger die Patienten und Apotheker betrachtet, sondern eher die Ärzte, deren Bereitschaft für die Ausstellung von E-Rezepte als nicht so hoch bewertet wird.

eRixa ist als Smartphone-App für Android und iOS sowie als Webportal im Browser verfügbar und soll den gesamten Rezeptprozess lückenlos abdecken – von der Verordnung bis zur Verrechnung. Dabei wird die vorläufige E-Rezept-Spezifikation der Gematik berücksichtigt. Und weil E-Rezepte erst ab Juli 2021 verpflichtend über die Telematikinfrastruktur (TI) versendet werden müssen, lässt Odenbach die verordnenden Ärzte sich per qualifizierte elektronische Signatur authentifizieren. Dazu nutzt er das TrustCenter von T-Systems. Neben E-Rezepten sollen auch klassische Papierrezepte, etwa für Hilfsmittel, Betäubungsmittel oder digitale Gesundheitsanwendungen (DiGAs) digitalisiert und verschickt werden können. Auf Apotheker- und Arztseite ist übrigens keine spezielle Anwendung notwendig – und das könnte der entscheidende Vorteil von eRixa sein. Denn damit können elektronische Verordnungen unabhängig vom jeweiligen Softwaresystem in der Apotheke empfangen, bearbeitet und beliefert werden und die Bereitschaft bei den Ärzten zur Ausstellung von E-Rezepten werde deutlich größer.



Dr. Armin Edalat, Apotheker, Chefredakteur DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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