Sonderverordnung

Italien fixiert Maskenpreise bei 50 Cent

Berlin - 28.04.2020, 14:00 Uhr

In Italiens Apotheken gilt ab sofort ein Maximalpreis von 50 Cent auf alle Atemschutzmasken. (m / Foto: imago images / ZUMA)

In Italiens Apotheken gilt ab sofort ein Maximalpreis von 50 Cent auf alle Atemschutzmasken. (m / Foto: imago images / ZUMA)


Apotheker haben zu höheren Preisen eingekauft

Die Verordnung wurde laut italienischen Medienberichten stark kritisiert. Luca Zaia, Ministerpräsident der Region Venetien, warnte beispielsweise davor, dass man den Preis nicht so niedrig ansetzen sollte. „Wenn wir die Masken für 50 Cent verkaufen, verschwindet die gesamte nationale Herstellung.“ In seinem eigenen Bundesland würden OP-Masken hergestellt, die derzeit pro Stück vom Hersteller für etwa einen Euro verkauft würden, so Zaia. 

Im Apotheker-Portal „Fpress.it“ kommt auch der Industrieverband „Confindustria“ zu Wort. Industrievertreter beschweren sich darüber, dass sie derzeit eine wichtige Aufgabe für die Bevölkerung erfüllen müssten, 50 Cent reichten an Vergütung für eine solche Aufgabe nicht aus.

In dem Bericht des Apotheker-Portals heißt es auch, dass die Apotheker höchst unzufrieden mit der Verordnung sind. Viele Apotheker beschwerten sich derzeit in ihren Verbänden oder in den sozialen Netzwerken darüber, dass man in den vergangenen Tagen bereits einen Lagerbestand an Masken aufgebaut habe – zu einem deutlichen höheren Preis pro Maske – und nun viel günstiger verkaufen müsse. 

Dem FPress-Bericht zufolge hat sich der Sonderkommissar für die Krise aber inzwischen beim Apothekerverband Federfarma gemeldet. Die Apotheken sollen demnach Ausgleichszahlungen erhalten für die Verluste, die sie mit den teurer eingekauften Masken machen werden. Konkretes ist über diese Ausgleichszahlungen aber noch nicht bekannt.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Unpassendes Bild

von Apotheke am 29.04.2020 um 18:21 Uhr

Das Foto unter dem Titel bildet keine Apotheke ab, sondern die Theke eines Kiosks...

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Inkompetenz

von ratatosk am 28.04.2020 um 23:18 Uhr

Hier wie da, behördliche Inkompetenz.
Behördliche Apparatschicks, die auch gar nichts von der Realität verstehen, aber sich auf Kosten anderer Liebkind machen wollen ! Leider auch in Italien. So kann man die Versorgung auf einen Streich zerstören. Nichts gegen Obergrenzen gegen Wucher, aber so was ist tödlich für die Volksgesundheit und zwar im Wortsinn, da die Versorgung zusammenbricht.
Gibt eine schöne Paqrallele in den USA, wo auch korrupte Politiker die Strompreise für die Verbraucher festlegten, aber natürlich nicht die Preise für die Erzeugerpreise an die Energieversorger, mit der Folge der immer häufigeren Blackouts z.B in Kalifornien, der eigentlich Grund, nicht die Feuer oder sonstiges.

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