Die gute Nachricht des Tages

Pharmakonzerne engagieren sich im Kampf gegen COVID-19

Berlin - 23.04.2020, 07:00 Uhr

Die großen forschenden Arzneimittelhersteller haben eigene Aktionen und Initiativen gestartet, um betroffenen Patienten in der Coronakrise zu helfen. (Foto: imago images / McPhoto)

Die großen forschenden Arzneimittelhersteller haben eigene Aktionen und Initiativen gestartet, um betroffenen Patienten in der Coronakrise zu helfen. (Foto: imago images / McPhoto)


Pfizer und Bayer unterstützen Patienten in den USA

Bayer habe, so ein Unternehmenssprecher auf Anfrage von DAZ.online, seit Ausbruch der Corona-Krise weltweit Geld, Medikamente, Schutzausrüstung und medizinisches Gerät im Wert von rund elf Millionen Euro gespendet. Geldspenden gingen insbesondere an verschiedenen Institutionen des Gesundheitswesens in den Krisenregionen Italien, Spanien und Frankreich. Aber auch Initiativen in Brasilien erhielten bereits eine Millionen Euro zur Bekämpfung der Pandemie

Pfizer und die Pfizer Foundation stellen, laut eigenen Angaben, weltweit 40 Millionen Euro für medizinische aber auch karikative Zwecke zur Verfügung. So seien in den letzten Wochen beispielsweise mehr als eine Million Dollar an Projekte wie HOPE und International Medical Corps bereitgestellt worden. Hier werden Mitarbeiter im Gesundheitswesen mit dringend benötigter Ausrüstung zu versorgen.

Auch die staatlichen Gesundheitsorganisationen sowie die Patienten in den USA mit hoher COVID-19-Krankheitslast werden von Pfizer finanziell unterstützt. Im Rahmen von Patientenhilfsprogrammen sollen Betroffene ihre Medikamente sowie Zugang zu telemedizinischer Betreuung erhalten. Geegenüber DAZ.online erklärt der Sprecher von Bayer, dass Patienten in den USA direkte Unterstützung erhielten: „Patienten, die in den Vereinigten Staaten verschreibungspflichtige Bayer-Medikamente einnehmen und die infolge der Corona-Krise ihren Versicherungsschutz verloren haben und in eine finanzielle Notlage geraten sind, erhalten von uns sofortigen kostenlosen Zugang zu diesen Medikamenten.“ Diese Hilfsleistungen würden direkt vom Unternehmen bezahlt.

Sachspenden und Hilfe, die sofort ankommt

Neben den finanziellen Leistungen vergeben die Unternehmen also auch direkte Hilfe in Form von Sachspenden. Neben Medikamenten werden insbesondere Masken und Schutzausrüstungen verschenkt.

So hat Novartis laut eigenen Angaben 100.000 Atemschutzmasken an das deutsche Bundesministerium für Gesundheit gespendet. Diese werden an medizinische Einrichtungen weitergereicht, die täglich mit Risikopersonen Kontakt haben und die Patientenversorgung sicherstellen. Bayer übergab 200.000 Masken aus eigenen Beständen an das Rote Kreuz.

Daneben habe Bayer zahlreiche Initiativen auf lokaler Ebene gegen die Corona-Pandemie gestartet, so der Sprecher. Am Unternehmensstandort Dormagen produziere das Unternehmen derzeit rund 50.000 Liter Desinfektionsmittel und gebe dies kostenlos an die umliegenden Gemeinden, für Feuerwehr- und Rettungsdienste sowie Alten- und Pflegeheime, ab. Dieser laut Bayer-Sprecher erfolgreiche lokale Ansatz soll nun auch auf andere Länder übertragen werden. So solle am mexikanischen Standort in Orizba kostenfrei Desinfektionsmittel für die umliegenden Krankenhäuser hergestellt werden.

Freiwilligenprogramme und soziales Engagement vom Homeoffice

Die Unternehmen stellen sich in der Krise auch hinter ihre eigenen Mitarbeite; So meldet Novartis, dass es seine Mitarbeiter in Form von flexiblen Arbeitszeitmodellen oder Möglichkeiten des Sonderurlaubs unterstütze. Pfizer befreit seine Mitarbeiter, laut einer Presseerklärung temporär für digitales und soziales Engagement. So können die Mitarbeiter als Online-Mentoren im Rahmen von Volunteer Vision Jugendlichen dabei helfen, sich auf die Schule vorzubereiten. Im Rahmen der Malteser Redezeit telefonieren Pfizer-Mitarbeiter regelmäßig mit Menschen, die allein und hilfsbedürftig sind.

Zudem hat Pfizer, laut Pressemeldung, im Verbund mit weiteren Pharmaunternehmen ein Freiwilligen-Programm ins Leben gerufen. In dessen Rahmen werden Mitarbeiter mit medizinischer oder pharmazeutischer Ausbildung freigestellt, um in Einrichtungen des Gesundheitssystems bei der Diagnose, Behandlung oder an anderer Stelle zu unterstützen. Bayer-Mitarbeiter produzierten derweil im technischen Entwicklungszentrum von Bayer in St. Louis, Missouri, in Kooperation mit einem Hersteller von 3D-Druckern, mehr als 400.000 Gesichtsschutzvisiere für Ärzte, Krankenschwestern und Ersthelfer. In der Bayer-Zentrale in Berlin wurde zudem ein eigenes Testlabor eingerichtet, in dem dafür freigestellte Mitarbeiter Corona-Tests durchführten.



Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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