Die gute Nachricht des Tages

Wie Forscher die Corona-Ausbreitung digital abbremsen wollen

Berlin - 18.03.2020, 07:00 Uhr

In Südkorea (hier ein Symbolbild) hilft eine Handy-App dabei, Infektionsketten des Coronavirus zu unterbrechen. Eine ähnliche App soll nun auch hierzulande auf den Markt kommen. (Foto: imago images / Tack)

In Südkorea (hier ein Symbolbild) hilft eine Handy-App dabei, Infektionsketten des Coronavirus zu unterbrechen. Eine ähnliche App soll nun auch hierzulande auf den Markt kommen. (Foto: imago images / Tack)


Mehrzahl der Menschen würde Daten „spenden“

Dass diese App tatsächlich erfolgreich zur Eindämmung des Ansteckungsrisikos führt, basiert laut Beutel darauf, dass möglichst viele Menschen kooperieren. Eine Befragung seiner Studenten habe ergeben, dass 80 Prozent ihre Daten zur Verfügung stellen würden. Eine weitere öffentliche Umfrage über den Heise Verlag mit rund 2200 Beteiligten hat ergeben, dass knapp 75 Prozent ihre Daten für diesen Zweck „spenden“ würden. Dabei hält der Mediziner, laut WDR-Interview eine Verpflichtung nicht für den richtigen Weg. „Wir sind in einer Krise, die wir als Chance nutzen können. Es ist unsere Verantwortung in der Bevölkerung zu sagen, ich gebe meine Daten frei, vertraue darauf, dass der Datenschutz eingehalten wird, aber sehe mich auch in der Selbstverpflichtung.“

Dieses System könne vermutlich deutlich schneller eine positive Wirkung auf die Eindämmung des Virus haben, als die bisherigen Interviewverfahren der Infizierten, beispielsweise vom Robert-Koch-Institut. Es könne den Maßnahmenkatalog vom Bundesministerium für Gesundheit und dem Robert-Koch Institut sinnvoll ergänzen. Daher wünscht sich Dr. Gernot Beutel, dass die Behörden, die er bereits kontaktiert hat, auf ihn zukommen, um die App gemeinsam mit der Bevölkerung zu entwickeln.

Südkorea als Vorreiter

Südkorea, das vom Ausbruch des Coronavirus ebenfalls betroffen ist, stellt seiner Bevölkerung bereits eine ähnliche App zur Verfügung. Grundlage hierfür ist die Verpflichtung jedes Infizierten, dies zu melden. So sind beispielsweise die GPS-Standorte von Personen, die für COVID-19 bestätigt wurden, in einer App verfügbar. Laut CNN rankt diese App schon auf Platz sechs der Top-Apps und wird stündlich von rund 20.000 Menschen heruntergeladen. Südkorea gilt mit dieser und weiterer drastischer Maßnahmen als weltweites Vorbild im Kampf gegen Corona.In der Tat steigt die Zahl der Neuinfektionen in Südkorea sehr viel langsamer an als hierzulande.



Mareike Spielhofen, Autorin, DAZ.online
daz-online@deutscher-apotheker-verlag.de


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3 Kommentare

Corona ... mehr Wegweiser als Virus ... alles wird gut?

von Christian Timme am 18.03.2020 um 8:45 Uhr

Politik kennt wieder Grenzen, Apotheker sind wieder in, Straßenfeger Homeoffice, ohne Atome keine Digitalisierung ... kein schlechter Neuanfang ... ach ... schon wieder Wahlzeit ...

» Auf diesen Kommentar antworten | 2 Antworten

AW: Corona ... mehr Wegweiser als Virus ...

von Uwe Bessler am 22.03.2020 um 20:48 Uhr

Was möchten Sie eigentlich mit diesem geistigen Müll aussagen.

AW: Corona ... mehr Wegweiser als Virus ...

von Christian Timme am 22.03.2020 um 23:33 Uhr

Sehr geehrter Herr Bessler, das wird sich Ihnen auch in Zukunft entziehen ... und das ist gut so ...

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