Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

01.03.2020, 08:00 Uhr

In dieser Woche: Corona, außerdem zwei kleine Märchen. (Foto: Andi Dalferth)

In dieser Woche: Corona, außerdem zwei kleine Märchen. (Foto: Andi Dalferth)


Es war eine Corona-Woche! Die Epidemie ist da. Jetzt bloß nicht panisch werden! Man kann sich vor einer Infektion schützen. Es gibt gute Infos im Netz. Wir Apothekers sind gefordert, aufzuklären, z. B. in richtiger Händedesinfektion. Ist auch eine gute Vorübung – wenn wir bald gegen Grippe impfen können. Und dann gibt’s in dieser Woche noch zwei Märchen, eins zur Bonpflicht und eins, das zeigt, wie ein grün-weißer Arzneiversender die braven Vor-Ort-Apothekers an der Nase herumführen will.

24. Februar 2020

Nein, mein liebes Tagebuch, dieses Thema ist noch nicht vom Tisch: die Bonpflicht. Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) macht einen neuen Vorstoß, dieses Bürokratiemonster ein wenig zu zähmen. „Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Wert von zehn Euro nicht übersteigen“, sollten von der Bonpflicht ausgenommen werden. Das schlägt der Bundeswirtschaftsminister in einem Brief an die Finanzminister der Länder vor. Altmaier hofft, dass die Landesfinanzministerkonferenz Ende Februar eine gemeinsame Lösung auf den Weg bringen könnte. Mein liebes Tagebuch, es wäre ein erster Ansatz, andererseits: Warum nur bis zehn Euro, warum nicht bis 20 oder 30 Euro? Warum diese Bonpflicht nicht ganz abschaffen? Wäre zu schön, ein Märchen! Apropos Märchen, ich finde, mein liebes Tagebuch, die Bonpflicht müsste es nur für ganz große Geschäfte geben, dort, wo richtig Steuern hinterzogen werden können, zum Beispiel für Cum-Ex-Geschäfte. Wir erinnern uns: Recherchen von „Panorama“ und "Die Zeit“ machten vor Kurzem öffentlich, dass die Hamburger Finanzbehörde bereits 2016 auf die Rückforderung von 47 Millionen Euro verzichtete, die sich die Warburg Bank durch Cum-Ex-Geschäfte verschafft hatte. 

 

Es war einmal ein grün-weißes Arzneiversandhaus in den Niederlanden an der Grenze zu Deutschland, das die deutschen Patienten und Kunden mit Boni und Preisvorteilen lockte. Die deutschen Apothekerleins mochten diesen Päckchenschicker so gar nicht, denn sie durften und konnten diesen Preiswettbewerb nicht mitmachen. Aber sie wussten, in zwei entscheidenden Punkten sind sie, die Vor-Ort-Apothekers, besser: Sie konnten ihre Patienten ganz persönlich beraten und sie waren schneller beim Beliefern, wenn Patienten etwas telefonisch oder online auf einer Vorbestell-Plattform bestellten: Die Vor-Ort-Apos konnten meist am selben Tag oder sogar nur nach wenigen Stunden ausliefern. Das Zauberwort, das dem grün-weißen Versender fehlte, hieß: Same-Day-Delivery, die Belieferung am selben Tag. Das wurmte den Versender so sehr, dass er auch eine Vorbestell-Plattform bastelte und deutsche Vor-Ort-Apos suchte, die bei ihm mitmachen sollten, um die auf der grün-weißen Plattform bestellten Arzneimittel in seinem Namen auszuliefern. Doch es gab nur wenige deutsche Apothekerleins, die dem grün-weißen Päckchenpacker vertrauten. Das Verhältnis zum Versender war zerrüttet, gestört – zu böse war er in der Vergangenheit gewesen: Er zahlte seine Ordnungsgelder nicht, er trieb einen ruinösen Wettbewerb mit Boni-Zahlungen, er griff die Vor-Ort-Apos mit einem Apothekenbus und Arzneiautomaten an. Das hatte tiefen Spuren bei den Vor-Apos hinterlassen. Doch der Versender ließ nicht locker, denn er wusste: Er braucht die kleinen Vor-Ort-Apos – nur wenn die für ihn den Lieferboten spielen und ausliefern, kann er bei den Patienten als schneller Lieferant punkten. Um gut Wetter zu machen und für seine Vorbestell-Plattform doch noch Apothekerleins zu finden, ließ sich der Versender etwas einfallen: Liebe Apothekerleins, wir wollen ganz lieb zu euch sein und nicht in einem Boni-Wettbewerb mit euch ringen. Also, habt keine Sorge: Wenn ihr bei unserer Plattform mitmacht, dann gibt’s für alle Patienten, die ihre Rezept-Bestellungen über unsere Vorbestell-Plattform einreichen, keine Boni-Zahlungen mehr (nur noch für die Patienten, die ihr Rezept per Post an uns schicken, hihihi). Und damit hoffte der grün-weiße Versender, dass er mindestens 1100 gutgläubige Apothekerleins in Deutschland findet, die alles Böse, das er ihnen früher angetan hatte, vergessen. Diese Apothekerleins sollten für ihn das Zauberwort einlösen, seine Patienten sofort beliefern und ihm zu einer strahlend grün-weißen Päckchen- und E-Rezeptzukunft verhelfen. Dass sie alles letztlich zu ihrem eigenen Nachteil machen sollten, sollten sie natürlich nicht merken. Doch die Apothekerleins vor Ort durchschauten das böse Spiel, der Versender konnte sie nicht wirklich überzeugen. Und, mein liebes Tagebuch, wie ging das Märchen aus? Wie alle Märchen: Und wenn der Versender inzwischen nicht den Bach runtergegangen ist, so sucht der grün-weiße Versender noch heute nach Apothekerleins, die für ihn als Päckchenlieferant arbeiten wollen.

25. Februar 2020

Ab 1. März kann’s nun losgehen, das Masernschutzgesetz tritt in Kraft. Und mit ihm zwei Regelungen, die unmittelbar für uns Apothekers von Bedeutung sind: Wiederholungsrezepte und Modellvorhaben zur Durchführung von Grippeschutzimpfungen in Apotheken. Mein liebes Tagebuch, schöne Projekte, doch bis das erste Wiederholungsrezept auf den Apotheken-HV flattert und bis die erste Apotheke in Deutschland eine Grippeschutzimpfung setzt, wird es noch ein Weilchen dauern. Bei den Wiederholungsrezepten müssen Kassen, Ärzte und Apotheker noch Vereinbarungen treffen und sich auf Details einigen, auch ganz praktischer Natur, z. B. wie so ein Wiederholungsrezept aussehen soll, wie es gekennzeichnet und abgerechnet werden soll. Immerhin wird es dann möglich sein, ärztlich verordnete Arzneimittel bis zu vier Mal im Jahr auf ein Rezept abzugeben, wenn’s denn der Arzt so zulässt. Tja, mein liebes Tagebuch, wenn! Wie man hörte, halten Ärztefunktionäre nicht allzu viel von dieser Regelung. Wir werden sehen, wie sich das einspielt.

Und wie sieht’s mit den Grippeschutzimpfungen in Apotheken aus? Auch da müssen noch so einige kleine Vorarbeiten geleistet werden, z. B. ist das Berufsrecht anzupassen. Einige Berufsordnungen der Apotheker verbieten nämlich ausdrücklich die Ausübung der Heilkunde. Andererseits, mein liebes Tagebuch, ist das Impfen eigentlich Heilkunde? Ist Impfen nicht vielmehr Prävention? Was noch zu tun ist: Diejenigen von uns Apothekers, die Grippeschutzimpfungen anbieten wollen, müssen sich fortbilden und schulen und einen geeigneten Raum in der Apotheke schaffen, falls noch nicht vorhanden. Übrigens, wie Grippeschutzimpfungen ganz konkret in der Apotheke umgesetzt werden können, zeigt die Beratungsgesellschaft May und Bauer. Sie hat im Auftrag des Bundesverbands Deutscher Apothekenkooperationen (BVDAK) bereits ein Konzept dazu erarbeitet. Die größte Hürde dürften dann allerdings noch die Verträge zu den Modellvorhaben sein, die aktive Apotheker, Kooperationen oder Landesapothekerverbände mit den Krankenkassen aushandeln müssen. Allein die Einigung, wie Impfungen vergütet und abgerechnet werden, wird ein dickes Brett werden, das gebohrt werden will. Mein liebes Tagebuch, den Pionieren, die das angehen, drücken wir mal die Daumen und wünschen viel Erfolg!

 

Vor Schwierigkeiten sollten wir aber nicht zurückschrecken, mein liebes Tagebuch, dass es in naher Zukunft Impfungen in Apotheken geben wird und muss, ist ein Gebot der Zeit, Stichwort Covid-19. Denken wir mal in die Zukunft: Es wird einen sicheren Impfstoff gegen das Corona-Virus geben, Apotheken werden in die Durchimpfung der Bevölkerung mit eingebunden werden. Ganz abgesehen davon, dass die Corona-Epidemie vermutlich ein Umdenken in der Bevölkerung auch in Sachen Grippeschutz hervorrufen könnte. Ich kann mir vorstellen, dass Apotheken schon im kommenden Herbst eine wichtige Rolle bei der Grippeprophylaxe spielen.

26. Februar 2020

Diese Woche ist Corona-Woche! Was noch vor wenigen Tagen weit weg war, im fernen China, steht nun vor unserer Tür: erste Infektionen in Italien und anderen europäischen Ländern, jetzt auch bei uns. Die Gesundheitsminister europäischer Länder treffen sich, um das weitere Vorgehen zu besprechen. Unser Gesundheitsminister Jens Spahn spricht bereits davon, dass man auf dem Weg zu einer Pandemie sei. Und schon werden weitere Infektionen mit dem Corona-Virus in Baden-Württemberg bestätigt. Mit einem Impfstoff wird’s noch dauern, frühestens in einem Jahr ließen Experten vernehmen, könnte es soweit sein. Aber wir können uns schützen, mein liebes Tagebuch, z. B. mit der richtigen Händehygiene und mit alkoholhaltigen Desinfektionsmitteln. Wie man richtig desinfiziert, steht z. B. auf einem DAZ-Merkblatt. Weitere wirksame Desinfektionsmittel für Oberflächen, Raumluft etc. hat der chinesische Apothekerverband zusammengestellt.

27. Februar 2020

Mehr Infos zum Thema Corona. DAZ.online hat Andrew Ullmann gefragt, was so gefährlich am Corona-Virus ist und warum es sich so rasch ausbreitet. Ullmann ist Professor für Infektiologie und Obmann der FDP-Fraktion im Gesundheitsausschuss. Also, mein liebes Tagebuch, wir wollen mal nicht hysterisch werden. Ullmann rechnet zwar nicht damit, dass sich die Ausbreitung des Virus schnell bremsen lässt. Er hofft allerdings, dass die Zahl der Infektionen stark fällt, wenn die klassische „Grippesaison“ vorbei ist, also im April oder Mai. Derzeit breite sich das Virus schneller aus, weil wir Menschen noch kein immunologisches Gedächtnis dafür entwickelt haben, so Ullmann. Wovon der Infektiologe übrigens ausgeht: Da unsere Arzneimittelversorgung in Deutschland stark von der Produktion in Asien abhängig ist, werden wir wohl mehr Lieferengpässe hinnehmen müssen als ohnehin schon, und nicht nur bei Antibiotika. Mein liebes Tagebuch, ob Corona unsere Pharmaindustrie zum Umdenken bringt, künftig wieder mehr in Europa zu produzieren?

 

Die Infektionskette geht weiter, nun auch in Nordrhein-Westfalen, Spahn spricht offiziell vom Beginn einer Corona-Epidemie. Geld bei Tests auf Corona spielt keine Rolle, heißt es. Der Präsident des Robert-Koch-Instituts, Lothar Wieler, weist darauf hin: Es sollten so viele Tests wie möglich gemacht werden, um mehr über das Virus zu erfahren. Die Bundesregierung verstärkt ihr Engagement gegen eine Ausbreitung von Corona mit zahlreichen Maßnahmen, die dazu beitragen sollen, Neuinfektionen einzudämmen. Und Spahn ruft dazu auf, dass auch Ärzte und Apotheker mithelfen sollten, die Öffentlichkeit noch stärker zu informieren.

Die ABDA hat rasch reagiert. Sie hat ein Merkblatt für Apotheker herausgegeben, in dem sie über Verhaltensregeln und Maßnahmen informiert, mit denen man das Infektionsrisiko für sich selbst und auch andere vermindern kann. Außerdem gibt’s auf der ABDA-Webseite auch ein Merkblatt für Patienten. Also, mein liebes Tagebuch, runterladen, ausdrucken, mitgeben.

28. Februar 2020 

Bei allem Übel, das so eine Epidemie wie die Ausbreitung des Corona-Virus mit sich bringt, lässt sich auch viel für unser Gesundheitssystem lernen, z. B. warum es für einen Arzneimittelmarkt durchaus besser ist, wenn es eine Preisbindung für Arzneimittel gibt (siehe den Kommentar auf DAZ.online). Da beschwören zwar die liberalen Wirtschaftsökonomen, wie gut es doch für den Wettbewerb sei, wenn Arzneimittelpreise frei sind: Der Verbraucher könne von niedrigen Preisen profitieren. Ach, wirklich? Klar, wenn das Angebot größer ist als die Nachfrage. Aber die Corona-Epidemie lehrt, dass freie Märkte und der Wettbewerb mit freien Preisen auch umschlagen kann – in höhere Preise für den Verbraucher. Beispiel Desinfektionsmittel und Atemschutzmasken, Artikel, die normalerweise für wenige Euro zu haben sind. Da die Nachfrage aufgrund der Corona-Epidemie stark gestiegen ist, werden diese Produkte mittlerweile schon für 30 Euro und mehr verkauft. So ist das mit dem freien Wettbewerb. Zum Glück gibt es in Deutschland noch die Preisbindung für Rx-Arzneimittel. Vielleicht ist das mal ein deutlicher Denkanstoß für unsere liberalen Wirtschaftsökonomen: Der Arzneimittelmarkt ist kein „normaler“ Markt, er verlangt andere Mechanismen als nur den profanen Wettbewerb.

 

Abartig: Die Angst vor dem Corona-Virus nützen Cyberkriminelle im Netz schamlos aus. Sie haben  einen Fakeshop eingerichtet, der Atemschutzmasken anbietet. Das Landeskriminalamt Niedersachsen warnt davor, dort einzukaufen – die Ware wird nicht geliefert, das Geld ist weg. Die Behörde geht davon aus, dass weitere Fakeshops folgen, beispielsweise für Desinfektionsmittel oder Einweghandschuhe etc.. Auch davor sollten wir Apothekers unsere Kunden warnen!

 

Also, mein liebes Tagebuch, wir sehen: Corona ist eine Herausforderung für uns Apothekers. Wir können mithelfen, die Ausbreitung des Virus einzudämmen: Informieren wir unsere Kunden und Patienten und klären sie auf! Zum Beispiel über einfache, aber wichtige Hygienemaßnahmen beim Husten und Niesen. Und vor allem zur richtigen Händereinigung und zur Händedesinfektion – hört sich einfach an, ist aber nicht trivial. Mein liebes Tagebuch, wie wäre es, wenn wir in der Offizin so viele Patienten und Kunden wie möglich ansprechen und fragen, ob sie wissen, wie Hände richtig desinfiziert werden. Und dann immer wieder demonstrieren, wie die sechs Schritte der richtigen Händedesinfektion ablaufen. Wenn Kunden das erleben und sehen, bleibt das besser im Gedächtnis als nur ein mündlicher Hinweis. Und falls Sie in Ihrer Apotheke Monitore haben: Zeigen Sie darauf doch Kurz-Videos, in denen die sechs Schritte der richtigen Händedesinfektion demonstriert werden. Auf Youtube finden Sie zahlreiche Videos von verschiedenen Anbietern.



Peter Ditzel (diz), Apotheker / Herausgeber DAZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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14 Kommentare

Reaktionen ABDA

von Dr. Radman am 01.03.2020 um 19:32 Uhr

Sleepy ABDA, plaese get up. Danke!

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Hilfe, Altmaier hilft oder wie wir versuchten die Bürokratie abzubauen und es mit der Demokratie verwechselten.

von Bernd Jas am 01.03.2020 um 19:26 Uhr

Lieber Herr Ditzel,
liebe Knöttergemeinschaft,

das ist ja mal wieder ein gefundenes Leckerchen für einen Sark- voll Kassen-mus.
Da hab ich doch gleich mal eine Liste in steigender Umsatzmeldepflichtenpriorität erarbeitet.

Der Erstvorschlag ist schon mal ein guter Anfang.
„Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Wert von zehn Euro nicht übersteigen“, sollten von der Bonpflicht ausgenommen werden.

Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Kassenvorfall von zehn bis einhundert Euro ergeben, unterliegen den bisher eingeführten Regeln der Bonpflicht.

Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Kassenvorfall von einhundert bis eintausend Euro ergeben, unterliegen den bisher eingeführten Regeln der Bonpflicht und der Händlerdokumentationspflicht, insofern diese Beträge in Bargeld eingenommen wurden. Diese Belege sind zehn Jahre im Original zu dokumentieren.

Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Kassenvorfall von eintausend bis fünftausend Euro ergeben, unterliegen den bisher eingeführten Regeln der Bonpflicht, der zehnjährigen Händlerdokumentationspflicht, sowie der Meldepflicht (inkl. der persönlichen Daten des Debitors) gegenüber der Finanzverwaltung insofern diese Beträge in Bargeld ausgeglichen wurden. Datenschutzrechtliche Bedenken entfallen ggü. der Finanzverwaltung.

Sämtliche Geschäfte des täglichen Lebens, die einen Kassenvorfall über fünftausend Euro beschreiben und in dem ein Versuch stattfindet diesen in Bargeld auszugleichen, sind unverzüglich zur Anzeige zu bringen …... etc.


Mal sehen wie weit uns diese Gesetzesinflation noch vor sich her zu treiben vermag!?

Ronald Reagan: "The nine most terrifying words in the English language are, 'I'm from the government and I'm here to help.' "
Mich wahr Herr Altmaier?

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Arzneiversanhaus

von Bernd Küsgens am 01.03.2020 um 15:25 Uhr

Liebe Redaktion, bitte verwenden Sie ab sofort nur noch den Begriff: ARZNEIMITTELVERSANDHAUS wen Sie den niederländischen Versender verwenden. Bitte unterlassen Si den Begriff "Apotheke" da dieser gesetzlich geschützt ist ..

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Kein normaler Markt

von Reinhard Rodiger am 01.03.2020 um 13:46 Uhr

"Vielleicht ist das mal ein deutlicher Denkanstoß für unsere liberalen Wirtschaftsökonomen: Der Arzneimittelmarkt ist kein „normaler“ Markt, er verlangt andere Mechanismen als nur den profanen Wettbewerb."

Das interessiert die Ökonomen doch nicht.Zuerst ist die Politik zu überzeugen und die jetzt endlich interessierte (weil betroffene) Öffentlichkeit.Da fallen der ABDA valide Argumente vor die Füße und, sie werden nicht genutzt.Sie hat nicht schnell reagiert,sondern garnicht.Hinzu kommt - wie Kollege Dieffenbach sagt- der Nutzen der Vor-Ort-Apotheke.Es geht nicht plausibler.Das gilt gerade, wenn eine Krise kommt. Es steht im Raum, was sonst als zu entfernt galt. Das ist die fehlende Vorbereitung auf Katastrophen.

Alles zusammen bringt überzeugendes Material für eine PR-Kampagne. Stattdessen Empfehlungen, die die Wirklichkeit nicht treffen, vor allem nach anderen.

Der Gesundheitsmarkt ist kein normaler Markt.Er macht die Massnahmen erforderlich, die gerade geschreddert werden:Ein breites Netz an Anlaufstellen, die Preisbindung, sichere Versorgung.Nicht zuletzt: Es geht um Folgen des Machtmissbrauchs der Krankenkassen.Auch hierzu nichts.

Die Folgen können erlebt werden! Überzeugende Beispiele, die für viel mehr gelten. Eine einmalige Chance.Wo bleibt die wirksame Nutzung?


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Desinfektionsmittel

von Barbara Buschow am 01.03.2020 um 12:32 Uhr

Handdesinfektionsmittel sofern verfügbar sollten für med. Personal, Ersthelfer, Pfleger/innen und Apothekenpersonal vorrätig gehalten werden.
Ich habe nirgendwo Hinweise gefunden, dass sich die Bevölkerung mit Desinfektionsmitteln vor einer Ansteckung schützen soll.
Anstatt für meine Kunden hektisch zu versuchen ein Desinfektionsmittel aufzutreiben oder selbst herzustellen kläre ich sie lieber auf, wie sie sich zur Zeit vor Ansteckung schützen können. Desinfektionsmittel und Mundschutz zählt für mich momentan noch nicht dazu. Eher gründliches wiederholtes Händewaschen, nicht mit den Händen im Gesicht herumfummeln, Abstand halten und gute Nies-und Hustenettikette.
Mein Wohnort liegt mehr als 100km von Heinsberg entfernt und hier hat es bislang weder einen Verdachtsfall noch sonst etwas erwähnenswertes zu dem Thema gegeben.
Es macht für mich absolut keinen Sinn verständlicherweise verunsicherte Kunden in ihrer Angst zu bestärken in dem ich alle Hebel in Bewegung setze Desinfektionsmittel und Mundschutz aufzutreiben.
Mein Credo ist da eher: Es ist nichts zu bekommen und Sie brauchen es derzeit auch nicht. Zu Ihrer eigenen Sicherheit und Beruhigung können Sie folgendes tun...
Sollte es hier im Ort zu einem massiven Ausbruch kommen werde ich die Lage ggf. neu bewerten, bin aber trotzdem eher geneigt gründliches Händewaschen als Empfehlung zu bevorzugen.

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Die Apotheke VOR ORT

von Dr.Diefenbach am 01.03.2020 um 11:38 Uhr

....war selten besser in ihrer Wichtigkeit hervorzuheben als JETZT.Es realisieren sicher viele Bürger,dafür leider nach wie vor nur wenige Polit-Ideologen,wie WICHTIG die KollegInnen im Augenblick einmal wieder sind.Kein Versender,Paketbote,Krankenkassenakteur kann da doch mithalten.DAS wäre mal eine deutliche PR Aktion der ABDA:WAS macht der Staat ohne eine hohe fünfstellige Zahl an Individualapotheken? Sagt übrigens mal einer DANKE für den sicher teilweise Giga-Einsatz von ApothekerInnen und Ärzten/Ärztinnen gerade im Augenblick? Denn vor ORT werden Ängste beseitigt,Panikattacken reduziert und Leute korrekt informiert.Sicher übrigens mit mehr Substanz als es der Hinweise von ABDA PR an die Praktiker beinhaltet,den Bestand an Desinfizientia zu überprüfen....

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AW: Die Apotheke VOR ORT ... ein Ei?

von Christian Timme am 01.03.2020 um 11:58 Uhr

Ein Ei kann man nur „einmal in die Pfanne hauen“ ... die ABDA täglich ... und die ... die noch da sind?

Schnelle Reaktion der ABDA? / Händedesinfektion

von Lars Janzen am 01.03.2020 um 11:36 Uhr

Lieber Herr Ditzel, das mit der schnelle Reaktion der ABDA würde ich so nicht unterschreiben. Uns erreichte die Nachricht, dass man in der Apotheke seine Vorräte an Desinfektionsmitteln überprüfen sollte (!), erst, als schon alles abverkauft und nichts mehr zu bekommen war...
Und so sieht es auch aus mit Ihren Hinweisen zur Händedesinfektion: Was nützt es, wenn wir auf unseren Kundendisplays Videos zeigen, wie man diese richtig durchführt, wenn es gar keine entsprechenden Desinfektionsmittel mehr gibt? Das schafft nur zusätzliche Panik.
Es sei denn, die Eigenherstellung dieser Produkte in der Apotheke vor Ort wäre endgültig rechtlich geklärt (EU-Biozidverordnung) und die Großhändler könnten die dafür benötigten Substanzen in ausreichender Menge liefern... Damit könnten wir Apothekers gegenüber den Versendern dann wirklich mal punkten ! Aber vielleicht ist auch das nur ein Märchen...

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AW: Schnelle Reaktion der ABDA? / Hä

von Conny am 01.03.2020 um 11:45 Uhr

Man kann auch ohne Abda drauf kommen. Wir haben beim ersten Anzeichen massig bestellt und waren in unserem Ort die „Helden“. Vier Apotheken, davon drei Schläfer, wunderbar !

AW: Schnelle Reaktion der ABDA? / Hä

von Lars Janzen am 01.03.2020 um 12:17 Uhr

Als "Schläfer" würde ich uns nicht bezeichnen: Wir dachten auch, wir hätten "massig" bestellt, und dann war es doch nicht genug...
Aber Gratulation zu Ihrer Weitsicht und Ihrem "Heldentum"!

AW: Schnelle Reaktion der ABDA? / Hä

von Christian Timme am 01.03.2020 um 12:39 Uhr

@Conny
Held oder schon mit "leichtem Blattgoldüberzug"?

AW: Schnelle Reaktion der ABDA? / Hä

von Conny am 01.03.2020 um 15:14 Uhr

@Herrn Timme: ...es bleibt schon was übrig. Aber das ist es ja @ Herr Janzen . Ich bin leider so abhängig von der Chaostruppe Abda und von den fehlgeleiteten Politikern. Vom Fachwissen und Clevernis und sich den A. aufreissen für unsere Kunden ist mein Team und ich Spitze.. Und was schön ist, wir bekommen es auch gedankt.

AW: Schnelle Reaktion der ABDA? / Hä ...

von Christian Timme am 01.03.2020 um 15:58 Uhr

@Conny & Team
"Was übrig" & "auch gedankt" ist mehr als Held ... in diesen Zeiten ...

Corona ... letzter Weckruf an die Apotheke ... oder Abgesang ...

von Christian Timme am 01.03.2020 um 9:38 Uhr

Der Coronavirus ist für die Apotheken die Aufforderung sich der politischen Bevormundung zu entziehen und dem Patientenwohl zu verschreiben ... Kompetenz ersetzt Politik ... Let‘s Go ....

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