Zahlreiche Rückrufe bei Ginoring und Cyclelle

Verhütungsringe brechen nach wie vor

Stuttgart - 25.02.2020, 13:30 Uhr

Wieder Rückrufe bei den generischen Verhütungsringen Cyclelle und Ginoring, weil sie brechen. Hormosan bringt ab März 2020 Mycirg, der das gleiche Polymer besitzt, wie Nuvaring und vielleicht sodann auch weniger mit Ringbrüchen kämpfen muss. ( r / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)

Wieder Rückrufe bei den generischen Verhütungsringen Cyclelle und Ginoring, weil sie brechen. Hormosan bringt ab März 2020 Mycirg, der das gleiche Polymer besitzt, wie Nuvaring und vielleicht sodann auch weniger mit Ringbrüchen kämpfen muss. ( r / Foto: Andrey Popov / stock.adobe.com)


Die Hersteller generischer Verhütungsringe kriegen ihre Ringbrüche nicht in den Griff: Nach zahlreichen Rückrufen, beginnend im Sommer 2019, müssen Hexal und Exeltis nun erneut etliche Cyclelle- und Ginoring-Chargen zurückrufen. Der Grund ist altbekannt – die Verhütungsringe brechen. Zu Ursachen der erhöhten Bruchgefahr schweigen die Hersteller nach wie vor. Mycirq, ein neuer Verhütungsring ab März 2020, könnte stabiler sein.

Die AMK (Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker) muss zum wiederholten Male Ringbrüche bei generischen Verhütungsringen kommunizieren. Bislang blieb kein generischer Anbieter von Ringbrüchen verschont: In regelmäßigen Abständen rufen seit Sommer letzten Jahres Exeltis (Ginoring®), Hexal (Cyclelle®), Mylan (Setlona®), Aristo (Veri®-Aristo) ihre hormonhaltigen Verhütungsringe zurück – aktuell trifft es wieder Hexal mit Cyclelle® und Exeltis mit Ginoring®. MSDs Original Nuvaring® und dessen hauseigenes Generikum Circlet ® hingegen scheinen stabiler, beide müssen – im Gegensatz zu den generischen Ringen – jedoch gekühlt gelagert werden.

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Hexal handelt beim derzeitigen Rückruf recht radikal: Alle Chargen mit Verfall bis einschließlich 02/2021  müssen zurück. „Beim Arzneimittel Cyclelle® […] liegt eine erhöhte Ringbruchgefahr vor. Es sind alle Packungsgrößen und Chargen betroffen. Daher rufen wir aus Sicherheitsgründen alle in Verkehr befindlichen Chargen (Verfall bis einschließlich 02/2021) zurück.“ Zudem sollten „vorhandene Packungen der betroffenen Chargen […] nicht mehr verwendet“ werden. Das impliziert wohl, falls Anwenderinnen in den Apotheken namentlich bekannt sind, diese zu informieren.

Exeltis bittet die Apotheker, folgende Chargen des Ginorings® Ch.-B.: LF16056AA, LF16314AA, LF16361AA, LF16432AA, LF16474AA, LF16475AA, LF16518AA, LF16823AA, LF16865AA über den pharmazeutischen Großhandel zurückzusenden,da für diese Chargen eine erhöhte Anzahl an Ringbrüchen in Bezug auf die Gesamtchargengröße berichtet worden ist.“ Der zulassungskonforme Grenzwert liege bei 1 Prozent, der von der Charge LF16475AA überschritten werde, bei den weiteren acht Chargen handele es sich um vorsorgliche Rückrufe, so Exeltis in der Mitteilung der AMK. Zu Ursachen der Ringbrüche äußert sich Exetlis nach wie vor nicht.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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2 Kommentare

Brechende Ringe

von Roland Mückschel am 25.02.2020 um 14:26 Uhr

Gelumpe, chinesisches.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Brechende Ringe

von Stefanie Walkowiak am 25.02.2020 um 20:06 Uhr

Die weltweite Produktion der Verhütungsringe findet in einer Produktionsstätte in Spanien statt. Deswegen auch die zahlreichen Defekte wenn es dort zu Problemen kommt. Diesmal sind die Chinesen wirklich unschuldig...

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