CDU-Personaldiskussionen

Umfrage: 24 Prozent für Spahn als Kanzlerkandidat

Berlin - 14.02.2020, 11:30 Uhr

Wer macht das Rennen um die CDU-Spitze? In einer aktuellen Umfrage liegt Friedrich Merz klar vor Armin Laschet und Jens Spahn. ( t / Foto: dpa)

Wer macht das Rennen um die CDU-Spitze? In einer aktuellen Umfrage liegt Friedrich Merz klar vor Armin Laschet und Jens Spahn. ( t / Foto: dpa)


Bei der CDU soll bald die Frage geklärt werden, wer auf Annegret Kramp-Karrenbauer als Parteivorsitzende folgt und sich dann als Kanzlerkandidat aufstellen lässt. Immer wieder gehandelt werden Friedrich Merz, Bundesgesundheitsminister Jens Spahn, NRW-Ministerpräsident Armin Laschet und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), der nur als Kanzlerkandidat in Frage käme. In einer aktuellen Umfrage liegt Merz klar vor Söder und Laschet. Spahn hat an Zustimmung verloren, knapp zwei Drittel der Umfrageteilnehmer halten ihn nicht für geeignet.

Laut einer Umfrage von Infratest dimap ist Merz derzeit der aussichtsreichste potenzielle Kanzlerkandidat der Union. 40 Prozent der Befragten sind nach dem am Donnerstagabend veröffentlichten „ARD-Deutschlandtrend“ der Meinung, dass der 64-Jährige ein guter Kanzlerkandidat wäre. Allerdings sind auch 42 Prozent der gegenteiligen Auffassung.

Bayerns Ministerpräsidenten und CSU-Chef Markus Söder fänden 31 Prozent als geeigneten Kanzlerkandidaten. NRW-Ministerpräsident Armin Laschet kommt auf 30 Prozent. Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hält jeder Vierte (24 Prozent) für einen guten Kanzlerkandidaten. Spahn hat zumindest in den Umfragen an Zustimmung verloren: Im vergangenen November kam er im „Deutschlandtrend“ noch auf 27 Prozent. Und: 60 Prozent finden, dass der Gesundheitsminister kein guter Kandidat wäre.

Eine klare Mehrheit der Umfrageteilnehmer spricht zudem dafür aus, dass die jetzige Bundesregierung bis 2021 weiterarbeitet. Nur 35 Prozent sind für ein vorzeitiges Ende der Großen Koalition. In der „Sonntagsfrage“ kämen die Unionsparteien zusammen auf 26 Prozent der Stimmen und hätten demnach nur einen Prozentpunkt gegenüber der Vorwoche verloren. Die SPD käme auf 16 Prozent, die AfD auf 14 Prozent. Die FDP läge bei 7 Prozent und die Linke bei 9 Prozent. Die Grünen landen in der Sonntagsfrage unverändert bei 22 Prozent und wären damit weiterhin zweitstärkste Kraft im Bundestag.

Spahn: CDU muss sich von Merkel emanzipieren

Keiner der oben genannten CDU-Kandidaten hat sich allerdings klar zu einer möglichen Kandidatur geäußert. Spahn hatte kürzlich gegenüber Journalisten erklärt, dass er bereit sei, „Verantwortung zu übernehmen“. Laut Nachrichtenagentur dpa hat auch der ehemalige Unionsfraktionschef Friedrich Merz deutlich gemacht, dass er bereit sei, Verantwortung zu übernehmen. Indirekt bestätigte er am Donnerstagabend bei einem Mittelstandsforum auch seine Bereitschaft für eine Kandidatur zum CDU-Vorsitz. Auf die konkrete Nachfrage, ob er für Parteivorsitz und Kanzlerkandidatur antrete, antwortete Merz aber nicht direkt.

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In einem „Spiegel“-Interview forderte Spahn eine Machtverschiebung vom Kanzleramt in die Parteizentrale. In der neuen personellen Konstellation werde „ein klar definierter Modus zwischen Parteizentrale und Kanzleramt wichtig sein“, sagte Spahn. „Ich habe großen Respekt und Dankbarkeit dafür, was Angela Merkel für Deutschland und die Partei geleistet hat. Jetzt aber richten wir den Blick nach vorn. Es geht darum, die Zwanzigerjahre zu gestalten.“ 

Die CDU müsse sich auch insgesamt von der Kanzlerin emanzipieren. „Nach so vielen Jahren, die von Angela Merkel geprägt waren, muss die CDU nun wieder laufen lernen“, sagte Spahn. Die CDU brauche einen Versöhner an der Spitze: „Wir brauchen eine integrative Figur, jemand, dessen Kandidatur die Partei nicht spaltet, sondern eint. Es geht um die Existenz der CDU.“



bro / dpa
brohrer@daz.online


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1 Kommentar

Jens Spahn ist kein Sebastian Kurz und dabei sollten wir es vorerst belassen ... die Zeit arbeitet ja schon für Ihn ...

von Christian Timme am 14.02.2020 um 15:01 Uhr

Als Gesundheitsminister trägt er gerade eine große Verantwortung ... wobei noch Situationen eintreten könnten ... in denen sogar die aktuellen Digitalisierungsaktivitäten ein Update erfahren könnten ... und er die Äquatortaufe gleich mit absolviert ...

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