Same Day Delivery

Gemischtes Fazit zur Thomapyrin-Sofortlieferung

Berlin - 13.02.2020, 10:25 Uhr

In Frankfurt konnten Apothekenkunden zwei Monate eine Schnelllieferung des Kopfschmerzmittels Thomapyrin testen. Nun liegt ein Fazit vor. ( t / Foto: imago images / Peters)

In Frankfurt konnten Apothekenkunden zwei Monate eine Schnelllieferung des Kopfschmerzmittels Thomapyrin testen. Nun liegt ein Fazit vor. ( t / Foto: imago images / Peters)


Thomapyrin-Schmerztabletten im Internet bestellen und sich innerhalb von 120 Minuten von der Apotheke vor Ort nach Hause liefern lassen? Für viele mag dies nach einem unrealisierbaren Szenario klingen, doch in Frankfurt am Main wurde genau das zwei Monate lang getestet. Neben 30 Frankfurter Apotheken waren der Apotheken-Plattform-Anbieter Curacado, der Automatenhersteller BD Rowa und Sanofi beteiligt. Die Projektbeteiligten zeigten sich in ihrer Auswertung des Tests zufrieden: Eigenen Angaben zufolge haben sich rund 3000 Personen auf der Internetseite des Pilotprojektes umgesehen.*

Über die Internetseite thomapyrin.de/lieferung konnten kopfschmerzgeplagte Patienten in der hessischen Metropole Frankfurt sei Dezember 2019 einen besonderen Service nutzen: Im Rahmen eines Pilotprojektes konnten Bewohner Frankfurts oder auch Pendler Thomapyrin Tension Duo mittels einer E-Commerce-Lösung von Curacado bestellen. Diese Order erreichte direkt die ausgewählte Apotheke vor Ort (und nicht etwa einen Versandhändler), die dann das benötigte Thomapyrin innerhalb von zwei Stunden direkt und kostenfrei an den Patienten lieferte.

Die beteiligten Apotheken stammten alle aus dem BD Rowa-Kundenstamm und verfügten über eine Versandhandelslizenz. Sanofi, Hersteller von Thomapyrin, beteiligte sich mit einer PR-Kampagne für das Projekt. Für die Auslieferung der Ware haben die Apotheken das auf Same Day Delivery spezialisierte Unternehmen „Tiramizoo“ beauftragt. Die Zahlungsabwicklung funktionierte über Paypal.

Mehr zum Thema

Apotheker: Wenige Bestellungen, aber funktionierendes Modell

DAZ.online hat mit einem beteiligten Apotheker gesprochen. Der Pharmazeut zieht ein gemischtes Fazit. Aus wirtschaftlicher Sicht sei er nicht positiv überrascht worden, sagt er. Er habe sich mehr Bestellungen erhofft. Allerdings habe er sich darüber gefreut, dass durch die Aktion eine „neue Kundengruppe“ an die Apotheke vor Ort herangebracht worden sei, nämlich Menschen zwischen 20 und 40 Jahren, die geschäftlich viel unterwegs sind und vermutlich sonst viel über den Versandhandel bestellen. Ebenfalls gut und problemlos seien die Zahlungsabwicklung über Paypal und die Auslieferung über Tiramizoo verlaufen, so das Fazit. Etwas irritiert war der Apotheker über die Werbekampagne: Die Aktion sei zwar an Bahnhöfen und öffentlichen Plätzen beworben worden. Allerdings sei nicht ganz klar gewesen, ob nun das Sanofi-Produkt oder der neue Bestellmodus beworben werden sollte.

Auch die am Projekt beteiligten Unternehmen haben am gestrigen Mittwoch ein Fazit zu dem Pilotprojekt gezogen. In der achtwöchigen Pilotphase hätten knapp 3000 Personen den Internet-Shop besucht, heißt es in einer Pressemitteilung. Wie viele Bestellungen dann letztlich ausgeführt wurden, teilten die Unternehmen nicht mit. Dr. Johann Kempe, Geschäftsführer von Curacado, erklärte:


Das erfolgreiche Pilotprojekt in Frankfurt zeigt, dass es mit lokaler, werblicher Aktivierung möglich ist, Kunden und Apotheken vor Ort über eine Online-Bestell- und Lieferfunktion in die digitale Wertschöpfung einzubinden. Die Integration des Curacado-Webshops ermöglichte die gleiche Convenience, wie sie klassische Online-Versandhändler bieten. Gepaart mit dem starken Standortfaktor der schnellen Versorgung durch die Apotheke vor Ort ein unschlagbares Team.“

Dr. Johann Kempe, Geschäftsführer von Curacado




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Wort & Bild verkauft Shopsystem-Anbieter

Sanacorp übernimmt Curacado

Neue Besitzverhältnisse bei der Initiative Pro AvO

Schwergewicht Noventi

„Ihr bester Weg zum Medikament“

Pro AvO stellt Plattform vor

1 Kommentar

Gratis-Lieferung ?? Wie blöd...

von Alfons Neumann am 14.02.2020 um 1:02 Uhr

Wenn Apothekers schon adhoc liefern, warum lassen wir uns diese Dienstleistung nicht adäquat bezahlen ?? Muß man wohl nicht verstehen ...
Diejenigen Apothekers müssen wohl sehr verzweifelt sein - es gibt bei Amazon, eBay u.Co. Sonderleistungen auch nicht umsonst !

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.