Doxorubicin statt Epirubicin

Drohen ein Versorgungsengpass und damit mehr Nebenwirkungen?

Stuttgart - 10.02.2020, 09:00 Uhr

Am häufigsten wird Epirubicin bei Patienten mit Mammakarzinom eingesetzt, es ist aber bei weiteren fortgeschrittenen soliden Tumoren zur systemischen Therapie und beim Blasenkarzinom zur intravesikalen Therapie zugelassen. (s / Foto: auremar / stock.adobe.com)

Am häufigsten wird Epirubicin bei Patienten mit Mammakarzinom eingesetzt, es ist aber bei weiteren fortgeschrittenen soliden Tumoren zur systemischen Therapie und beim Blasenkarzinom zur intravesikalen Therapie zugelassen. (s / Foto: auremar / stock.adobe.com)


Vorsicht kardiale Nebenwirkungen!

Die kardialen Nebenwirkungen sind laut der Empfehlung, mit Blick auf die Langzeitkomplikation einer irreversiblen Kardiomyopathie, von besonderem Interesse. Das Problem steige mit zunehmendem Alter der Patienten. In neueren Metaanalysen zur Kardiotoxizität wurde neben Doxorubicin und Epirubicin auch liposomales Doxorubicin verglichen, heißt es: „Dabei zeigten sich bei Nicht-Überschreiten der kumulativen Toxizitätsgrenzen keine signifikanten Unterschiede zwischen Doxorubicin und Epirubicin, aber eine signifikant niedrigere Kardiotoxizität von liposomalem Doxorubicin gegenüber Doxorubicin.“

Beide Wirkstoffe gehören zu den Anthrazyklinen. Als belastende Nebenwirkung von Anthrazyklinen gilt laut Empfehlung generell das Risiko von Paravasaten: „Diese können sowohl unter Epirubicin als auch Doxorubicin auftreten, und erfordern die sofortige Einleitung von Gegenmaßnahmen.“ 

Zum Hintergrund: Bei einem Paravasat kommt es zu einem Austritt des Tumortherapeutikums in das umliegende Gewebe. Die Gewebeschädigung kann von einer lokalen Entzündung bis zu einer Nekrose reichen. 



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


Diesen Artikel teilen:


0 Kommentare

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.