YouGov-Umfrage

Verbraucher lehnen die Bonpflicht mehrheitlich ab

Berlin/Stuttgart - 06.02.2020, 12:45 Uhr

56 Prozent der Deutschen lehnen einer Umfrage zufolge die Bonpflicht ab. 32 Prozent sprechen sich dafür aus. (s / Soto: M. Schuppich/Stock.adobe.com)

56 Prozent der Deutschen lehnen einer Umfrage zufolge die Bonpflicht ab. 32 Prozent sprechen sich dafür aus. (s / Soto: M. Schuppich/Stock.adobe.com)


Skepsis gegenüber Bon per Mail

Dabei muss der Handel mit dem neuen Gesetz Quittungen nicht zwingend auf Papier ausgeben – auch per Mail oder per Handy ist der Bon in Deutschland erlaubt. Pharmatechnik bietet beispielsweise einen digitalen Kassenbon per App für Apotheken an. Diesbezüglich sind die Deutschen aber skeptisch, zumindest wenn es um den Versand per E-Mail geht: Nur rund 30 Prozent der von YouGov Befragten finden, die elektronische Variante per Mail sei eine gute Alternative. Fast jeder Fünfte (19 Prozent) hält das Eintippen von Mail-Adressen an der Ladenkasse für zu umständlich und mehr als vier von zehn Befragten (42 Prozent) wollen ihre Mail-Adresse nicht überall preisgeben.

Barzahler bestehen eher auf Papier

Laut einer YouGov-Umfrage vom Dezember hängt die Bereitschaft, auf den ausgedruckten Beleg zu verzichten, stark von der Zahlungsmethode ab. Drei Viertel der Deutschen (76 Prozent), die ihre Einkäufe unter anderem per Mobile Payment bezahlen, würden einen elektronischen Kassenbon dem Papierbeleg vorziehen. Bei Befragten, die ihre Einkäufe mit EC- oder Kreditkarte bezahlen, ist diese Bereitschaft hingegen etwas weniger ausgeprägt: Zwei Drittel der Kreditkarten-Zahler (65 Prozent) und mehr als jeder zweite EC-Karten-Zahler (58 Prozent) wären bereit, auf den Thermopapierbeleg zu verzichten. Bei Barzahlenden ist das Umfrageergebnis ein anderes: Weniger als die Hälfte (45 Prozent) der Befragten, die im Geschäft bar zahlen, würde den elektronischen Beleg bevorzugen.

Überhaupt verzichten Verbraucher im Alltag oft auf den Kassenbon. Nur eine kleine Minderheit (17 Prozent) nimmt immer eine Quittung beim Einkaufen mit, viele wollen gerade bei kleinen Beträgen keinen Beleg. Nur bei größeren Anschaffungen oder für den Fall eines Umtauschs gehen einige (37 Prozent) mit Quittung auf Nummer sicher.

Vorbild Frankreich?

Kritikern der Bonpflicht hatte Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) jüngst ein Entgegenkommen signalisiert. Es gebe mehrere Möglichkeiten, die negativen Folgen abzumildern, sagte er. Altmaier nannte den Weg Frankreichs „interessant“. Dort will die Regierung Kassenzettel für kleine Beträge abschaffen: Ein Gesetz sieht vor, dass Belege für Beträge bis 30 Euro ab 2022 nicht mehr automatisch ausgedruckt werden – es sei denn, Kunden wünschen das.



dpa-afx / jb
redaktion@daz.online


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