ABDA erklärt sich erneut zur Bühler-Petition

Schmitz: Beschlusslage verbietet Herausgabe der Gutachten

Berlin - 04.02.2020, 17:45 Uhr

Sebastian Schmitz sucht das Verständnis der Mitgliedsorganisationen. (m / Foto: Schelbert)

Sebastian Schmitz sucht das Verständnis der Mitgliedsorganisationen. (m / Foto: Schelbert)


Klare Rangfolge der ABDA-Aktivitäten

Nun, da die Anhörung bereits eine Woche zurückliegt, hätte man meinen können, die Sache sei erledigt. Die Argumente sind ausgetauscht, die Gutachten ebenfalls. Doch Schmitz ließ es sich nicht nehmen, die Gedankengänge der ABDA-Spitze nochmals zu formulieren und den Mitgliedsorganisationen nahe zu bringen. Er erklärt, man habe die Beschlusslage auf Veranlassung von Präsident Schmidt nochmals hausintern aufbereitet. „Im Ergebnis ist festzuhalten, dass die Beschlusslage die Übergabe der Gutachten nicht gebietet und sie nach Bewertung der politischen Auswirkung einer solchen Maßnahme die Übergabe sogar verbietet“, schreibt Schmitz.

Dezidiert legt er die Beschlusslage dar – drei Beschlüsse aus dem Jahr 2019 sind es, gefasst auf den ABDA-Mitgliederversammlungen am 17. Januar und 25. Juni sowie von der Hauptversammlung der deutschen Apotheker beim Deutschen Apothekertag im September. Letzterer lautete: „Die Hauptversammlung der deutschen Apothekerinnen und Apotheker spricht sich dafür aus, dass die Bundesregierung das VOASG schnellstmöglich in den Deutschen Bundestag einbringt. Die deutsche Apothekerschaft wird das Gesetz im parlamentarischen Prozess konstruktiv-kritisch begleiten.“ 

Gleichpreisigkeit wiederherstellen 

Allen Beschlüssen – mit Ausnahme des letztgenannten – sei gemeinsam, dass das Einfordern des Rx­-Versandhandelsverbots unter einer Bedingung steht: Die Forderung solle (wieder) erhoben werden, wenn der Gesetzgeber keine Maßnahmen trifft, die das Ziel der Gleichpreisigkeit vollständig erreichen. Den Beschlüssen sei zudem zu entnehmen, dass dieses Ziel auch ohne Versandverbot erreicht werden könne, wenn der Gesetzgeber auf die Streichung des § 78 Abs. 2 Satz 4 AMG verzichtet.

Daraus, so Schmitz weiter, ergebe sich eine „klare Rangfolge für die Aktivitäten der ABDA“:

1. Weitere Verfolgung des vorliegenden Gesetzentwurfs mit dem Ziel, die vollständige Gleichpreisigkeit wiederherzustellen (Keine Streichung § 78 Abs. 1 S. 4 AMG).

2. Nachfolgend und ersatzweise: Forderung nach Rx-­Versandhandelsverbot (im Sinne des Gesetzentwurfs von Herrn Gröhe).

Weder das gleichzeitige Vorbringen beider Forderungen noch die isolierte Forderung nach dem Rx­-Versandhandelsverbot wäre von dieser Beschlusslage gedeckt, so Schmitz in seinem Brief an die Apothekerkammern und -verbände.



Kirsten Sucker-Sket (ks), Redakteurin Hauptstadtbüro
ksucker@daz.online


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7 Kommentare

ABDA

von J.M.L. am 06.02.2020 um 16:30 Uhr

Es gibt mehrere Interpretationsmöglichkeiten für ABDA die derzeit im Netz kursieren:
ABDA : Altbacken, Borniert, Dickköpfig, Apothekenfern
ABDA : Abdanken Bessert Die Apothekenlage
ABDA : Altherrenverein Bedient Die Apothekengegner

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Es ist doch nun alles klar?

von Karl Friedrich Müller am 05.02.2020 um 16:28 Uhr

Überdeutlich
Wen interessieren dann noch irgendwelche Erklärungen? Die einzig interessante wäre die des kompletten Rücktritts
Ansonsten bitte lieber weiter schweigen

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

ABDA-Beschlussverfolgungs und - erfüllungquote???

von Christian Timme am 05.02.2020 um 10:01 Uhr

Sorry, je nach Windrichtung und Motivation... unter X%?

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Ihr alten ruiniert unsere Zukunft

von Rainer W. am 05.02.2020 um 9:01 Uhr

... kein RxVV
... keine Gleichpreisigkeit
... keine Honoraranpassung
... keine Entbürokratisierung
... keine Erhöhung der Rezepturvergütung
... keine Abschaffung der Wareneingangsprüfung
... keine Ausgleiche für Mehrarbeit durch Securpharm, Rabattverträge, Lieferengpässe

Was habt ihr eigentlich jemals für uns erreicht?

Ein Jahr noch hängt Schmidt kraftlos in der Abda-Zentrale rum und beobachtet unseren Niedergang.

Die schwersten Lieferengpässe die wir je gesehen haben stehen bevor und Ihr stützt den Versand und versteckt euch hinter euren Mogelformulierungen und verdreht die Beschlüsse.

Schämen solltet ihr euch, dafür auch noch unser Geld zu bekommen.

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AW: Ihr alten ruiniert unsere Zukunft

von Roland Mückschel am 05.02.2020 um 9:35 Uhr

Was sie erreicht haben? Aber das weiss doch
jeder.
Es hätte schlimmer kommen können...

Wäre die Abda geschwächt....

von Conny am 04.02.2020 um 22:20 Uhr

Die Abda ist so schwach, schwächer geht es doch gar nicht. Wenn die oberen Drei nur ein wenig Arsch in der Hose hätten , würden Sie geschlossen zurücktreten.

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Abda

von Edith Hatt am 04.02.2020 um 19:17 Uhr

Ich bin seit 50Jahren in diesem Beruf , den ich noch immer liebe. Aber ich komme immer mehr zu der Überzeugung, daß unsere Standesvertretung mit aller Macht und der Unterstützung durch unsere Beiträge aus gesicherter Position die Vorort - Apotheke einfach sterben lassen will.
Es ist fast geschafft , wir werden abgeschafft .
Ich sage jetzt - 19Uhr 15 nach 10Stunden Dienst an der Front- buhhhh , gehe nach Haus und freue mich auf morgen.

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