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31. Januar 2020
Die ABDA ist schon mal zufrieden mit dem neuen Referentenentwurf für das neue Patientendaten-Schutzgesetz. Wie schön, mein liebes Tagebuch, über Friede und Freude auf ABDA-Seite kann man doch nur glücklich sein. Und wenn dann noch ein Eierkuchen dazu kommt in Form von Makelverbot und E-Rezept-App dann ist doch wirklich alles in Butter. Sie ist so leicht zufriedenzustellen, unsere ABDA. Zwar wird sie ihre App nicht bekommen, jedenfalls nicht so, wie es sich der Apothekerverband wünschte, aber was soll’s. Man ist ja bei der Gematik dabei und hofft wohl, hier ein bisschen steuernd bei der zentralen Gematik-App mitwirken zu können. Und was das Makelverbot betrifft: Im Gesetzentwurf ist es derzeit nur Ärzten und Krankenkassen verboten, Patienten zu beeinflussen und deren E-Rezepte zu lotsen. Andere Anbieter könnten da noch am Markt auftreten und bei E-Rezepten steuernd eingreifen. In der jetzigen Formulierung, also ohne ein Makelverbot für Dritte, ist das Makelverbot für die Katz. Zum Glück ist dieser Referentenentwurf ein erster Vorschlag, es gibt noch mehrere Möglichkeiten, Änderungsvorschläge einzubringen. Und die muss die ABDA, bei aller Freude, dringend nutzen!
Klare Worte für die derzeitige ABDA-Politik findet Heidrun Hoch, Vorsitzende der TGL, der Tarifgemeinschaft der Apothekenleiter (TGL) Nordrhein, auf der Jahreshauptversammlung ihres Vereins. Sie nennt die aktuelle Standespolitik „beschämend“. Sie meint: „In der Hoffnung, Herrn Spahn nicht zu verärgern, verlieren einige offensichtlich völlig das Maß.“ Sie schaut dabei auf die Weigerung der ABDA, dem Pharmaziestudenten Benedikt Bühler die benötigten Gutachten zum Rx-Versandverbot zur Verfügung zu stellen. Hoch kann auch nicht verstehen, dass die ABDA so gelassen bleibt, wenn das Bundesgesundheitsministerium ein Gutachten in Auftrag gibt, das die Freigabe der Rx-Preise untersuchen soll. Und die AG Honorar habe nach acht Jahren noch immer keine konkreten Ergebnisse vorgelegt, wie eine neue Honorarstruktur für Apotheken aussehen könnte. Mein liebes Tagebuch, auch wenn das die Kuschelatmosphäre und den Freudentaumel der ABDA stört: Hoch hat Recht. Danke für die klaren Worte.
6 Kommentare
Und hier die dafür unmittelbar Verantwortlichen:
von Gunnar Müller, Detmold am 02.02.2020 um 10:57 Uhr
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AW: Nicht gleich Alle in die Tonne treten
von Wolfgang Müller am 02.02.2020 um 11:33 Uhr
AW: @ in die Tonne treten....
von Gunnar Müller, Detmold am 02.02.2020 um 16:25 Uhr
Von ABSturz ohne ABS ... Buuh gegen B(r)eton ... und der ABDA gehen die "Sargnägel" immer noch nicht aus ...
von Christian Timme am 02.02.2020 um 9:28 Uhr
» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten
.
von Anita Peter am 02.02.2020 um 8:52 Uhr
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3000 Tage und kein eigener Honorarvorschlag !
von Ulrich Ströh am 02.02.2020 um 8:47 Uhr
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