Neuer Gehaltstarifvertrag

1,9 Prozent mehr Lohn und ein Urlaubstag mehr für Apothekenmitarbeiter

Berlin - 19.12.2019, 08:19 Uhr

Alle Apothekenmitarbeiter und Auszubildende sollen ab dem 1. Januar 2020 mehr Geld und einen zusätzlichen Urlaubstag bekommen. (c / Foto: imago images / ingimage)

Alle Apothekenmitarbeiter und Auszubildende sollen ab dem 1. Januar 2020 mehr Geld und einen zusätzlichen Urlaubstag bekommen. (c / Foto: imago images / ingimage)


Die Apothekengewerkschaft Adexa und der Arbeitgeberverband Deutscher Apotheken (ADA) haben sich auf einen neuen Gehaltstarifvertrag geeinigt. Nach Informationen von DAZ.online sollen Apothekenmitarbeiter und Auszubildende ab dem 1. Januar 2020 mehr Lohn bekommen, und zwar 1,9 Prozent. 2021 kommt dann eine weitere Erhöhung dazu. Außerdem soll es einen Urlaubstag zusätzlich geben.

Zuletzt hatten die Adexa und der ADA im August 2018 den Gehaltstarifvertrag erneuert. Die damalige Einigung hatte eine Laufzeit von 16 Monaten und gilt bis Ende dieses Jahres. Es war also an der Zeit, neue Konditionen auszuhandeln. Nun steht der neue Vertrag. Dem Vernehmen nach sollen die Verbände am heutigen Donnerstag ihre Mitglieder informieren. Der Vertrag hat diesmal eine Laufzeit von 24 Monaten.

DAZ.online liegen die Details vor. Aus finanzieller Sicht konnten sich beide Parteien um eine stufenweise Anpassung der Tarifgehälter einigen. Im gesamten kommenden Jahr soll sich der Lohn der Mitarbeiter und der Auszubildenden um 1,9 Prozent erhöhen. Ab dem 1. Januar 2021 steigen die Tariflöhne dann bis zum Jahresende 2021 um weitere 1,5 Prozent. Das Bruttogehalt eines approbierten Apothekers im ersten Berufsjahr steigt durch die beschlossene Erhöhung somit im kommenden Jahr um rund 50 Euro pro Monat auf etwa 3529 Euro. Angestellte Approbierte ab dem 11. Berufsjahr erhalten ab dem 1. Januar 2020 rund 4279 Euro brutto.

Steigerungen auch für PTA, PKA, PhiP und Azubis

Ebenso dürfen sich Pharmazeutisch-technische Assistenten sowie Pharmazeutisch-kaufmännische Angestellte über mehr Lohn freuen. Im ersten und zweiten Berufsjahr erhalten PTA derzeit 2078 Euro im Monat, künftig (ab dem 1. Januar 2020) werden es rund 2117 Euro sein. Bei PKA erhöht sich das Gehalt im ersten Berufsjahr von 1805 Euro pro Monat auf 1840 Euro brutto. Und auch die Ausbildungsvergütungen der PTA- und PKA-Azubis sowie für Pharmazeuten im Praktikum werden um 1,9 Prozent angehoben.

Ob auch Mitarbeiter, die bereits ein übertarifliches Gehalt erhalten, einen Anspruch auf die Erhöhung haben, hängt davon ab, was genau im Arbeitsvertrag vereinbart worden ist.



Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


Diesen Artikel teilen:


Das könnte Sie auch interessieren

Adexa und ADA einigen sich auf neuen Gehaltstarifvertrag – er gilt ab 1. September

Drei Prozent mehr Gehalt für alle

Höheres Tarifgehalt für Apothekenmitarbeiter

Nordrhein: Zulage für Filialleiter in trockenen Tüchern

Neuer Gehaltstarifvertrag ab Januar 2022

Dreistelliger Sockelbetrag für alle

Neuer Gehaltstarifvertrag soll Realität besser abbilden

Mehr Geld für Apothekenangestellte

Adexa und ADA einigen sich auf neuen Gehaltstarifvertrag

Gehälter steigen zum 1. Januar

Neuer Gehaltstarifvertrag für öffentliche Apotheken

Ein Plus von 3,0 Prozent

7 Kommentare

Gehalt ist ein Witz

von Xenia am 07.01.2020 um 17:10 Uhr

Das ist doch wirklich ein Witz. Man kommt mit diesem Gehalt von vorne bis hinten nicht durch! Alle denken "ach die Apotheken bzw Apothekenangestellte verdienen so viel, sie wissen gar nicht wohin mit dem Geld" so gesehen hat jeder wohl ein Porsche. Wozu wird dieser grosser Aufstand gemacht, einen neuen Tarifvertrag ? Wow 1.9 %, das ist doch echt der Hammer. Dieses Gehalt ist es nicht Wert, leider.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

zu wenig gehalt

von Bergemann Gaby am 20.12.2019 um 22:15 Uhr

Ich finde,bei den langen Ausbildungen ist das viel zu wenig. Es wird auch bald so sein,wie in der Pflege, das keiner mehr den Beruf machen will.

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

Tarif bindend?

von Vorsicht Glas am 20.12.2019 um 10:28 Uhr

Guten Tag zusammen!
Durch einen Kollegen bin ich auf die Erhöhung ab 2020 aufmerksam geworden. Leider kenne ich mich ehrlich gesagt mit diesen tariflichen Angelegenheiten kein Stück aus. Daher habe ich eine Frage in der Hoffnung, dass man mir ein wenig helfen kann.
Ich arbeite in einer Apotheke in Niedersachsen, also müssten diese tariflichen Vereinbarungen ja auch für meinen Arbeitgeber bindend sein?!
Wie es gehaltstechnisch bei uns aussieht kann ich nicht sagen, da dort die Geheimniskrämerei sehr groß ist. Jedoch ist es eine Tatsache, dass man bei uns 28,5 Tage Urlaubsanspruch im Jahr hat.
Wenn ich mir diesen Artikel durchlese, komme ich zu der Meinung, dass der Chef uns zu wenig Urlaub zugesteht.
Liege ich mit dieser Aussage richtig?
Bzw. kann der Chef die Vorgabe des Tarifvertrages ignorieren?

Mit freundlichen Grüßen,

Vorsicht Glas ;)

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Tarif bindend

von A. Fischer am 20.12.2019 um 14:26 Uhr

Frage 1. Der Tarif ist nur bindend für Mitglieder der Adexa. Ist ihr Arbeitgeber hier ein zahlendes Mitglied?!
Frage 2. Die Urlaubstage beziehen sich auf eine 6 Tage Woche, also jede Woche von Mo-Sa arbeitet. Falls Sie nur Mo-Fr arbeiten sind sie in dem benannten 28,x Tage Korridor.
Frage 3. Keine Ahnung.
Frage 4. Siehe Frage 1

Gehalt

von Harmatiuc am 20.12.2019 um 7:29 Uhr

Die Gehälter für pka und pta sind ein Witz !!
Pta jetzt €2100
Wiesoll das zb in München gehen !da verdient jede Aldi Verkäuferin mehr !
Altenpfleger und Erzieher,deren Gehälter immer als zu niedrig angesehen werden ,verdienen im Schnitt €500 bis €700 mehr .da gibt es einen Aufschrei,dass es zu schlecht bezahlt ist !
(Ich bin übrigens Angestellte Apothekerin ,mit dem Gehalt zufrieden,aber für angehende Pharmazeuten die 5 Jahre ein hartes Studium absolvieren müssen ,ist ein Einstiegsgehalt von €3500 auch nicht üppig und vielleicht auch der Grund nicht Pharmazie zu studieren !
Eine schöne Weihnachtszeit

» Auf diesen Kommentar antworten | 0 Antworten

.

von Anita Peter am 19.12.2019 um 8:27 Uhr

Da unsere Standesvertretung eine phänomenale Honorarerhöhung ausgehandelt hat, ist das finanziell kein Problem.

» Auf diesen Kommentar antworten | 1 Antwort

AW: Ja, das IST trauig

von Christian Becker am 19.12.2019 um 10:05 Uhr

Als angestellter freue ich mich natürlich immer über mehr Geld. Der Urlaubstag ist dann diesmal noch ein besonderer Bonus.
Tut mir für die Chefs (m/f/n) aber andererseits auch immer sehr leid, dass deren Honorar seit Jahren nicht erhöht wurde, inflationsbereinigt sogar eher gesenkt.
Selbst wachsende Umsätze (so vorhanden), sind bei steigendem Hochpreiseranteil ja auch kein wirklicher Trost.
Dann kommen noch Kosten für Securpharm und sonstige Preiserhöhungen der IT-Dienstleister dazu, das ist schon echt nicht zum Lachen.

Das Kommentieren ist aktuell nicht möglich.