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4. Dezember 2019
Eigentlich gibt es genaue Regeln, welche Aufwandsentschädigungen beispielsweise der ABDA-Präsident, sein Vize und die Vorstandsmitglieder der ABDA, der Bundesapothekerkammer und des Deutschen Apothekerverbands für ihre Tätigkeit erhalten. Eigentlich. Aber im Juni, als die ABDA-Mitgliederversammlung ihren Haushaltsentwurf für das Jahr 2020 beschloss, fand sich da eine Erhöhung der Aufwandsentschädigungen des Vorstands um 100.000 Euro in diesem Entwurf ohne nähere Bestimmung, wie diese Gelder verteilt werden sollten: Ein Plus von 23% war vorgesehen, aber wofür? Eigentlich hätte die ABDA-Mitgliederversammlung darüber gesondert abstimmen müssen, was nie geschehen ist. Das gefiel dem Haushaltsausschuss der ABDA nicht, ABDA-Präsident Friedemann Schmidt kassierte dafür eine Rüge. Mittlerweile hat man den offiziellen Weg eingeschlagen. Am 11. Dezember soll die ABDA-Mitgliederversammlung der Erhöhung der Aufwandsentschädigung zustimmen. Aus dem Änderungsvorschlag lässt sich nun entnehmen, dass die festen Jahres- und Monatsvergütungen für fast alle Mitglieder in den geschäftsführenden Vorständen steigen sollen – nur die Vergütungsregeln für die oberste ABDA-Spitze soll unverändert bleiben. Außerdem sollen einige Mitglieder in den geschäftsführenden Vorständen der ABDA, der BAK und des DAV besser vergütet werden. Mein liebes Tagebuch, einige Mitglieder, nicht alle. Die Erhöhung soll nur die treffen, die „überdurchschnittliches Engagement“ zeigen – was auch immer das heißen mag. Mein liebes Tagebuch, ob man das mit dem Austeilen von Fleißbildchen regeln will, geht nicht aus den Unterlagen hervor. Na ja, es soll wohl mehr Geld für diejenigen Standesvertreter(innen) geben, die z. B. viel reisen müssen und besonders lange oder oft weg sind von ihrer Apotheke. Wenn unsere ABDA-Spitzen also oft z. B. nach Düsseldorf oder Potsdam oder vielleicht auch in die Schweiz oder nach Holland reisen müssen, um berufspolitisch tätig zu sein, dann stehen ihnen höhere Pauschalen zu. Mein liebes Tagebuch, was zeigt uns das alles? Unterm Strich ist es ein großer ABDA-Apparat, der da unterhalten wird. Ob sich das alles auch in Zukunft so darstellen lässt, wenn die Apothekenzahlen weiter sinken und wenn sich unser Apothekensystem vielleicht verändern wird?
Während wir hier noch an unserem E-Rezept herumdoktern, werden die meisten Rezepte in vielen Ländern im Norden und Süden Europas schon digital ausgestellt und versandt. An erster Stelle steht Finnland: Dort laufen 100 Prozent der Rezepte mittlerweile digital – die Patienten erhalten ihr Rezept aufs Smartphone in eine App. Mein liebes Tagebuch, wir sind gespannt, wann bei uns das E-Rezept zur Normalität gehört.
Die Pharmagroßhandlung Noweda tut was in Sachen Lieferengpässe: Sie lässt Flyer drucken, mit denen die Apotheken ihre Kunden und Patienten über das Problem Lieferengpässe informieren können. Aufgrund der hohen Nachfrage werden nun weitere Flyer gedruckt, auch Apotheken, die nicht Noweda-Kunde sind, können diese Flyer anfordern. Mein liebes Tagebuch, sehr schön! Je mehr Kunden um die Missstände in der deutschen Arzneimittelversorgung wissen, um so mehr Druck gibt’s auf die Politik und die Kassen. Also, lasst uns alle unsere Kunden informieren!
6 Kommentare
ABDA Entgelt UND Qualitätsdenken..
von Dr.Diefenbach am 08.12.2019 um 15:18 Uhr
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Aufwandsentschädigungen
von Ulrich Ströh am 08.12.2019 um 9:32 Uhr
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AW: Aufwandsentschädigungen ... wo bitte bleibt der kumulierte ehrenamtliche Output in der Form von Erfolgen für den Berufsstand?
von Christian Timme am 08.12.2019 um 10:09 Uhr
Hennrich
von Conny am 08.12.2019 um 8:43 Uhr
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AW: Hennrich
von Norbert Kühlenborg am 08.12.2019 um 11:17 Uhr
Eppendorfer Dialog
von Karl Friedrich Müller am 08.12.2019 um 8:18 Uhr
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