Dr. Wieland Schinnenburg (FDP)

FDP-Politiker hält Einfluss der EU auf Gesundheitssystem für bedenklich

Berlin - 03.12.2019, 10:15 Uhr

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Wieland Schinnenburg hat eine Anfrage an die Bundesregierung federführend initiiert, in der es um Kompetenzüberschreitungen der EU in der Gesundheitspolitik geht. (c / Foto: imago images / photothek)

Der FDP-Bundestagsabgeordnete Dr. Wieland Schinnenburg hat eine Anfrage an die Bundesregierung federführend initiiert, in der es um Kompetenzüberschreitungen der EU in der Gesundheitspolitik geht. (c / Foto: imago images / photothek)


Anschließend wird gefragt, was die Regierung gegen mögliche Kompetenzüberschreitungen unternehme. Damit verbunden ist die Frage, ob die Bundesregierung Konzepte entwickelt hat, wie man solche Kompetenzüberschreitungen künftig vermeiden kann. Auch den aktuellen Stand in der Diskussion um die europäische Nutzenbewertung fragt die Fraktion nochmals ab.

Federführend hinter dem Antrag steht Dr. Wieland Schinnenburg, FDP-Abgeordneter aus Hamburg. Gegenüber DAZ.online erklärte er seine Beweggründe für die Anfrage:


Zu der Anfrage bewogen hat mich in erster Linie meine Funktion als Berichterstatter der FDP-Bundestagsfraktion zu EU-Themen in der Gesundheitspolitik. Als FDP-Bundestagsfraktion haben wir bereits im letzten Jahr gemeinsam mit den meisten anderen Fraktionen eine Subsidiaritätsrüge initiiert, in der die EU-Kommission zu ihrem Vorhaben der Nutzenbewertung von Medizinprodukten gerügt wird. Hier könnte die EU sonst direkten Einfluss auf die Krankenversicherungssysteme und deren Preisgestaltung nehmen. Das Thema Nutzenbewertung wird weiterhin sowohl auf Bundesebene als auch auf EU-Ebene intensiv diskutiert. Die EU-Kommission hat bisher daran gearbeitet, ihren Einfluss in der Sozial- und Gesundheitspolitik auszuweiten. Dies halte ich für bedenklich, denn Deutschland als Land mit einem hohen Qualitätsstandard in diesen Bereichen könnte bei einer EU-Zuständigkeit und zentralen Regeln nur verlieren. Aus meiner Sicht hat die EU durch die Vertragsgestaltung eine klare Aufgabenkompetenz, die sozial- oder gesundheitspolitische Tätigkeiten weitestgehend ausschließt. Ob und in welchem Umfang die neue EU-Kommission weitere sozialpolitische Aktivitäten beginnen wird, bleibt abzuwarten. Ich werde die Lage weiterhin beobachten und in Zweifelsfällen tätig werden.

Dr. Wieland Schinnenburg (MdB, FDP)




Benjamin Rohrer, Chefredakteur DAZ.online
brohrer@daz.online


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2 Kommentare

Altes Spiel

von ratatosk am 03.12.2019 um 18:39 Uhr

Um Gesetze zu beugen wird in der EU und auch in D einfach damit gearbeitet, daß man immer irgendeine Komponente findet, mit der man alles andere aushebeln kann. Die FDP ist hier aber für die Apotheken der falsch Kläger, da deren Vernichtsungstrategie gerade auf dem Weg der EU liegt.

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Gesetzestreue

von Dr Schweikert-Wehner am 03.12.2019 um 11:55 Uhr

Spahn interessiere doch auch bestehende Gesetze nicht, was soll das dann bewirken.
Es wäre so einfach:
Keine Erstattung durch die GKV, wenn sich ein Versender nicht an deutsche Gesetzte und Verordnungen hält, keine Erstattung an eine Apotheke, die keiner Revision unterliegt und natürlich auch nicht für eine, die deutsche Strafbefehle ignoriert oder falsch taxiert.

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