Spannende Dreharbeiten

Psychothriller in der Apotheke

Stuttgart - 26.11.2019, 10:10 Uhr

Apotheker Achim Borchwardt mit Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, die in „Ohne Ausweg“ eine frischgebackene Apothekenbesitzerin spielt. ( r / Foto: Privat)

Apotheker Achim Borchwardt mit Schauspielerin Ann-Kathrin Kramer, die in „Ohne Ausweg“ eine frischgebackene Apothekenbesitzerin spielt. ( r / Foto: Privat)


Das erlebt man als Apothekenleiter nicht alle Tage: Dreharbeiten in der eigenen Apotheke. Und noch dazu für einen ZDF-Film mit Starbesetzung. Apotheker Achim Borchwardt von der Adler-Apotheke in Schwaan kann auf ein spannendes Wochenende zurückblicken.

In Wismar und Umgebung finden derzeit Dreharbeiten für einen ZDF-„Fernsehfilm der Woche“ mit dem Arbeitstitel „Ohne Ausweg“ statt. Harald Krassnitzer spielt darin einen Pfarrer, der erst kürzlich in eine kleine Gemeinde versetzt wurde. Mit ihm aufs Land gezogen ist auch Ehefrau Claudia, die von Ann-Kathrin Kramer, Krassnitzers Ehefrau auch im wirklichen Leben, gespielt wird. Mitgekommen ist sie allerdings nur, weil sie die Apotheke im Ort übernehmen konnte. Und damit sind wir bei der Adler-Apotheke in Schwaan, einem kleinen Ort rund 20 km südlich von Rostock.

Die Apotheke während der Dreharbeiten. (Foto: privat)

Nachdem sich in der Umgebung von Wismar keine Apotheke fand, die den Vorstellungen von Regisseur Thorsten Näter entsprach, stieß ein Location Scout auf die Adler-Apotheke in Schwaan. Diese wurde bereits 1812 gegründet und schaut mit ihren Holzregalen, alten Standgefäßen und Schubladensäulen genau so aus, wie es sich der Regisseur wünschte.

(Foto: privat)

Am vergangenen Wochenende fanden nun die Dreharbeiten statt. Am Samstag wurde die Apotheke erst einmal vom Filmteam umgestaltet, berichtet Apotheker Achim Borchwardt gegenüber der Apotheker Zeitung: Fünf Mann waren vier Stunden mit Überkleben, Warenausdünnung, Spiegel abkleben usw. beschäftigt. „Meine PTAs waren entsetzt“, so Borchert. Am Sonntag war dann der eigentliche Drehtag. Von 7 Uhr bis 18 Uhr wurde gedreht, um 21 Uhr stand dann alles wieder an seinem Platz. Reine Drehzeit waren drei Stunden, im Film bleiben davon nur 6:30 Minuten übrig. 

Geiselnahme in der Kirche

Während des Drehs wurde es richtig voll: In den Räumen der Apotheke waren etwa 20 (!) Personen tätig, weitere 20 beschäftigten sich vor dem Haus mit der Technik. „Eigentlich war das alles recht spannend, aber bitte nicht jeden Monat!“, so das Resümee von Apotheker Borchwardt.

(Foto: privat)

Doch worum geht es in dem Film? Vier Strafgefangene, die aus einer Haftanstalt in Hamburg ausgebrochen sind, suchen in der Dorfkirche die Beute aus einem vor Jahren begangenen Diamantenraub. Dabei werden sie vom Pfarrer überrascht, überwältigen ihn und zwingen die Familie, bei der Suche zu helfen. Die Situation, die sich – unbemerkt von der Gemeinde – über Tage hinzieht, spitzt sich dramatisch zu… Die Dreharbeiten dauern bis Anfang Dezember, ein Sendetermin steht noch nicht fest.

Übrigens: Im September 2012 hat die Familie Borchwardt im Innenhof des Apothekenhauses ein kleines Apotheken-Museum, „De olle Apteik“, eröffnet. Dort werden in zwei Räumen alte Apothekeneinrichtungen gezeigt sowie Waagen, Gefäße, Bücher, Drogensammlungen und viele andere pharmazeutische Gerätschaften. Der Eintritt ist frei, auf Anfrage sind kleine Führungen möglich.



Dr. Christine Ahlheim (cha), Chefredakteurin AZ
redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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