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Bei psychischen Störungen
Umfangreiche Metaanalyse dämpft zu hohe Erwartungen an Cannabis
Wirkung allenfalls auf Ängste bei Patienten mit anderen Erkrankungen
83 Studien wurden in die Überprüfung einbezogen. Knapp die Hälfte davon (40, n=3067) waren randomisierte kontrollierte Studien (RCT). Die restlichen hatten offene Studiendesigns. Der weitaus größte Anteil untersuchte Depressionen (42 Studien, davon 23 RCT, n=2551) und Angstzustände (31 Studien, davon 17 RCT, n=605), acht das Tourette-Syndrom (davon zwei RCT, n=36), drei ADHS (davon eine RCT, n=30), zwölf posttraumatische Belastungsstörungen (davon eine RCT, n=10) und elf Studien befassten sich mit Psychosen (davon sechs RCT, n=281).
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Pharmazeutisches THC (mit oder ohne Cannabidiol) verbesserte bei Personen mit anderen Erkrankungen, in erster Linie chronische Nicht-Krebsschmerzen und Multiple Sklerose, die die Angstsymptome (sieben Studien, n=252), allerdings war der Beweisgrad gering. In einer einzigen Studie verschlimmerte pharmazeutisches THC die negativen Symptome einer Psychose sogar (n=24). Auf irgendwelche anderen primären Endpunkte/Symptome der untersuchten psychischen Störungen hatte pharmazeutisches THC (mit oder ohne CBD) keinen signifikanten Einfluss. Dagegen stieg die Zahl der Personen mit unerwünschten Ereignissen und Nebenwirkungen im Vergleich zu Placebo über alle untersuchten Störungen an.
Keine valide Basis für Therapieempfehlungen
Die Autoren schlussfolgern, dass es zum gegenwärtigen Zeitpunkt kaum Hinweise darauf gibt, dass Cannabinoide depressive Störungen und Symptome, Angststörungen, ADHS, das Tourette-Syndrom, posttraumatische Belastungsstörungen oder Psychosen verbessern könnte. Für Therapieempfehlungen fehlt deshalb aus der Sicht der Autoren aktuell eine valide Grundlage. Sie fordern weitere qualitativ hochwertige Studien.
1 Kommentar
Pharmazeutisches THC, Canabis, CBD Öl
von Peter Schmitz am 01.12.2019 um 18:39 Uhr
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