Das sollten Apotheker über Noroviren wissen

Noroviren: Welches Händedesinfektionsmittel? (Teil 1/2)

Stuttgart - 07.11.2019, 12:30 Uhr

Noroviren: Die wichtigste Maßnahme, um das Ansteckungsrisiko zu verringern, ist häufiges und gründliches Händewaschen mit heißem Wasser und Seife. (c / Foto: madhourse / stock.adobe.com)

Noroviren: Die wichtigste Maßnahme, um das Ansteckungsrisiko zu verringern, ist häufiges und gründliches Händewaschen mit heißem Wasser und Seife. (c / Foto: madhourse / stock.adobe.com)


Hände waschen oder doch desinfizieren? Und wenn ja, mit welchem Desinfektionsmittel? Mit der kalten Jahreszeit haben die Noroviren wieder Saison – die meisten Erkrankungen ereignen sich von Oktober bis März. Weil die hoch ansteckenden Erreger von Erkrankten in großer Zahl mit dem Stuhl und dem Erbrochenen ausgeschieden werden, kommt es häufig zu größeren Ausbrüchen. DAZ.online hat für Sie die wichtigsten Tipps zusammengefasst: Im ersten Teil lesen Sie, wie Sie eine Ansteckung vermeiden.

Neben der Influenza ist sie die am häufigsten gemeldete Infektion in Deutschland: die Norovirus-Gastroenteritis. Die meisten Erkrankungen treten im Winter auf. Vor Ansteckung schützt man sich am wirksamsten mit einer einfachen Maßnahme: häufiges, sorgfältiges Händewaschen.

Die meisten Erkrankungen im Winter

Im vergangenen Jahr wurden laut Robert Koch-Institut (RKI) 77.583 Fälle von Norovirus-Brechdurchfall gemeldet, vor allem während der Wintermonate. Dabei umfasst diese Zahl nur jene Fälle, bei denen das Virus labordiagnostisch nachgewiesen wurde. Die tatsächlichen Fallzahlen dürften um ein Vielfaches höher liegen, schätzt die Deutsche Gesellschaft für Gastroenterologie, Verdauungs- und Stoffwechselkrankheiten (DGVS). Dass das hoch ansteckende Norovirus vor allem in der Wintersaison grassiert, liegt laut RKI vor allem an den niedrigen Temperaturen und der trockenen Luft, die zu dieser Jahreszeit vorherrschen. In diesem Klima sind die Erreger der Magen-Darm-Krankheit stabiler. Außerdem ist das menschliche Immunsystem im Winter weniger schlagkräftig als im Sommer.

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Die richtige Händehygiene ist maßgeblich

Mit dem Norovirus steckt man sich zum einen durch direkten Kontakt mit einem Erkrankten an. Zum anderen kann das Virus auch indirekt, über kontaminierte Oberflächen, übertragen werden. Am häufigsten geschieht das über Türgriffe, Ablageflächen oder Waschbecken, die ein Erkrankter berührt hat. Dabei sind Noroviren sehr widerstandsfähig und können mehrere Tage auf den Oberflächen überleben. Die wichtigste Maßnahme, um das Ansteckungsrisiko zu verringern, ist häufiges und gründliches Händewaschen mit heißem Wasser und Seife.

Händedesinfektion: zu Hause oder in der Kindertagesstätte?

Hände gelten als Hauptübertragungsweg von Noroviren. Deshalb spielt neben der Basisreinigung der Hände mit Seife und Wasser auch die hygienische Händedesinfektion eine große Rolle – sowohl beim Auftreten von Noroviren, als auch als präventive Maßnahme in der Risikozeit zwischen November und April. Für eine zuverlässige Wirkung der Händedesinfektion sind die richtige Einreibemethode und der Einsatz eines geeigneten Händedesinfektionsmittels entscheidend. 

Das Robert Koch-Institut empfiehlt zur Inaktivierung von Noroviren im Routinefall, also für die Anwendung zu Hause, die Nutzung von Mitteln wie beispielsweise 

  • Sterillium® med,
  • Desderman® pure,
  • Promanum® pure oder
  • Softa-Man®, die begrenzt viruzid wirken.

Im Ausbruchsfall, beispielsweise in Einrichtungen wir Seniorenheimen oder Kindertagesstätten, wird die Anwendung von Mitteln für den Wirkungsbereich A und B (Viruzidie) wie 

  • Aseptoman® viral,
  • Virusept® Monorapid Synergy,
  • Sterillium® Virugard oder
  • Softa-Man® acute empfohlen.


Cornelia Neth, Autorin DAZ.online
redaktion@daz.online


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