Bayern

Landtagsbeschluss: Studie soll Homöopathie-Einsatz bei Infektionen klären

Remagen - 07.11.2019, 16:05 Uhr

Der Bayerische Landtag hat heute mehrheitlich einen Antrag beschlossen, nach dem es eine Studie geben soll, in der die Homöopathika-Gabe bei Infektionen untersucht werden soll. (m / Foto: imago images / fossiphoto)

Der Bayerische Landtag hat heute mehrheitlich einen Antrag beschlossen, nach dem es eine Studie geben soll, in der die Homöopathika-Gabe bei Infektionen untersucht werden soll. (m / Foto: imago images / fossiphoto)


„Ernst nehmen, was die Menschen draußen diskutieren“

Eindeutig auf der Pro-Seite positionierten sich in ihren Redebeiträgen auch die Antragsteller Susanne Enders von den Freien Wählern und Klaus Holetschek (CSU). „Hören Sie auf, auf die Homöopathen zu prügeln“, reklamierte Enders. „Lassen sie endlich die Homöopathie und die Schulmedizin auf Augenhöhe wirken.“

Holetschek brachte zusätzlich die Öffentlichkeit ins Spiel: „Wenn wir das ernst nehmen, was die Menschen auch draußen diskutieren, dann tun wir gut daran diese Studie zu machen“, stellte der CSU-Abgeordnete fest. „Lassen sie uns ruhig drüber streiten aber lassen Sie uns das nicht einfach ignorieren. Wir müssen auch mal wieder auf die traditionelle Medizin und Hausmittel setzen. Lassen sie uns diese Studie machen.“

Staatsministerin Melanie Huml wurde von Waldmann gefragt, wen sie denn mit einer solchen Studie beauftragen wolle. Huml blieb eine konkrete Antwort schuldig und verwies auf die Unterstützung durch das Wissenschaftsministerium in dieser Frage.

Nach einer streckenweise hitzigen Debatte wurde der Antrag, die Staatsregierung mit der Durchführung der Studie zu beauftragen, schließlich mit großer Mehrheit angenommen. 120 Abgeordnete sprachen sich dafür aus, 47 dagegen und lediglich drei enthielten sich der Stimme.



Dr. Helga Blasius (hb), Apothekerin
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Landtag hat richtig entschieden

von Dr. med. Fred-Holger Ludwig am 08.11.2019 um 16:27 Uhr

Die Entscheidung in Bayern ist wegweisend. Endlich hat eine Landesregierung den Mut, das Potential der Homöopathie im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen systematisch zu erforschen. Damit verbunden ist eine echte Chance, die häufig unwirksame und unnötige Verordnung von Antibiotika zu bremsen. Denn das ist die Hauptursache für die Entwicklung von Resistenzen. Die Herausforderung, die Antibiotikaresistenzen der menschlichen Gesundheit stellt, ist zu groß, um Forschungsverbote zu erteilen. Die Studie kann dazu beitragen, die gute Erfahrung, die viele homöopathisch tätige Ärzte in Deutschland mit dem komplementären Verfahren machen, systematisch zu erfassen und wissenschaftlich zu untermauern.

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