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Umschau: Gesundheitsinfos jetzt auch in „Einfacher Sprache"

Stuttgart - 31.10.2019, 09:39 Uhr

Alle Menschen sollen sich möglichst barrierefrei über medizinische Themen informieren können – findet der Wort & Bild Verlag. Auf der Webpräsenz der Apotheken Umschau – apotheken-umschau.de – soll es Ratgebertexte zu Krankheiten, Medikamenten und Gesundheitsvorsorge auch in „Einfacher Sprache“ geben. (b/Foto: Screenshot apotheken-umschau.de)

Alle Menschen sollen sich möglichst barrierefrei über medizinische Themen informieren können – findet der Wort & Bild Verlag. Auf der Webpräsenz der Apotheken Umschau – apotheken-umschau.de – soll es Ratgebertexte zu Krankheiten, Medikamenten und Gesundheitsvorsorge auch in „Einfacher Sprache“ geben. (b/Foto: Screenshot apotheken-umschau.de)


Die Apotheken Umschau bietet einen neuen Service an: Für Menschen mit eingeschränkter Sprachkompetenz will der Wort & Bild Verlag auf apotheken-umschau.de als erstes deutschsprachiges Gesundheitsportal seine Ratgeber-Artikel zu Krankheiten und Medikamenten auch in „Einfacher Sprache" verfügbar machen. Leser können mit einem Klick von der „normalem“ Textversion auf die in Einfache Sprache übersetzte wechseln.

Alle Menschen sollen sich möglichst barrierefrei über medizinische Themen informieren können – findet der Wort & Bild Verlag. Auf der Webpräsenz der Apotheken Umschau – apotheken-umschau.de – soll es Apotheken-Umschau-Ratgebertexte zu Krankheiten, Medikamenten und Gesundheitsvorsorge künftig auch in „Einfacher Sprache“ geben. Dafür hat die Apotheken Umschau mit der Forschungsstelle Leichte Sprache an der Universität Hildesheim zusammengearbeitet.

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Dr. Dennis Ballwieser, Geschäftsführer Wort & Bild Verlag, erklärt die Motivation hinter dem Projekt: „Als Gesundheitsverlag sehen wir uns in der Verantwortung, allen Menschen möglichst barrierearm verlässliche und hilfreiche Informationen zu Krankheiten, Medikamenten und Gesundheitsvorsorge zur Verfügung zu stellen. Mit den neuen Inhalten in Einfacher Sprache auf apotheken-umschau.de finden alle, die Schwierigkeiten haben, sich im Informationsdschungel zurechtzufinden, verständliche Informationen.“

Leichte und Einfache Sprache

Sprachwissenschaftler differenzieren zwischen „Leichter Sprache“ und „Einfacher Sprache“- sie verbindet eine deutlich erhöhte Verständlichkeit. Während „Leichte Sprache“ sich jedoch an Menschen mit Kommunikationseinschränkungen richte und durch ganz einfache Wortwahl, einen nebensatzfreien Satzbau und eine große Schrift maximal verständlich wird, ist die „Einfache Sprache“ etwas komplexer. Sie adressiert Menschen, die bei fachlichen, zum Beispiel medizinischen, Texten Verständnisschwierigkeiten haben.

Wer benötigt „Einfach Sprache“?

Zum Auftakt liegen nach Auskunft des Wort & Bild Verlages zehn Themen bereits in Übersetzung vor. Man arbeite jedoch kontinuierlich am Ausbau. Ziel ist es, dass apotheken-umschau.de alle wesentlichen Fragen zu Krankheiten, Medikamenten und Gesundheitsvorsorge auch in Einfacher Sprache beantworten kann. Bislang gibt es Informationen zu Bindehautentzündung, Blasenentzündung, Bluthochdruck, Herzinfarkt, Lebensmittelvergiftung, Pfeiffersches Drüsenfieber, Rheuma, Schlaganfall, Sehnenscheidenentzündung und Wechseljahre. 

Doppelt geprüft

Die Servicetexte auf apotheke-umschau.de in Einfacher Sprache werden doppelt geprüft: einmal inhaltlich durch medizinischen Fachredaktion des Wort & Bild Verlags, einmal sprachwissenschaftlich von der Universität Hildesheim. Dr. Isabel Rink von der Forschungsstelle Leichte Sprache/ Universität Hildesheim erklärt: „Die vorliegenden Texte sind in einer angereicherten Form der Leichten Sprache gehalten, die als Einfache Sprache oder aber als Leichte Sprache Plus bezeichnet werden kann."

Für wen?

Adressaten des neuen Angebots von apotheken-umschau.de sind laut dem Wort & Bild Verlag Menschen mit Demenz, Seh- und Hörschäden (z.B. nach Schlaganfall) sowie Menschen mit geringen Deutschkenntnissen oder mangelnder Sprachkompetenz. Das der Bedarf für verständlich aufbereitete Gesundheitsinformationen auch in der Gesamtbevölkerung hoch ist, belegten Studien (Schaeffer et al. 2018): Mehr als die Hälfte der Deutschen hat demnach erhebliche Schwierigkeiten, gesundheitsrelevante Informationen ausfindig zu machen, zu verstehen, zu beurteilen und zu nutzen.



Celine Müller, Apothekerin, Redakteurin DAZ.online (cel)
redaktion@daz.online


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1 Kommentar

Schwere Sprache?

von Andrea am 01.11.2019 um 10:28 Uhr

Es ist eine tolle Sache, die Einfache Sprache zu nutzen. Ich frage mich nur immer, für wen ist eigentlich die schwere Sprache? Gerade die ApothekenUmschau richtet sich doch nicht an ein Fachpublikum sondern an die Allgemeinheit. Und könnte man sich doch auf die Einfache Sprache für alle einigen, oder?

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