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Fieber bei Kindern – senken oder nicht?

Stuttgart - 25.10.2019, 07:00 Uhr

Am besten misst man Fieber rektal mit einem digitalen Thermometer. Ein elektronisches Ohrthermometer birgt Fehlermöglichkeiten. Leidet das Kind, ist auch bei leichtem Fieber eine medikamentöse Senkung der Temperatur sinnvoll. ( r / Foto: natapetrovich / stock.adobe.com) 

Am besten misst man Fieber rektal mit einem digitalen Thermometer. Ein elektronisches Ohrthermometer birgt Fehlermöglichkeiten. Leidet das Kind, ist auch bei leichtem Fieber eine medikamentöse Senkung der Temperatur sinnvoll. ( r / Foto: natapetrovich / stock.adobe.com) 


Fiebersenkung: Wann sind Ibuprofen und Paracetamol angezeigt?

„Bei Kindern, die trotz erhöhter Körpertemperatur munter sind und normal essen und trinken, müssen keine Maßnahmen ergriffen werden“, schreibt die DGKJ. Fühlt sich das Kind aber schlecht, hat Muskel- und Gliederschmerzen, ist appetitlos und quengelig, sei auch bei niedrigeren Temperaturen eine Fiebersenkung sinnvoll. Andererseits gebe es aber Kinder, die selbst von hohem Fieber relativ unbeeinträchtigt bleiben und die dann auch keine Fiebersenkung benötigen. Eine absolute Grenze, ab der eine Fiebersenkung notwendig ist, gebe es nicht. Dem Experten Martin zufolge, schreibt Medscape, könne ein gesundes Kind auch 40 °C oder 41 °C Körpertemperatur gut aushalten.

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„Grundsätzlich spricht nichts gegen Ibuprofen“

Zäpfchen, Säfte, Schmelztabletten – an Darreichungsformen von Ibuprofen oder Paracetamol mangelt es in der Apotheke nicht. Laut DGKJ könne ausprobiert werden, auf welchen Wirkstoff das Kind  individuell besser anspricht. Beide Wirkstoffe in Kombination (oder abwechselnd beziehungsweise nacheinander) sollten jedoch nicht gegeben werden.

Wickel: feucht, aber nicht kalt!

Ergänzend können laut DGKJ bei hohem Fieber Bauch- oder Wadenwickel eingesetzt werden. Die Wickel sollten feucht und körperwarm, aber nicht kalt sein. Sie sollten nur zur Anwendung kommen, wenn die Extremitäten warm (und gut durchblutet) sind, sodass das Kind die Wärme besser an die Umgebung abgeben kann. Wenn das Kind friert sollte es warm eingepackt werden. Schwitzt es stark, reicht eine leichte Decke.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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