Die letzte Woche

Mein liebes Tagebuch

Stuttgart - 20.10.2019, 07:59 Uhr

Das kleine Honorarplus hätten wir schon mal, jetzt kommt nur noch der kleine Rest des Apotheken-Stärkungsgesetzes... ( r / Foto: Andi Dalferth)

Das kleine Honorarplus hätten wir schon mal, jetzt kommt nur noch der kleine Rest des Apotheken-Stärkungsgesetzes... ( r / Foto: Andi Dalferth)


17. Oktober 2019 

Rx-Versand verbieten oder nicht? Rx-Boni deckeln oder verbieten? Die Gespräche, die zu diesen Fragen seit Oktober 2016 zwischen Bundesregierung, Apothekerfunktionären und Vertretern von EU-Versendern liefen, sind zahlreich. Allein seit dem Amtsantritt von Spahn im Frühjahr 2018 sollen 24 Gespräche zwischen Regierungsvertretern und Lobby-Organisationen aus dem Apothekenmarkt sowie Unternehmen und anderen Institutionen stattgefunden haben – das geht aus einer Anfrage der Linksfraktion an die Bundesregierung hervor. Immerhin, laut dieser Auflistung führten die meisten dieser Gespräche (18) die Apotheker oder apothekernahe Organisationen (z. B. Noweda und Adexa). Aber klar, auch die liebe Versender-Corona hatte sich bemüht, ihren Einfluss geltend zu machen. Ganz vorne dran Max Müller vom DocMorris-Vorstand und zugleich auch Chef des EU-Versender-Verbands EAMSP. Was beredet wurde, weiß man nicht, das ist nicht öffentlich. Aber dass Müller einen guten Draht zu Spahn hat, pfeifen die Spatzen von den Dächern. Was haben all die Gespräch gebracht: Spahn wollte eine Deckelung von Rx-Boni, worüber sich die Versender sicher gefreut hätten, konnte sich aber in seiner eigenen Fraktion nicht durchsetzen. Geblieben ist, dass die Bundesregierung nichts von einem RxVV hält, aus verfassungs- oder europarechtlichen Gründen, heißt es. Und damit können die Versender auch zufrieden sein.

 

Die ursprünglichen Pläne für ein Apotheken-Stärkungsgesetz zerfallen in Einzelprojekte (siehe den Tagebuch-Eintrag vom 16. Oktober). So manches wird ausgeklammert und in separaten Verordnungen geregelt, aber die Themen Makelverbot und Dienstleistungen bisher nicht. Dabei wäre es gerade bei diesen Punkten sinnvoll, sie auf einen eigenen Gesetzgebungsweg zu schicken, um sie nicht in den Wirren von RxVV-Querelen zu verzögern oder gar untergehen zu lassen. DAZ-Wirtschaftsexperte Müller-Bohn hat sich mit dieser Frage in einem Kommentar auf DAZ.online befasst.



Peter Ditzel (diz), Apotheker
Herausgeber DAZ / AZ

redaktion@deutsche-apotheker-zeitung.de


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7 Kommentare

Was nie erwähnt wird

von Karl Friedrich Müller am 21.10.2019 um 9:23 Uhr

Ist, dass die Apotheken vor Ort trotz der schwierigen Liefersituation die Versorgung der Bevölkerung aufrecht erhalten.
Das könnte kein Versender, Herr Spahn, liebe ABDA!
DENEN WÄRE DAS EGAL!

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Marginalien

von Pille Palle am 21.10.2019 um 9:11 Uhr

ja, der Personalmangel. Die Diskussion um die Versender. Die letzten 15 jahre. Unser toller Präsident. Wir haben jetzt die Versorgungslage wie in der ehemaligen DDR. Die Apotheken waren seither als Erfüllungsgehilfen für die Industrie noch gelitten, jetzt ist ein lukrativeres Geschäftsmodell per e Rezept und via Doc Morris viel, viel erfolgversprechender. Nicht unbedingt für die Endverbraucher, aber doch für diejenigen, die dort am shareholder value beteiligt sind. WARUM muss auf Biegen und Brechen das Rx VV verhindert werden? DAMIT DER REIBACH stimmt. Da muss man sich doch als ABDA nicht mit solchen Marginalien wie die Überlebens Chancen kleiner Apotheken herumplagen. Weichgespült die Arie des Gesundheitsminister singen macht viel mehr SPASS und weniger Ärger. Hier Standing zu zeigen wäre so was von kratzbürstig gewesen... kann man als real sozialisierter Bundesbürger auf keinen Fall riskieren!! Lieber 1,4 Millionen Unterschriften und eine e-petition im Keller verrotten lassen als sich den Unmut des Sonnenkönigs zuzuziehen!! auf jeden Fall nicht unangenehm in Erscheinung treten, immer schön mit dem Kopf nicken und immer schön die andere Wange auch noch hin halten, wenn man die erste Backpfeife kassiert hat.

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@ Ströh: Sorry, aber ...

von Gunnar Müller, Detmold am 20.10.2019 um 10:13 Uhr

Falsch, lieber Herr Kollege Ströh ...
Egal ob Landapotheken, Stadtteilapotheken, Centerapotheken, Ärztehausapotheken, Notfalldienstnahe Apotheken etc. :
Allein der Absatz, die Frequenz und damit „die Größe“ macht, ob eine Apotheke gefährdet ist oder nicht (bei ordentlicher Betriebsführung).
Und daran ändern (leider) auch Erhöhungen aus der Gießkanne nix. Im Gegenteil.

Gegen derart strukturelle Veränderungen der Rahmenbedingungen und der Verhältnisse im Apothekensektor, wie sie seit 2004 stattgefunden haben und von der Politik durchgezogen wurden, helfen nur noch strukturelle Gegenmaßnahmen.

Insbesondere die nicht-traditionell arbeitenden Versender aber auch die Großapotheken haben viel zu lange und politisch ungehemmt von gleichen Aufschlägen, ihren Standort-, Kosten- und ihren Einkaufsvorteilen profitieren dürfen.

DAS sollte nun in einem „echten“ VOASG, das diesen Namen dann auch verdient, endlich einmal ausgeglichen werden.

Auch wenn es dem Ihnen verbundenen MVDA möglicherweise nicht schmecken dürfte:
Gegen solche Mechanismen braucht es einen „Plan C“!

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AW: @ Ströh: Sorry, aber

von Friedemann Ahlmeyer am 20.10.2019 um 19:54 Uhr

Lieber Kollege Müller, wie wäre es denn mal statt des Griffes in die Tasche der Kollegen - denn nichts anderes ist Plan C - mit unternehmerischen Handeln? Gute Standorte kann man auch gründen oder erwerben. Ist aber harte Arbeit und birgt Risiken.

AW: @ Friedemann Ahlmeyer

von Anita Peter am 21.10.2019 um 8:42 Uhr

Genau mit der marktwirtschaftlichen Denke wird es zu einer Unterversorgung auf dem Land kommen. Es geht um die Sicherstellung der flächendeckenden Versorgung, und nicht um das Sichern der lukrativsten Standorte. Auch ich muss hart arbeiten und habe Risiken.
Plan C hat was, aber nur wenn Apos unter 50.000 RX Packungen nichts genommen wird.
Ich würde es lieber über einen Strukturfonds lösen. 500 Mio in den Fonds, Verteilung zu gleichen Teilen. Das stärkt nachhaltig die kleinen Apos.

Stärkungsgesetz

von Anita Peter am 20.10.2019 um 9:20 Uhr

Für die 150 Euro mehr im Monat muss ich mir gleich einen guten Anlageberater suchen. Fühl mich dadurch extrem gestärkt, obwohl es nicht mal ansatzweise die Lohnsteigerungen abdeckt.

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Almosen und Rabattspiralen

von Ulrich Ströh am 20.10.2019 um 8:33 Uhr

Wir sollten zwei Dinge ganz nüchtern feststellen:

Landapotheken sind aktuell nicht durch Versender gefährdet,sondern seit 2004
- durch ausgebliebene Honorarerhöhungen -,
von aktuellen Almosen abgesehen...

Rabattspiralen für OTCs von über 50 Prozent in Präsenzapotheken tun ein Übriges, um Politikern die Arbeit leichter zu machen.

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