Apothekerverband Schleswig-Holstein

Grippeimpfstoffe: Apotheken melden um 30 Prozent gesteigerte Nachfrage

Stuttgart - 14.10.2019, 13:44 Uhr

Bekommt in der Saison 2019/2020 jeder, der möchte, eine Grippeimpfung? ( r / Foto: JPC-PROD / stock.adobe.com)

Bekommt in der Saison 2019/2020 jeder, der möchte, eine Grippeimpfung? ( r / Foto: JPC-PROD / stock.adobe.com)


Wird es am Ende doch knapp?

Grundlage sei eine Bestell- und Liefervereinbarung der wirtschaftenden Tochter (Apothekenwirtschaftsdienst GmbH) des Verbandes gewesen – mit der Firma Mylan. Für die diesjährige Saison sei es dem Verband sogar gelungen, mit allen drei marktrelevanten Herstellern (GSK, Mylan, Sanofi) entsprechende Verträge zu schließen. „Aber bereits in der Phase der Diskussion des TSVG-Entwurfes zeichnete sich ab, dass nicht alle beteiligten Firmen sich im gleichen Maße für den Erfolg unseres Modells einsetzten“, erläuterte Friedrich gegenüber DAZ.online. Und so habe der Verband im Vergleich zum Vorjahr nur etwa zwei Drittel der Bestellmengen des Vorjahres erreicht: 


Ob das fehlende Drittel auf anderen Wegen kompensiert worden ist, entzieht sich unseren Kenntnissen. In der Startphase der aktuellen Saison melden einzelne Apotheken bereits eine bis 30 Prozent gesteigerte Nachfrage gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.“

Dr. Thomas Friedrich, Geschäftsführer Apothekerverband Schleswig-Holstein e. V


Ob diese gesteigerte Nachfrage aber erneut zu Versorgungsengpässen in den Apotheken führen wird, ist derzeit allerdings noch nicht zu beantworten.

Im April hatte der Bundesrat das TSVG passieren lassen. Im Mai trat es in Kraft. Allerdings hatten die Länder deutliche Kritik am Verlauf des Gesetzgebungsverfahrens sowie den Regelungen zur Impfstoffversorgung geübt. Die Länder hielten es aus verschiedenen Gründen für ungeeignet und befürchteten für die Zukunft erneut erhebliche Schwierigkeiten bei der Versorgung. Sie forderten die Regierung auf, die getroffenen Regelungen auf ihre Zweckmäßigkeit und Praxistauglichkeit schon für die kommende Saison zu prüfen und gegebenenfalls Korrekturen vorzunehmen.

Konkret wurde beispielsweise der neue Planungsprozess kritisiert – durch PEI, BfArM, Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) und Hersteller. Die Länder sahen es kritisch, dass den Kassenärztlichen Vereinigungen und der KBV erstmals Aufgaben im Zusammenhang mit der Erhebung von geplanten Schutzimpfungen übertragen werden – diese hätten damit keinerlei Erfahrungen. Einfacher wäre es, wenn man sich an den Abrechnungsdaten und Vorjahreszahlen der Apotheken orientieren würde.



Diana Moll, Apothekerin und Redakteurin, Deutsche Apotheker Zeitung (dm)
redaktion@daz.online


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